Schwimmen:Ledecky wird immer schneller

Katie Ledecky Cierra Runge

Küsschen für den nächsten Weltrekord: Katie Ledecky (r.) und ihre Teamkollegin Cierra Runge.

(Foto: AP)

17-jährige Amerikanerin unterbietet in Australien den nächsten Weltrekord um eine halbe Sekunde, Markus Rehm gewinnt bei der Behinderten-EM der Weitspringer Gold, Felix Magath kassiert mit Fulham eine hohe Niederlage.

Schwimmen: Olympiasiegerin Katie Ledecky hat bei den Panpazifischen Spielen im australischen Gold Coast ihren eigenen Weltrekord über 400 Meter Freistil verbessert. Die 17-jährige US-Amerikanerin gewann am Samstag das Finalrennen in 3:58,37 Minuten. "Es ist ein großartiges Gefühl. Ich wusste, ich konnte so gut wie bei den US-Meisterschaften sein oder sogar ein bisschen besser", sagte die alte und neue Weltrekordhalterin. "Es ist ein großartiges Becken, ich liebe es hier in Australien. Das war eine tolle Woche."

Die Schülerin, die auch die Weltbestzeiten über 800 und 1500 Meter hält, verbesserte ihre am 10. August bei den US-Meisterschaften aufgestellte Bestmarke um 49 Hundertstelsekunden. Zuvor hatte Ledecky in Gold Coast bereits Gold über 200 und 800 Meter sowie in der 4 x 200 Meter Frauen-Staffel gewonnen.

Fußball, England: Die Niederlagenserie des FC Fulham geht weiter. Die Mannschaft des deutschen Fußball-Trainers Felix Magath unterlag am Samstag in der zweiten englischen Liga mit 1:5 (0:1) bei Derby County und bleibt Tabellenletzter. Nach vier Spieltagen wartet der Premier-League-Absteiger damit weiterhin auf einen Punktgewinn, für Magath wird es immer ungemütlicher.

Weltmeister André Schürrle und der FC Chelsea haben in der Premier League zumindest vorläufig die Tabellenspitze behauptet. Die Blues feierten durch ein 2:0 (0:0) gegen Leicester City im zweiten Saisonspiel den zweiten Sieg. Ebenfalls mit der Idealausbeute von sechs Punkten kletterte Gerhard Tremmels Klubs Swansea City nach seinem 1:0-Erfolg gegen Schlusslicht FC Burnley zunächst auf den zweiten Rang.

Turnen, Meisterschaft: Mit seinem achten deutschen Mehrkampf-Titel ist Fabian Hambüchen in die Geschichtsbücher geturnt. Mit einem ungefährdeten Sieg bei den nationalen Titelkämpfen in Stuttgart löste der ehemalige Reck-Weltmeister Turn-Legende Eberhard Gienger, der in den siebziger Jahren sieben Mal triumphiert hatte, als Rekordchampion ab. Vor 2000 Zuschauern in der fast ausverkauften SCHARRarena ließ der 26 Jahre alte Wetzlarer vom ersten Gerät an keine Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen. Zwei solide Übungen am Pauschenpferd und an den Ringen legten den Grundstein zu einem klaren Erfolg mit exzellenten 88,70 Punkten. Hinter dem Ausnahmeathleten holte sich wie im Vorjahr der Hannoveraner Andreas Toba die Silbermedaille (84,20), Rang drei ging überraschend an Lukas Dauser aus Unterhaching (82,95).

Leichtathletik, Weltcup: Usain Bolt hat auch sein zweites 100-Meter-Rennen in dieser Saison gewonnen. Eine Woche nach seinem 28. Geburtstag feierte der Jamaikaner am Samstagabend beim Leichtathletik-Meeting in Warschau mit 9,98 Sekunden einen ungefährdeten Sieg. Sein Landsmann Sheldon Mitchell hatte als Zweiter schon 35 Hundertstelsekunden Rückstand auf den Olympiasieger, Weltmeister und Weltrekordler. Diskuswurf-Europameister Robert Harting (Berlin) gewann mit starken 67,40 Metern auch die EM-Revanche gegen seinen polnischen Dauerrivalen Piotr Malachowski (65,30) deutlich.

Der Pole Robert Urbanek (65,20) wurde wie bei der EM Dritter vor dem Wattenscheider Daniel Jasinski (61,42). In Zürich war Malachowski als Vierter ohne Medaille geblieben. Sprinterin Verena Sailer sorgte für den zweiten deutschen Sieg beim 5. Kamila-Skolimowska-Memorial. Die Mannheimerin, bei der EM im 100-Meter-Halbfinale ausgeschieden, gewann in 11,26 Sekunden. Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler konnte sich nach ihrem enttäuschenden fünften EM-Rang steigern: Die Frankfurterin wurde mit 76,26 Metern Zweite; sie musste sich nur der polnischen Europameisterin Anita Wlodarczyk (77,66 Meter) geschlagen geben.

