Schwimmerin Sarah Köhler:"Das bringt Unruhe und Verunsicherung"

Sarah Köhler: Gewann 2019 Silber über 1500 Meter Freistil und Gold mit der Freiwasser-Staffel (Foto: Bernd Thissen/dpa)

Athletensprecherin Sarah Köhler kritisiert den deutschen Schwimm-Verband: Die jüngsten Vorfälle um den Posten des Leistungssportdirektors werfen bei der Vize-Weltmeisterin Fragen auf.

Vize-Weltmeisterin Sarah Köhler hat die aktuellen Entwicklungen im Deutschen Schwimm-Verband (DSV) kritisiert. "Was im Moment vom Vorstand an Entscheidungen getätigt wird, trägt nicht dazu bei, dass wir uns entspannt auf die bevorstehende Olympia-Qualifikation vorbereiten können", sagte Köhler (26) dem Sportinformationsdienst: "Das bringt Unruhe und Verunsicherung, nachdem wir uns im Leistungssport in den letzten zwei Jahren auf einem guten Weg befunden haben."

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Am Dienstag hatte der DSV den erst am Tag zuvor zum Sportdirektor ernannten Dirk Klingenberg (51) wieder abberufen, weil herausgekommen war, dass sich der ehemalige Wasserball-Nationalspieler vor sieben Jahren an einer Werbeaktion mit einem Berliner Groß-Bordell beteiligt hatte. Der "frivole Bericht" aus Klingenbergs Vergangenheit sei "mit den hohen moralischen Ansprüchen des Spitzenverbandes nicht vereinbar", hieß es als Begründung in der DSV-Pressemitteilung.

"Da frage ich mich, warum man nicht im Vorhinein sorgfältig recherchiert hat", sagte Köhler. Schon eine einfache Internet-Recherche hätte Informationen dazu ergeben, "das wäre das Einfachste gewesen, was der Vorstand und die Agentur hätten leisten müssen", sagte die Athletensprecherin: "Da fragt man sich, wie sorgfältig und gewissenhaft überhaupt in den zurückliegenden Monaten gearbeitet wurde."

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