Schwimm-WM:Erste Medaille für DSV

Third placed Lurz of Germany reacts after the men's 5km open water race at the World Swimming Championships in Barcelona

Seit Jahren Medaillengarant unter den deutschen Schwimmern: Thomas Lurz.

(Foto: REUTERS)

Nur 1,8 Sekunden fehlen dem deutschen Freiwasserschwimmer und Rekord-Weltmeister Thomas Lurz auf die Gold-Medaille über fünf Kilometer. Isabelle Härle verpasst nur knapp die Bronzemedaille. In der 3. Fußball-Liga übernimmt Preußen Münster die Tabellenführung.

Schwimm-WM: Rekord-Weltmeister Thomas Lurz hat zum Auftakt der Schwimm-WM in Barcelona die Bronzemedaille über fünf Kilometer gewonnen. Der Würzburger musste am Samstag Olympiasieger Oussama Mellouli aus Tunesien und dem Kanadier Eric Hedlin in einem spannenden Finish den Vortritt lassen. 1,8 Sekunden fehlten Lurz auf Gold. Damit riss auch die WM-Serie des 33-Jährigen über diese Strecke, über die er zuvor siebenmal nacheinander gesiegt hatte.

Dennoch durfte sich Lurz über seine bereits 17. Weltmeisterschaftsmedaille freuen. "Es geht in Ordnung so. Das ist gut. Ich bin zufrieden", sagte er. Bei den Titelkämpfen vor zwei Jahren in Shanghai hatte Lurz über die selbe Strecke die erste Goldmedaille für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) gewonnen. Nun war es in der zweiten Entscheidung das erste Edelmetall von Barcelona.

Am Vormittag hatte Isabelle Härle eine überraschende Bronzemedaille über die selbe Distanz als Fünfte um lediglich 1,5 Sekunden verfehlt. Die 25-Jährige aus Essen schlug im spannenden Schlussspurt um Bronze als Fünfte an. Gold gewann die amerikanische Olympia-Zweite Haley Anderson in 56:34,2 Minuten vor der Brasilianerin Poliana Okimoto Cintra und der Weltcup-Führenden Ana Marcela Cunha (Brasilien). "Natürlich freue ich mich, Platz fünf bei einer WM schafft nicht jeder", sagte Härle, die in Barcelona auch über 800 m Freistil im Becken startet, "aber es ist auch ein bisschen ärgerlich." Auf den letzten Metern wollte die WM-Teamdritte von 2011 eigentlich außen vorbeiziehen, geriet aber in "ein wahnsinniges Geprügel".

3. Liga: Zweitliga-Zwangsabsteiger MSV Duisburg hat nach dem Chaos der letzten Monate den nächsten Nackenschlag kassiert. Zum Auftakt der 3. Fußball-Liga unterlag das zusammengewürfelte Team des neuen Trainers Karsten Baumann dem ambitionierten 1. FC Heidenheim unglücklich 0:1 (0:0). Trotz der Zweitliga-Lizenzverweigerung und der anschließenden Angst vor der Insolvenz unterstützten in Duisburg rund 18.000 Zuschauer geradezu frenetisch ihr Team. Für die Heidenheimer, die den Aufstiegsrelegationsplatz in der vergangenen Saison am letzten Spieltag verspielt hatten, erzielte Sebastian Griesbeck (76.) das Tor des Tages. Duisburgs Kevin Wolze (90.) sah wegen groben Foulspiels Rot.

Aufstiegsfavorit Preußen Münster startete mit einem 3:0 (1:0) gegen Wacker Burghausen und eroberte die Tabellenführung. Es trafen Torjäger Matthew Taylor (30.), Fabian Hergesell (54.) und Amaury Bischoff (60./Foulelfmeter) für den Vierten der vergangenen Saison. Im Nord-Duell in Rostock waren zwei Platzverweise die Aufreger: Erst sah Hansas Torwart Jörg Hahnel (61.) Rot nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums, dann kassierte Kiels Marc Heider (64.) die Gelb-Rote Karte wegen unsportlichen Verhaltens.

Die Debüts der weiteren neuen Trainer verliefen unterschiedlich. Andreas Bergmann kam mit dem ehemaligen Bundesligisten Hansa Rostock nur zu einem 0:0 gegen Aufsteiger Holstein Kiel, bei dem Karsten Neitzel im Sommer übernahm. Rot-Weiß Erfurt und der neue Coach Walter Kogler gewannen bei den Stuttgarter Kickers mit 1:0 (0:0), und Thomas Stratos erreichte mit Zweitliga-Absteiger Jahn Regensburg nur ein 0:0 gegen die SpVgg Unterhaching. Ebenfalls torlos endete das Spiel Darmstadt 98, das nur durch die Lizenzverweigerung für Kickers Offenbach in der Liga gebleiben war, gegen Aufsteiger SV Elversberg. Der SV Wehen Wiesbaden gewann 2:1 (2:1) beim 1. FC Saarbrücken. Das Duell der U23-Mannschaften zwischen Borussia Dortmund und dem VfB Stuttgart entschied die Reserve des Vize-Meisters mit 1:0 (0:0) für sich.

