Süddeutsche Zeitung

Schwimmen:DSV sagt Groß ab

Der dreimalige Olympiasieger Michael Groß, 56, wird nicht neuer Leistungssport-Direktor im Deutschen Schwimm-Verband (DSV). DSV-Präsident Marco Troll habe ihm in einem Telefonat mitgeteilt, dass der Verband keine Zusammenarbeit anstrebe, weil eine "interne Lösung bevorzugt" werde, sagte Groß der FAZ und dem Tagesspiegel. Groß war von den Bundestrainern als Interimslösung bis Ende des Jahres vorgeschlagen worden. Notwendig wird die Neubesetzung, weil der DSV Thomas Kurschilgen entlassen hatte. Über die genauen Gründe will sich Troll nicht äußern; der erst im November gewählte Präsident steht nicht nur deswegen massiv unter Druck. In einem offenen Brief, der unter anderem von den Bundestrainern um Bernd Berkhahn und Hannes Vitense, den Athletensprechern, aber auch ehemaligen Weltmeistern wie Franziska van Almsick, Britta Steffen und Paul Biedermann unterzeichnet ist, wurden Troll eine "intransparente und diffuse Kommunikation" sowie die Hauptverantwortung für eine "Krise zur Unzeit" vorgeworfen. Das Vertrauensverhältnis zwischen Vorstand und Teilen des Leistungssports ist offenkundig völlig zerstört. Eine geplante Videokonferenz wurde nach SZ-Informationen von den Trainern kurzfristig abgesagt, weil der Vorstand Informationen erneut schuldig geblieben sei. Auch mehrere Landesverbände begehren auf.

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Quelle:
SZ vom 23.04.2021 / SZ, SID
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