Süddeutsche Zeitung

Schwimm-WM: Finale 200 Meter:Wiedersehen mit Phelps

Zwei Jahre nach seinem Weltrekord in Rom tritt Deutschlands schnellster Schwimmer Paul Biedermann heute Mittag erneut gegen Michael Phelps an. Der 14-fache Olympiasieger aus den USA präsentierte sich bisher jedoch zurückhaltend. Ein reines Duell der beiden Ausnahmeathleten dürfte ohnehin nicht zu erwarten sein - zu stark ist die restliche Konkurrenz.

Claudio Catuogno, Shanghai

Paul Biedermann aus Halle/Saale hat bereits eine Bronzemedaille gewonnen bei dieser WM, im nicht nur aus seiner Sicht "am besten besetzten 400- Meter-Freistil-Rennen seit Jahrzehnten". Das soll aber nur der Anfang gewesen sein. Der Ruf, den der 24-Jährige seit zwei Jahren im Schwimmsport genießt, ist ja nicht nur auf seine beiden Goldmedaillen bei der WM 2009 in Rom zurückzuführen sowie auf die Weltrekorde, die er dort schwamm.

Sondern auch darauf, dass er in Italien über 200 Meter den vermeintlich Unbesiegbaren besiegte: den Amerikaner Michael Phelps, Gewinner von 14 olympischen Goldmedaillen. Nun treffen sich Phelps und Biedermann wieder: an diesem Dienstag, im WM-Finale von Shanghai über 200 Meter Freistil.

Diesmal allerdings wird das Rennen kein Zweikampf Biedermann/Phelps werden. Im Halbfinale ließ die gesamte Konkurrenz am Montag schon mal die Muskeln spielen: Der Franzose Yannick Agnel, 19, zog als Schnellster in den Endlauf ein mit einer Zeit von 1:45,62 Minuten.

Zweitschnellster war Biedermann: 1:45,93. In seinem Halbfinallauf hatte der Deutsche die Amerikaner Ryan Lochte (3./1:46,11) und Michael Phelps (5./1:46,91) neben sich.

Die viertbeste Zeit schwamm der 400-Meter-Gewinner Park Tae Hwan aus Südkorea (1:46,23). "Die können alle Weltmeister werden", sagt Paul Biedermann. "Keiner hat die Karten aufgedeckt und gezeigt, was er wirklich drauf hat. Ich auch nicht." Dass er im ersten direkten Vergleich nach dem Verbot der Hightech-Anzüge vor Michael Phelps anschlug, bedeutete demnach: nichts.

Die Chinesen interessieren sich ohnehin nicht allzu sehr für Phelps, Lochte oder Biedermann. Die Chinesen interessieren sich vor allem für die Chinesen bei dieser WM, und in dieser Hinsicht gab es am Montag ebenso Erfreuliches wie Erstaunliches zu vermelden: Ye Shiwen hat dem Gastgeber die erste Goldmedaille dieser Titelkämpfe beschert, im Rennen über 200 Meter Lagen, in 2:08,90 Minuten. Ye Shiwan ist 15 Jahre alt.

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Quelle:
SZ vom 26.07.2011/jbe
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