3. Liga, Ausschreitungen: Ausschreitungen vor dem Stadion haben das Drittliga-Eröffnungsspiel zwischen dem Halleschen FC und RB Leipzig (0:1) überschattet. Wie die Polizei mitteilte, wurden bei den Vorfällen am Freitagabend vier Beamte leicht verletzt und drei Fans des gastgebenden HFC festgenommen. Nach Spielende hatten die Anhänger des Halleschen FC vor der Arena versucht, zu den Leipziger Fans vorzudringen. Dabei flogen Böller und andere Gegenstände auf die Beamten, die einen direkten Kontakt der beiden Fanlager verhindern wollten. Bereits vor der brisanten Begegnung hatten die Gastgeber den RB-Mannschaftsbus mit Böllern und Flaschen attackiert. Die Polizei, die mit mehreren Hundertschaften aus Sachsen und Thüringen vor Ort war, ermittelt jetzt in mehreren Fällen wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung und Sachbeschädigung. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte die Begegnung, zu der 14.022 Zuschauer kamen, als Risikospiel eingestuft. Während des Ostderbys war es im Stadion friedlich geblieben.

Basketball, NBA: Neuer Teamkollege für Dirk Nowitzki: Die Dallas Mavericks haben den 32 Jahre alten Center Samuel Dalembert unter Vertrag genommen. "Wir sind froh, Samuel an Bord zu haben. Er war mit Abstand der beste Center auf dem Markt", sagte Dallas-Trainer Rick Carlisle. Laut ESPN erhält Dalembert einen Vertrag über zwei Jahre plus Option. Nach der Absage des Amerikaners Dwight Howard, der von den Los Angeles Lakers zu den Houston Rockets wechselte, war Free Agent Dalembert der Wunschspieler der Mavericks. Der 2,11-m-Riese aus Haiti hatte in der besten Liga der Welt zuvor bei den Philadelphia 76ers, den Sacramento Kings, den Houston Rockets und den Milwaukee Bucks unter Vertrag gestanden. In Dallas könnte er die Lücke des deutschen Nationalcenters Chris Kaman schließen, den es zu den Lakers zog.

Fußball-WM, Tickets: Die Preise für die Fußball-WM-Tickets 2014 in Brasilien stehen. Die günstigste Karte für ein Gruppenspiel kostet für Fußball-Fans außerhalb Brasiliens 90 Dollar (etwa 69 Euro), die teuerste - für das Endspiel am 13. Juli 2014 im Maracanã-Stadion - 990 Dollar (etwa 755 Euro). Der Ticketverkauf läuft in mehreren Phasen, die erste beginnt am 20. August und dauert bis 10. Oktober, wie FIFA-Marketing-Chef Thierry Weil am Freitag in São Paulo mitteilte. Während dieser Zeit können sich Fans auf der FIFA-Internetseite um Tickets bewerben. Insgesamt gibt es vier Preisklassen, wobei die vierte Kategorie ausschließlich für Brasilianer reserviert ist. In dieser Kategorie ist das günstigste Ticket - für Studenten, Senioren und Bezieher der Familiensozialhilfe - schon für 30 Reais (rund. 10 Euro) zu haben. Diese Kategorie hatte die FIFA auch schon bei der WM 2010 damals ausschließlich für Südafrikaner angeboten, um der heimischen Bevölkerung den Besuch von WM-Spielen zu ermöglichen. Insgesamt sind in den drei Verkaufsphasen drei Millionen Tickets für die 64 Spiele erhältlich. Bereits am Donnerstag hatte die Fifa nach Berichten brasilianischer Medien versehentlich Preise für WM-Tickets ins Netz gestellt. Danach kostet das günstigste Gruppenspiel-Ticket der Kategorie vier 30 Reais (10,30 Euro) und das teuerste der Kategorie eins 1980 Reais (677,80 Euro) fürs Finale am 13. Juli 2014. Die Informationen sind aber im Laufe des Donnerstags wieder von der FIFA-Internetseite genommen worden, wie die Online-Portale globoesporte.com und Estadão.com.br berichteten. Die FIFA teilte nach diesen Angaben mit, dass es sich um eine alte Tabelle gehandelt habe, die durch einen technischen Fehler online gestellt worden sei.

