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Schwimmen:Flachserei und Pasta-Plausch: Wellbrock trifft Konkurrenz

Gwangju (dpa) - Florian Wellbrock und Goldkonkurrent Gregorio Paltrinieri ließen sich die Pasta gemeinsam schmecken. Der Freiwasser-Weltmeister und der italienische Olympiasieger plauderten zwei Tage vor ihrem ersten Beckenrennen bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Südkorea locker miteinander.

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Gwangju (dpa) - Florian Wellbrock und Goldkonkurrent Gregorio Paltrinieri ließen sich die Pasta gemeinsam schmecken. Der Freiwasser-Weltmeister und der italienische Olympiasieger plauderten zwei Tage vor ihrem ersten Beckenrennen bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Südkorea locker miteinander.

Für ein Foto ballten die Langstreckenexperten wie Berufsboxer die Fäuste und lachten dabei. Von großer Anspannung war bei ihnen am Sonntag keine Spur. "Im Moment sind es 20 Prozent Druck und 80 Prozent Vorfreude", sagte Wellbrock, Deutschlands größte Medaillenhoffnung.

1:0 steht es für den 21-Jährigen durch seinen Sieg im Freiwasser, als Paltrinieri sich durch einen taktischen Fehler selbst aller Chancen beraubte. "Den Schwung probiere ich ein bisschen mitzunehmen, aber im Endeffekt ist es ein ganz anderer Wettkampf", sagte der Magdeburger. Vom 23. Juli an wird in Gwangju über 800 Meter Freistil gekämpft. Am Schlusstag geht es um die Medaillen über 1500 Meter, wo der Italiener Weltmeister und Olympiasieger ist. Und Wellbrock Europameister.

"Wenn wir gegeneinander schwimmen, denken wir nie an Freundschaft, wir wollen einfach gewinnen", sagte der 24-jährige Paltrinieri. Neben dem deutsch-italienischen Duo gilt der Ukrainer Michailo Romantschuk als aussichtsreichster Kandidat. Über 1500 Meter wird ein Dreikampf erwartet, über 800 Meter könnte der Kreis größer sein. Deshalb will sich Wellbrock gleich im Vorlauf sputen. "Ich werde nicht großartig pokern. Ich möchte fürs Finale auch eine gute Bahn haben", sagte er.

Nachdem die deutschen Freistilstaffeln über 4 x 100 Meter das Olympia-Ticket durch Top-12-Plätze gelöst hatten, sprang Wellbrock zum Training nochmal in den Wettkampfpool. "Das Becken fühlt sich wahnsinnig schnell an. Ich hoffe, das ist es im Endeffekt auch", sagte der Weltranglisten-Zweite über 800 und 1500 Meter.

Für die kürzere Strecke hat auch Chinas unter Dopingverdacht stehender Olympiasieger Sun Yang gemeldet. Der schon einmal wegen Dopings gesperrte Sun Yang soll eine unangekündigte Dopingprobe mit dem Hammer zerstört haben. Der Fall wird im September vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS verhandelt.

"Das ist natürlich sehr schade, was die letzten Wochen und Monate durch die Medien gegangen ist", sagte Wellbrock, der keine Extra-Motivation im Duell gegen Sun Yang verspürt. "Ich denke im Endeffekt gar nicht darüber nach, wer da eigentlich steht. Er ist ein Wettkampfsportler für mich wie jeder andere auch - und da wird dann abgeschaltet, was das angeht."

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