Behindertensport, Markus Rehm: Der Weitspringer hat nach seinem Sieg bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften auch bei der EM der Behindertensportler im walisischen Swansea Gold gewonnen. Einen Tag nach seinem 26. Geburtstag siegte der unterschenkelamputierte Leverkusener mit einem Sprung auf 7,63 m (1086 Punkte) und riesigem Vorsprung vor dem Dänen Daniel Jörgensen (6,22 m/975 Punkte). Den dritten Platz belegte der Niederländer Ronald Hertog (6,78 m/930 Punkte). Rehms Leverkusener Teamkollege Felix Streng kam mit einer persönlichen Bestleistung von 6,41 m (819 Punkte) auf Rang vier.

Rehm war trotz seines Titels in Ulm nicht für die EM in Zürich nominiert worden, wo seine Siegesweite zu Silber gereicht hätte. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) argumentierte, Rehms Prothese habe ihm möglicherweise einen Vorteil verschafft. Der Fall hatte für große Diskussionen gesorgt. In Ulm war Rehm 8,24 m gesprungen, in Zürich hätte das hinter dem britischen Olympiasieger Greg Rutherford (8,29) für Silber gereicht. In Swansea kam der Schützling der ehemaligen Weltklasse-Speerwerferin Steffi Nerius nicht annähernd an seine Rekordweite heran.

Tennis, US Open: Drei deutsche Tennisspieler haben über die Qualifikation den Einzug in das Hauptfeld der US Open geschafft. Peter Gojowczik (München), Andreas Beck (Stuttgart) und Matthias Bachinger (Dachau) erhöhen das deutsche Herren-Aufgebot für das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres auf acht Profis. Von den deutschen Damen schaffte keine der Qualifikantinnen den Sprung in das Hauptfeld. Angeführt von Angelique Kerber starten sechs DTB-Spielerinnen in die Hartplatz-Veranstaltung, die am Montag beginnt.

Mit dem Abschluss der Qualifikation stehen auch die noch offenen Erstrunden-Gegner fest. Die an Nummer sechs gesetzte Kerber (Kiel) trifft zum Auftakt auf Xenia Perwak aus Russland, Andrea Petkovic (Darmstadt) auf Ons Jabeur aus Tunesien und Sabine Lisicki (Berlin) auf die Kanadierin Francoise Abanda. Bei den Herren bekommt es der an Nummer 22 gesetzte Philipp Kohlschreiber (Augsburg) mit Facundo Bagnis aus Argentinien zu tun. Benjamin Becker (Mettlach) spielt in einem deutschen Erstrunden-Duell gegen Gojowczik. Beck tritt gegen den Spanier Pablo Carreno Busta an, Bachinger misst sich mit dem tschechischen Routinier Radek Stepanek.

Beachvolleyball: Laura Ludwig/Julia Sude greifen beim Grand Slam im polnischen Stare Jablonki nach Gold. Das Duo aus Hamburg und Friedrichshafen setzte sich in der Vorschlussrunde gegen Lima/Fernanda (Brasilien) 2:0 (28:26, 21:19) durch und trifft im Finale (16.00 Uhr) auf Larissa/Talita. Die Brasilianerinnen hatten zuvor den Traum vom deutschen Endspiel mit einem 2:0 (21:17, 21:12) gegen Katrin Holtwick/Ilka Semmler (Essen) zerplatzen lassen. Bei den Männern scheiterten beide noch im Turnier verbliebenen Paare im Achtelfinale. Die Berliner Jonathan Erdmann/Kay Matysik unterlagen den Brasilianern Pedro-Álvaro Filho 0:2 (19:21, 18:21). Sebastian Dollinger/Lars Flüggen (Hamburg) verloren gegen Clemens Doppler/Alexander Horst (Österreich) ebenfalls 0:2 (19:21, 16:21). Das mit insgesamt 600.000 Euro dotierte Turnier ist Generalprobe für die deutschen Meisterschaften (28. bis 31. August) in Timmendorfer Strand.

