Süddeutsche Zeitung

Basketball:Schröder landet im Niemandsland

Beim NBA-Tauschgeschäft zwischen Houston und Boston wechseln zwei Deutsche den Arbeitgeber - Sinn ergibt der Trade eigentlich nur für Daniel Theis.

Von Jonas Beckenkamp

So hatte sich Dennis Schröder seine besten Jahre in der NBA eher nicht vorgestellt. Mit 28 befindet sich der Aufbauflitzer in jener Karrierephase, in der ambitionierte Spieler normalerweise üppig ausgestattete Verträge abschließen und ihre Chance auf einen Titel ergreifen - oder zumindest in die Nähe eines Erfolges gelangen.

Doch davon ist Schröder nun wieder ein Stück weiter entfernt.

Ein Tauschgeschäft zwischen seinem bisherigen Klub Boston Celtics und den Houston Rockets zwingt den Braunschweiger zu einem Umzug. Schröder, der erst zu Saisonbeginn von den LA Lakers an die Ostküste kam, spielt fortan bei den Rockets - sein Kumpel Daniel Theis, 29, schlägt die entgegengesetzte Route ein: Er kehrt zurück zu den Celtics, wo er bereits von 2017 bis 2021 als Verteidigungskünstler tätig war.

Der Wechsel stellt für Schröder einen Rückschritt dar, schließlich ist Houston als drittschlechtester Klub der Liga meilenweit von den Playoffs entfernt. Für Theis ergibt der Trade dagegen Sinn: Er dürfte bei den zuletzt aufstrebenden Celtics eine wichtige Rolle als Bankspieler einnehmen - und wohl auch die K.-o.-Runde erreichen.

Der Nationalspieler wird nach einem halben Jahr in Texas nicht unglücklich über seinen Abschied sein. Er hinterließ dort aber ein paar nette Worte auf Instagram: "Manchmal läuft nicht alles nach Plan. Trotzdem danke an die Rockets." An selber Stelle dürfte Schröder zwar reichlich Spielzeit als Stammkraft kriegen, aber es bleibt der Eindruck, dass er sich vergangenes Jahr arg verzockt hat.

Im Sommer hatte er auf den großen Zahltag mit einem Vertrag über geschätzte 100 Millionen Dollar spekuliert und deshalb ein 84-Millionen-Angebot der Lakers ausgeschlagen. Dann schwenkte LA um und ließ Schröder gehen. Schon sein Wechsel nach Boston entstand daraufhin eher aus Verlegenheit, seinen Einjahresvertrag nimmt er nun mit nach Houston. Zum Ende der Saison kann er neu verhandeln - ob ihn dann ein Titelkandidat holt, ist fraglich.

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