Süddeutsche Zeitung

Nordische Ski-WM:Fliegender Ski verfehlt Martin Schmitt nur knapp

Bei der WM der Nordischen Kombinierer verliert ein Springer seinen Ski bei einem Sturz. Der Fernseh-Experte Martin Schmitt wird beinahe getroffen - und ist mit der Reaktion der Organisatoren unzufrieden.

Beim WM-Springen der Nordischen Kombinierer sind die Verantwortlichen nur knapp einem schweren Zwischenfall entgangen. Der Este Kristjan Ilves verlor nach einem Sturz am Freitag seinen Ski, der mit hohem Tempo in den Gegenhang auf der Bergiselschanze in Innsbruck raste. Dort hob der Ski ab und schoss durch einen Fangzaun in die Moderationsplätze der TV-Journalisten. Der frühere Skispringer Martin Schmitt sagte im ORF: "Der Moderationsplatz war zum Glück frei. Ich stand zum Glück nebenan, etwa ein, zwei Meter entfernt vom Ski."

Der Kombinierer-Wettbewerb wurde anschließend für mehr als 20 Minuten unterbrochen. Helfer bearbeiteten das Fangnetz. Fis-Renndirektor Lasse Ottesen hatte zuvor berichtet, der Ski sei über das Netz geflogen. "Der ist mit einer ziemlichen Geschwindigkeit durch. Ich habe mich nicht groß gemacht, zum Glück. Man sieht keinen Ski kommen, in dem Moment ist schon der Ski durchs Netz geschossen und hat hinten eingeschlagen", sagte Schmitt, der bei der WM in Tirol für den Sender Eurosport tätig ist.

Der ehemalige Skispringer kritisierte die Veranstalter danach scharf. "Der eigentliche Skandal und das muss man auch so benennen, ist, dass man dann nicht reagiert und das Netz nur alibimäßig höher und lockerer gehängt hat. Und dann hofft, dass beim nächsten Springer, wenn das wieder passieren sollte, sich der Ski darin verfängt", sagte Schmitt bei Eurosport.

Der 41-Jährige richtete einen klaren Appell an die Organisatoren am Bergisel in Innsbruck, wo es nach dem steilen Auslauf einen Gegenhang gibt. "Einen größeren Warnschuss kann es eigentlich nicht geben und man muss Maßnahmen ergreifen. Wenn man den Wettkampf durchführen will, muss man die Mixed-Zone räumen und zum Schutz der Athleten einen anderen Weg finden", sagte Schmitt. Er attestierte dem Ski-Weltverband Fis ein "schlechtes Wettkampfmanagement".

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