Fußball, Spanien: ZugangToni Kroos hat mit dem spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid den zweiten Titelgewinn in der noch jungen Saison nach dem europäischen Supercup verpasst. Im Rückspiel um den spanischen Supercup unterlag der Pokalsieger bei Meister Atlético Madrid mit 0:1 (0:1). Das Hinspiel am Dienstag im Estadio Santiago 1:1 war ausgegangen. In der Neuauflage des vergangenen Champions-League-Endspiels erzielte der frühere Münchner Mario Mandzukic bereits in der 2. Minute das Tor des Tages, welches Atlético den zweiten Titelgewinn nach 1985 bescherte.

Toni Kroos bot eine mäßige Leistung und wurde zur Halbzeit gegen den angeschlagenen Weltfußballer Cristiano Ronaldo ausgewechselt. Reals Luca Modric flog in der Nachspielzeit mit Gelb-Rot vom Platz. Aufsehen erregten zwei andere Spieler, die gar nicht da waren: Der deutsche Weltmeister Sami Khedira weilte in Leipzig und beobachtete von der Tribüne aus seinen jüngeren Bruder Rani im Zweitligaspiel zwischen RB und Erzgebirge Aue (1:0). Auch der argentinische Vize-Weltmeister Angel di Maria fehlte. Bei beiden Spielern wird seit Wochen über einen baldigen Abschied aus Madrid spekuliert.

Eishockey, Champions League: Rekordmeister Eisbären Berlin und die Hamburg Freezers aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) sind mit Niederlagen in die neu strukturierte Champions Hockey League (CHL) gestartet. Die Hauptstädter unterlagen PSG Zlin aus Tschechien in eigener Halle im Penaltyschießen 3:4, nach 60 Minuten plus fünfminütiger Verlängerung hatte es 3:3 (1:2, 1:1, 1:0) gestanden. Die Hanseaten, in der abgelaufenen DEL-Saison bestes Team der Vorrunde, verloren ebenfalls daheim gegen Lulea Hockey aus Schweden klar mit 1:4 (0:4, 1:0, 0:0). Laurin Braun (38:17) und T.J. Mulock (42:01) brachten die Eisbären nach 1:3-Rückstand noch in die Verlängerung, zuvor hatte Mark Bell (7:49) das zwischenzeitliche 1:1 erzielt. Aufseiten der Freezers erzielte Adam Mitchell (38:34) nach einem desaströsen ersten Drittel mit vier Gegentreffern den einzigen Treffer der Gastgeber. Bereits am Donnerstag waren die weiteren deutschen Vertreter überwiegend mit Schatten in den Wettbewerb gestartet. Vizemeister Kölner Haie gelang gegen HC Kosice/Slowakei mit 2:1 der einzige Sieg. Der deutsche Eishockeymeister ERC Ingolstadt verlor sein Auftaktspiel ebenso wie die Krefeld Pinguine und Adler Mannheim. Insgesamt kämpfen 44 Mannschaften aus zwölf Ländern um den Titel. Die Vorrunde (21. August bis 7. Oktober) wird in elf Viererguppen mit Hin- und Rückspielen ausgetragen, die Sieger sowie die fünf besten Zweiten kommen ins Achtelfinale. In der K.o.-Runde gibt es Hin- und Rückspiele, die Trophäe wird nach einem Finalspiel (3. Februar) vergeben.

Nationalelf, Co-Trainer: Weltmeister-Trainer Joachim Löw wird in den kommenden Tagen seinen neuen Co-Trainer bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft präsentieren. "Bis zum ersten Länderspiel wird es eine Entscheidung geben", kündigte der Bundestrainer am Freitagabend während der Halbzeit des Bundesligaspiels zwischen Bayern München und dem VfL Wolfsburg bei Sky an. Der Weltmeister trifft bei der Neuauflage des WM-Finales im ersten Länderspiel der Saison am 3. September in Düsseldorf auf Argentinien. Löw sagte, dass er in dieser Woche viele Gespräche mit Kandidaten geführt habe und dies auch in der kommenden Woche noch machen werde. Namen nannte der 54-Jährige, der einen Nachfolger für den auf den Sportdirektoren-Posten gewechselten Hansi Flick sucht, nicht. Möglicherweise wird Löw auch zwei neue Assistenten vorstellen. Als Favorit auf die Flick-Nachfolge gilt nach wie vor DFB-Trainer Marcus Sorg, der erst kürzlich mit der U19 Europameister wurde. Gehandelt werden zudem DFB-Chef-Ausbilder Frank Wormuth (53) sowie der ehemalige Stuttgarter Coach Thomas Schneider (41). Nach SID-Informationen hat Löw aber noch drei weitere Kandidaten auf seiner Liste, die bislang noch nicht in der Öffentlichkeit gehandelt wurden.

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