Dortmund verkauft am meisten Dauerkarten

Bundesliga, Dauerkarten: Borussia Dortmund bleibt der Dauerkarten-Krösus der Fußball-Bundesliga. Am Freitag wurde das 55.000 und letzte Saisonticket an den Empfänger versandt. Damit sind in der kommenden Spielzeit mehr als zwei Drittel der 80.645 Plätze im Stadion durch Stammkunden besetzt. Der deutsche Vizemeister hätte jedoch weit mehr Dauerkarten verkaufen können. "Wir haben uns gemeinsam dafür entschieden, wie in den Vorjahren nicht mehr als 55.000 Dauerkarten zu vergeben, damit auch unsere Fans, die eine sehr weite Anreise haben und nicht bei jedem Spiel dabei sein können, eine Chance auf eine Tageskarte haben", erklärte Carsten Cramer, Direktor für Vertrieb und Marketing. Für die kommende Spielzeit wurden lediglich 220 Neukunden registriert, nachdem 99,6 Prozent der Alt-Kunden ihren Platz in der Arena auch für die neue Saison gebucht hatten. Die Empfänger der frei gewordenen Tickets wurden per Los über eine Warteliste ermittelt.

Leichtathletik, WM: Die frühere 800-m-Weltmeisterin Caster Semenya wird wohl nicht bei der Leichtathletik-WM in Moskau (10. bis 18. August) an den Start gehen. Die 22-Jährige fehlt im 30-köpfigen Aufgebot, das der südafrikanische Verband am Freitag bekannt gab. Caster Semenya hatte bei ihrem Comeback nach langer Verletzungspause am Mittwoch im finnischen Lahti zwar gewonnen, sich aber mit der Zeit von 2:06,58 Minuten weit entfernt von ihrer Bestform und auch der WM-Norm (2:00,00) präsentiert. Bei ihrem WM-Triumph 2009 in Berlin war sie 1:55,45 gelaufen. Wie ihr Manager Jukka Harkönen mitteilte, werde sein Schützling bis zum Ende der Qualifikationsphase kein Rennen mehr bestreiten. Semenya hatte nach ihrem Silberlauf bei den Olympischen Spielen 2012 in London wegen einer Knieverletzung keine Rennen mehr absolviert. Semenya war 2009 bei ihrem WM-Sieg in Berlin ins Rampenlicht getreten. Ihr Sieg wurde aber seinerzeit von dem Vorwurf überschattet, sie sei ein Mann. Semenya musste sich einem Geschlechtstest sowie einer Hormonbehandlung unterziehen und gewann nach einjähriger Zwangspause bei der WM 2011 in Daegu Silber.

Radsport, Wada: Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hat ein Angebot des britischen Radsport-Teams Sky ausgeschlagen, die Leistungsdaten des Tour-de-France-Gesamtführenden Christopher Froome einzusehen. Es sei nicht der direkte Auftrag der Wada, auf einzelne Angebote einzugehen, sagte deren Medienbeauftragter Ben Nichols der Nachrichtenagentur AFP: "Wir nehmen bei Sportereignissen nur dann Überprüfungen vor, wenn wir von einem internationalen Verband dazu eingeladen wurden." Der Radsport-Weltverband UCI sei die verantwortliche Organisation, um Leistungsdaten zu übermitteln. Auch die britische Antidoping-Behörde UKAD sei ein passender Gesprächspartner für die Sky-Mannschaft. Grundsätzlich begrüßte die Wada aber die Bereitschaft. "Wir ermuntern alle involvierten Personen, wichtige Informationen mit denen zu teilen, die sich für einen fairen und sauberen Sport einsetzen. Wir interessieren uns immer für Daten, die den Anti-Doping-Kampf unterstützen", sagte Nichols. Sky-Teamchef David Brailsford hatte zuletzt im Zuge der Dopingdiskussion um den britischen Tour-Dominator der französischen Tageszeitung L'Equipe Informationen zu 18 Bergankünften Froomes seit der Spanien-Rundfahrt 2011 übergeben. Der französische Sportwissenschaftler und Trainer beim Team FDJ, Fred Grappe, hatte keine Anormalitäten festgestellt. Sky hatte sich im Kampf um die Glaubwürdigkeit von Froomes Leistungen neben der Wada auch an Ukad gewandt. In der Pressekonferenz nach Froomes Triumph am Mont Ventoux hatte Brailsford öffentlich die Absicht geäußert, der Wada intensiven Einblick in alle Vorgänge seiner Mannschaft zu gewähren.

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