Süddeutsche Zeitung

Schwimmerin Sarah Köhler:"Das bringt Unruhe und Verunsicherung"

Athletensprecherin Sarah Köhler kritisiert den deutschen Schwimm-Verband: Die jüngsten Vorfälle um den Posten des Leistungssportdirektors werfen bei der Vize-Weltmeisterin Fragen auf.

Vize-Weltmeisterin Sarah Köhler hat die aktuellen Entwicklungen im Deutschen Schwimm-Verband (DSV) kritisiert. "Was im Moment vom Vorstand an Entscheidungen getätigt wird, trägt nicht dazu bei, dass wir uns entspannt auf die bevorstehende Olympia-Qualifikation vorbereiten können", sagte Köhler (26) dem Sportinformationsdienst: "Das bringt Unruhe und Verunsicherung, nachdem wir uns im Leistungssport in den letzten zwei Jahren auf einem guten Weg befunden haben."

Am Dienstag hatte der DSV den erst am Tag zuvor zum Sportdirektor ernannten Dirk Klingenberg (51) wieder abberufen, weil herausgekommen war, dass sich der ehemalige Wasserball-Nationalspieler vor sieben Jahren an einer Werbeaktion mit einem Berliner Groß-Bordell beteiligt hatte. Der "frivole Bericht" aus Klingenbergs Vergangenheit sei "mit den hohen moralischen Ansprüchen des Spitzenverbandes nicht vereinbar", hieß es als Begründung in der DSV-Pressemitteilung.

"Da frage ich mich, warum man nicht im Vorhinein sorgfältig recherchiert hat", sagte Köhler. Schon eine einfache Internet-Recherche hätte Informationen dazu ergeben, "das wäre das Einfachste gewesen, was der Vorstand und die Agentur hätten leisten müssen", sagte die Athletensprecherin: "Da fragt man sich, wie sorgfältig und gewissenhaft überhaupt in den zurückliegenden Monaten gearbeitet wurde."

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