Segeln:Saisonstart mit Trainingsrückstand

Von Ralf Tögel

"Klasse, dass wir überhaupt aufs Wasser dürfen", sagt Deyke Zschachlitz. Die PR-Managerin der Deutschen Segel-Bundesliga hat deshalb alle Hände voll zu tun, an diesem Freitag starten die erste und die zweite Liga in die Saison. Eigentlich sollte auf dem Chiemsee der Kampf um die deutsche Meisterschaft beginnen, doch das Coronavirus hat diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung gemacht. Weil in Schleswig-Holstein die Corona-Maßnahmen früher und umfangreicher gelockert wurden als im Freistaat, segelt die Bundesliga nun an diesem Wochenende vor Kiel-Schilksee auf der Ostsee in die Saison.

Zwar sind im Norden Sportveranstaltungen bis zu 250 Personen erlaubt, auch das Hafengelände ist frei zugänglich, dennoch hat der Veranstalter den zuständigen Gesundheitsbehörden ein Hygienekonzept vorgelegt. Zuschauer wird es keine geben, auch auf den Shuttle-Booten, die die Crews zum Wettkampfschiff bringen, werden die Abstandsregeln eingehalten oder Masken getragen. Das Rahmenprogramm, ansonsten ein Zuschauermagnet auf solchen Regatten, entfällt.

Doch nicht nur als Ausrichter haben die vier teilnehmenden bayerischen Klubs einen Nachteil, wie Micki Liebl, Teammanager des Münchner Yacht-Club, sagt: "Die Infektionsschutzmaßnahmen haben bis vor wenigen Wochen ein Training unmöglich gemacht. Somit konnte unser Team erst spät in eine Vorbereitung einsteigen und das unter Einhaltung strenger Regeln." Er schickt ein junges Frauenteam nach Kiel: Isabella und Valerie Knaus sowie Carina Wehr und Karo Deichel läuten für den MYC die Saison ein. Der deutsche Touring Yacht-Club hat ebenfalls die Verjüngung als Maxime, Teammanager Max Weiß bietet Theresa Löffler, Simon Gorgels, Dominik Müller und Monika Linder am ersten Spieltag auf. Gleiches gilt für den Bayerischen Yacht-Club, der in Steuermann Felix Kaiser, Taktiker Nils Sternbeck, Trimmer Jonas Royla und Moriz Forster gleich ein komplettes Juniorenteam an den Start schickt.

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