Schwimmen:Wieder Aufregung um iranischen Sportler

In einem Schwimm-Wettbewerb sollten der Israeli Beeri und der Iraner Alirezaei - die Bahn des Iraners blieb leer. In der Vergangenheit gab es schon vergleichbare Fälle.

Das Nicht-Antreten des iranischen Schwimmers Mohammad Alirezaei hat am Samstag bei den Vorläufen der Olympischen Spiele in Peking für Verwirrung gesorgt. Zunächst hatte nach einer Meldung der iranischen Nachrichten-Agentur ISNA das Nationale Olympische Komitee des Iran (INOC) den Start des Athleten über 100 Meter Brust freigegeben, obwohl in diesem Lauf auch der Israeli Tom Beeri gemeldet war. Weil der Iraner auf Bahn eins und der Israeli auf Bahn sieben eingeteilt waren, hätte es sich nicht um ein direktes Duell gehandelt, zitierte ISNA einen Sprecher des INOC.

Am Ende blieb Alirezaeis Platz aber doch frei. Laut iranischen Angaben war der Sportler erkrankt. Beobachter vermuteten jedoch ein Eingreifen der iranischen Staatsführung. Seit der islamischen Revolution 1979 wäre es die erste sportliche Auseinandersetzung zwischen Athleten beider Länder gewesen.

Bereits mehrfach haben iranische Athleten Wettkämpfe gegen Sportler aus Israel boykottiert. Einer der bekanntesten Fälle ereignete sich bei den vergangenen OIympischen Spielen: In Athen weigerte sich der iranische Judoka und mehrfache Weltmeister Arash Miresmaeili, gegen Ehud Vaks aus Israel anzutreten. Die Folge: Vom IOC wurde Miresmaeili disqualifiziert, vom iranischen Staat erhielt er eine Sonderprämie.

Zuletzt gab es Aufregung um dieses Thema, als sich im Oktober des vergangenen Jahres der in Teheran geborene, aber für Deutschland spielende Fußballer Ashkan Dejagah weigerte, mit der U 21-Nationalmannschaft in Tel Aviv zu spielen. Dejagah begründete diesen Schritt mit Verweis auf seine noch in Iran lebende Verwandtschaft, die womöglich Konsequenzen zu erleiden hätte, falls er spielen sollte.

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