Schweinsteiger im SZ-Interview:"Der Unterschied ist schon gewaltig"

Lesezeit: 1 Min.

Manchmal hakt es noch bei Bastian Schweinsteiger in den USA. (Foto: dpa)
  • Bastian Schweinsteiger spielt seit April in den USA.
  • Im SZ-Interview spricht er über seine Anlaufschwierigkeiten bei Chicago Fire.
  • Er sagt: "Wenn man das mit Bayern München oder der Nationalmannschaft vergleicht, dann ist der Unterschied schon gewaltig."

Von Jürgen Schmieder, Los Angeles

Bastian Schweinsteiger klammert sich an den Ball, als müsse er ein kleines Kind gegen heranstürmende Häscher verteidigen. Er hat das Spielgerät beim Auswärtsspiel seines Vereins Chicago Fire in Los Angeles in die Hände genommen, weil das Flutlicht flackert wie bei einem Popkonzert. Es ist jedoch kein Kurzschluss, so feiert der Gegner Los Angeles Galaxy den Anschlusstreffer zum 1:2 (obwohl die Partie längst wieder läuft).

Der Schiedsrichter entscheidet auf Freistoß für Galaxy wegen Handspiel von Schweinsteiger. Der lächelt, schüttelt den Kopf und spielt weiter. Es ist nicht die erste skurrile Erfahrung, die er seit seinem Wechsel in die nordamerikanische Profiliga MLS macht. "Es hat ohnehin schon viel Show gegeben an diesem Abend: Feuerwerk vor der Partie, Konzert in der Halbzeit mit ausgeschalteten Lichtern. Das ist alles schon okay, aber während des Spiels sollte so was nicht passieren", sagt er im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung: "Man muss sich eben darauf einstellen, dass hier solche Sachen passieren."

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In kürzester Zeit hat Bastian Schweinsteiger den Klub Chicago Fire von der Lachnummer der Liga zu einem seriösen Anwärter auf die Meisterschaftsrunde gemacht.

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"Das ist ganz normal, dass nicht alles perfekt läuft"

Die Partie am Samstagabend endet 2:2, Schweinsteigers Verein hat auf der strapaziösen Auswärtsreise nach Kanada (1:3 gegen Toronto FC), die amerikanische Ostküste (1:2 gegen die New York Red Bulls) und nach Kalifornien kein Spiel gewinnen können und liegt nun auf einem Tabellenplatz, der gerade noch zur Teilnahme an den Playoffs berechtigen würde. Auf dem Platz wirkt Schweinsteiger bisweilen verzweifelt, er bittet oftmals flehentlich um ein Zuspiel oder dirigiert Mitspieler in die richtige Position.

Manchmal schüttelt er den Kopf und spielt weiter, er lächelt dann aber nicht. "Das ist ganz normal, dass nicht alles perfekt läuft. Wenn das so wäre, würden diese Leute nicht hier in Amerika spielen, sondern in der Bundesliga", sagt Schweinsteiger der SZ, räumt aber auch ein: "Wenn man das mit Bayern München oder der Nationalmannschaft vergleicht, dann ist der Unterschied schon gewaltig. Ich werfe aber niemandem was vor, das ist ganz alleine mein Problem."

Schweinsteiger will nun versuchen, sich so schnell wie möglich an die MLS zu gewöhnen: "Ich glaube, dass eine sportliche Entwicklung erkennbar ist, auch wenn wir nun ein paar Spiele nicht gewonnen haben. Ich wusste, worauf ich mich einlasse."

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:"Ich wusste, worauf ich mich einlasse"

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