Schwimm-WM in Barcelona:Hausding und Klein düpieren die Weltelite

Schwimm-WM in Barcelona: Triumph in Barcelona: Sascha Klein und Patrick Hausding.

Triumph in Barcelona: Sascha Klein und Patrick Hausding.

(Foto: AFP)

Deutsches Wassersprung-Duo holt überraschend WM-Gold in Barcelona. Deutsche Triathleten gewinnen die Team-WM in Hamburg. Amateur-Jockey Dennis Schiergen feiert historischen Sieg beim Großen Preis in Berlin.

Schwimm-WM: Das Synchron-Duo Patrick Hausding/Sascha Klein ist in Barcelona überraschend zu einem historischen WM-Gold gesprungen. Die sechsmaligen Europameister gewannen als erste deutsche Athleten überhaupt das Turm-Synchronspringen mit 461,46 Punkten. Rang zwei ging an die Russen Wiktor Minibajew/Artem Schesakow (445,95) vor den enttäuschenden Olympiasiegern Cao Yuan/Zhang Yanquan aus China (445,56). Die Olympia-Siebten Hausding/Klein, die die seit 2007 andauernde chinesische Siegesserie in dieser Disziplin brechen konnten, bescherten dem deutschen Wasserspringer-Team zudem die erste Medaille der diesjährigen Titelkämpfe auf Barcelonas Hausberg Montjuic. Bei Olympia in London waren Hausding und Co. noch komplett leer ausgegangen. Hausding/Klein profitieren bei ihrem Coup von den vielen Patzern der Konkurrenten im vierten Durchgang, in dem sich die Olympia-Zweiten von 2008 vom vierten Platz an die Spitze vorschoben. Der WM-Titel ist auch deshalb ein Riesenerfolg, weil ihre Vorbereitung alles andere als optimal verlief. Wegen Kleins Verletzungspech konnten beide kaum gemeinsam trainieren oder Wettkämpfe bestreiten.

Galoppsport, Berlin: Dennis Schiergen hat durch einen historischen Sieg die erfolgreiche Jockey-Tradition in seiner Familie fortgeschrieben. Der 18 Jahre alte Sohn des mehrmaligen Championjockeys Peter Schiergen gewann beim mit 175.000 Euro dotierten Großen Preis von Berlin auf der Galopprennbahn in Hoppegarten als erster Amateur ein Gruppe-I-Rennen in Deutschland. Im Sattel der vier Jahre alten und von seinem Vater trainierten Stute Nymphea aus dem Besitz des Freibruger Bankiers Jürgen Imm siegte Schiergen junior vor Temida (Filip Minarik) und Meandre (Mirco Demuro). Nympheas Stalljockey Andrasch Starke konnte wegen einer Sperre in Berlin nicht in den Sattel steigen. Als Starke-Ersatz zeigte der angehende Sportmanagement-Student Schiergen einen risikoreichen Ritt, denn er nahm auf der 2400-m-Distanz gleich die Spitze und hatte teilweise erheblichen Vorsprung, den er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Auf Sieg zahlte Nymphea 42:10.

Frauenfußball-EM, Viertelfinale: Angeführt von Starstürmerin Lotta Schelin sind die Fußballerinnen des EM-Gastgebers Schweden als erstes Team ins Halbfinale eingezogen. Der Mitfavorit setzte sich 4:0 (3:0) im Viertelfinale gegen Island durch. Schelin (19./59.), Marie Hammarström (3.) sowie Josefine Öqvist (14.) trafen in Halmstad für den Europameister von 1984, der in der Vorschlussrunde am Mittwoch in Göteborg (20.30 Uhr) auf den Sieger der Partie zwischen Titelverteidiger Deutschland und Italien trifft. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte in der Gruppenphase 3:0 (1:0) gegen Island gewonnen.

Triathlon, Hamburg: Dank einer starken Aufholjagd haben am Sonntag die deutschen Triathleten in Hamburg die Weltmeisterschaft im Team-Triathlon gewonnen. Über 300 Meter Schwimmen, 6,6 Kilometer Radfahren und 1,6 Kilometer Laufen, die jeweils zwei Frauen und zwei Männer einer Nation absolvierten, siegten Anja Knapp (Dettingen), Anne Haug (Bayreuth), Jan Frodeno (Saarbrücken) und Franz Löschke (Potsdam) in 1:17:55 Stunden. Dahinter folgten Neuseeland (1:18:14) und die USA (1:18:19). Die ersten Drei profitierten allerdings auch vom Sturzpech der Favoriten aus Großbritannien.

