Florian Wellbrock hat im fünften WM-Rennen seine fünfte Medaille gewonnen, das historische Titel-Triple aber verpasst. Der Olympiasieger sicherte sich in Budapest auf der olympischen 10-km-Strecke nach 1:51:11,2 Stunden im Fotofinish Bronze. Auf den Sieger Gregorio Paltrinieri aus Italien fehlten dem Titelverteidiger, der als erster Freiwasserschwimmer der Geschichte drei Goldmedaillen bei einer WM hätte gewinnen können, 14,4 Sekunden. Silber ging an den Italiener Domenico Acerenza. Niklas Frach landete auf Platz sieben.
Ein bisschen "zwiegespalten" fiel Wellbrocks Bilanz aus: "Zweiter Titel, den ich nicht verteidigen konnte, dennoch bin ich mit der Bronzemedaille sehr happy. Ich kann mit erhobenem Haupt zur Siegerehrung gehen." Wellbrock beendete die Titelkämpfe in Ungarns Metropole mit einem historischen Gesamterfolg. Dass zuletzt ein deutscher Schwimmer bei einer Weltmeisterschaft fünfmal Edelmetall holte, ist schon 40 Jahre her: Damals hatte "Albatros" Michael Groß in Ecuador derart abgeräumt - allerdings ausschließlich im Becken. Bei den Frauen holte Kristin Otto 1986 in Madrid sechs WM-Medaillen.
Silber ebenfalls im Fotofinish
Zuvor hatte Freiwasserschwimmerin Leonie Beck ihre erste internationale Medaille über die 10 Kilometer gewonnen. Die Olympiafünfte sicherte sich nach 2:02:29,7 Stunden im Fotofinish Silber. Zwei Tage zuvor war die Würzburgerin als Vierte über die halbe Distanz noch knapp am Podest vorbeigeschwommen.
"Am Ende beim Zielsprint waren wir leider ein bisschen eng beisammen. Da gehört dann auch das Quäntchen Glück dazu, dass man gewinnt. Aber ich denke, Vizeweltmeisterin ist schon sehr, sehr gut", sagte Beck und bilanzierte: "Ich habe mich etabliert im Freiwasser, bin in der Spitze angekommen und kämpfe um die Medaillen."
25-Kilometer-Europameisterin Lea Boy belegte Rang acht. Beide Athletinnen hatten zum Auftakt der Wettbewerbe im Lupasee am vergangenen Sonntag Gold mit der DSV-Staffel gewonnen. Den Titel sicherte sich die niederländische Rio-Olympiasiegerin Sharon van Rouwendaal, Bronze ging an die brasilianische Tokio-Olympiasiegerin Ana Marcela Cunha, die über 5 Kilometer Gold gewonnen hatte.