Leichtathletik, U20-EM: 800-m-Läufer Patrick Zwicker (Rülzheim) hat zum Abschluss der Leichtathletik-EM der U20-Junioren im italienischen Rieti für den dritten Titel für das deutschen Team gesorgt. Der 19-Jährige kam in 1:49,58 Minuten vor dem Belgier Aaron Botterman (1:49,80) und dem Franzosen Leo Morgana (1:50,04) ins Ziel. Kurz nach Zwickers Erfolg sprintete die 4x100-m-Staffel der Männer zu Silber. Das Quartett in der Besetzung Bastian Heber (Thum)/Robert Polkowski (Köln)/Maximilian Ruth (Wattenscheid)/Sebastian Schürmann (Saerbeck) musste sich in 39,96 Sekunden nur der polnischen Staffel (39,80) geschlagen geben. Am Vortag hatten der Aschheimer Tobias Potye im Hochsprung (2,20 m) und Speerwerfer Julian Weber (Mainz/79,68 m) dem deutschen Team die ersten Goldmedaillen auf dem Apennin beschert. Bronze gewannen zudem Christina Hering (München) über 800 m (2:03,11) und Maya Rehberg (Rönnau) über 3000 m Hindernis (10:00,04) sowie Julius Lawnik (Magdeburg) über 1500 m (3:45,43). Am Freitag hatte Robert Polkowski (Köln) über 100 m (10,53) Platz drei belegt.

MotoGP, Stefan Bradl: Stefan Bradl hat zum ersten Mal in seiner MotoGP-Karriere die Pole Position erobert. Im Qualifying zum Großen Preis der USA in Laguna Seca benötigte der 23-Jährige aus Zahling auf seiner besten Runde 1:21,176 Minuten und fuhr damit sensationell Bestzeit. Der Moto2-Weltmeister von 2011 legte die Topzeit erst im vorletzten Versuch hin. "Das war eine der besten Runden, die ich je gefahren bin. Es ist wirklich schön, hier auf der Pole zu stehen", sagte Bradl, der im Vorjahr in Laguna Seca von Startplatz neun auf Rang sieben vorgefahren war: "Ich habe viel Aufwand in das Qualifying gesteckt, denn ich wusste, dass es hart wird." Am Abend twitterte Bradl: "Meine erste Pole! Ich bin so glücklich. Morgen Vollgas!" Hinter Bradl, dessen bislang bestes Qualifying-Ergebnis in der Königsklasse vor drei Wochen ein dritter Platz in Assen/Niederlande gewesen war, stehen in WM-Spitzenreiter Marc Márquez und Alvaro Bautista zwei Honda-Markenkollegen aus Spanien. Weltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha), der sich am vergangenen Wochenende auf dem Sachsenring eine Schulterverletzung zugezogen hatte und am Schlüsselbein operiert worden war, wurde Sechster. Den siebten Platz erreichte Dani Pedrosa (beide Spanien). Der Honda-Pilot war beim Training zum Deutschland-Grand-Prix ebenfalls schwer gestürzt und hatte sich das Schlüsselbein angeknackst. Beim neunten WM-Lauf in Laguna Seca ist nur die MotoGP am Start. Nach dem Rennen steht die vierwöchige Sommerpause an.

Golf, British Open:

Als erster Golfprofi hat der Amerikaner Phil Mickelson eine Woche nach den Scottish Open auch die British Open gewonnen. Der 43-Jährige siegte am Sonntag mit drei Schlägen Vorsprung vor dem Schweden Henrik Stenson. Er sicherte sich erstmals die silberne Rotweinkanne "Claret Jug" und den Siegerscheck von 945.000 Pfund (1,1 Millionen Euro). Das Trio aus Ian Poulter, Lee Westwood (beide England) und dem Australier Adam Scott teilte sich Rang drei. Branchenprimus Tiger Woods (USA) beendete seine 17. Open enttäuscht als Sechster, Martin Kaymer auf Rang 32.

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