Schlussfeier von Olympia:Ironische Russen

Bei der Schlussfeier bilden 700 Darsteller noch einmal die vier Ringe mit Stern und erinnern an das Missgeschick bei der Eröffnung. Es folgt eine Reise durch die Kulturgeschichte Russlands - und ein begeisterter IOC-Chef Thomas Bach.

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Selbstironie zum Schluss: Bei der Schlussfeier bilden 700 Darsteller noch einmal die vier Ringe mit Stern und erinnern an das Missgeschick bei der Eröffnung. Es folgt eine Reise durch die Kulturgeschichte Russlands - und ein begeisterter IOC-Chef Thomas Bach. Die olympischen Spiele in Sotschi sind am Sonntag zu Ende gegangen. Für viele war es ein Ärgernis, dass sie trotz der schwierigen Menschenrechtslage überhaupt in Russland stattgefunden hatten. Die russischen Macher rund um Staatschef Wladimir Putin wollten dann alles so groß und pompös gestalten wie möglich. So war es auch kein Wunder, dass die aufwändigste Schlussfeier von Olympischen Winterspielen angekündigt wurde. Im Olympiastadion begann die Show mit einem Bühnenbild, das Himmel und Meer symbolisierte.

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Weit oben im Stadion vor 40.000 Zuschauern schwebte ein Boot herein, mit einem Clown und drei Kindern. Ein Kind hieß Juri, eines Valentina, ausgewählt nach dem ersten Mann (Juri Gagarin) und der ersten Frau (Valentina Tereschkowa) im All. Russisches Pathos.

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Als die "Putin-Spiele" werden die zwei Wochen in Sotschi in Erinnerung bleiben. Flankiert wird der Olympia-Macher bei der Schlussfeier von IOC-Chef Thomas Bach und dem zweimaligen Goldgewinner im Bob, Alexander Subkow. Mit erfolgreichen Sportlern sonnt man sich eben gerne, wenn das ganze Land zuschaut.

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Unten zogen 700 Akteure ins Stadion ein und mimten im Glitzergewand einen Fischschwarm.

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Nach ein paar Figuren und wunderbaren Choreografien wie einem Seestern dann die Überraschung:

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Die 700 "Fische" bildeten die olympischen Ringe, doch im Anspielung an den technischen Fehler bei der Eröffnungsfeier ging auch hier der Ring rechts oben nicht auf. Humorige Russen.

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Am Ende aber öffnete sich diesmal auch der letzte Ring und diesmal war das ganze Symbol Olympias zu sehen.

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Bis auf Subkow, der ja oben neben Putin saß, durften alle russischen Olympiasieger die russische Flagge ins Stadion tragen. Der nationale Stolz schwoll an, das Stadion tobte, stellte der Gastgeber doch die erfolgreichste Mannschaft mit 13 Goldmedaillen, elf Silber und neun Bronze.

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Als die russischen Olympiasieger zusammen mit 1000 Kindern die russische Hymne sangen, stand wohl das ganze Land vor dem Fernseher und sang mit. Sport und nationales Hochgefühl.

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Dann durften die noch in Sotschi verbliebenen Sportler ins Stadion, der Rodler Felix Loch trug die deutsche Fahne bei dieser Schlussfeier. "Gleich geht's los und ich bin fast nervöser als bei meinem Rennen! I gfrei mi drauf!", twitterte Loch kurz vor dem Einmarsch.

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Für Russland gab es noch einiges mehr zu feiern an diesem Abend. Zum Beispiel wurden bei der Schlussfeier traditionsgemäß die Medaillen für den 30 Kilometer Langlauf der Frauen und den 50 Kilometer Langlauf der Männer übergeben - und bei den Männern standen gleich drei Russen auf dem Podest.

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Anschließend zeigten die Organisatoren um den künstlerischen Leiter Konstantin Ernst der Welt, zu was die Russen alles fähig waren und sind in Kunst und Kultur. Und das ist ja bekanntlich einiges. Es begann mit der Malerei rund um den im russischen Zarenreich geborenen Marc Chagall.

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Die umgedrehten Häuser sind typisch für die expressionistischen Gemälde Chagalls, und die flogen durch das Stadion in Sotschi.

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Es folgte klassische Musik, der berühmte Pianist Denis Mazujew spielte zusammen mit 61 Kollegen im Stadion.

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Die beiden berühmten Ballett-Häuser, das Bolschoj in Moskau und das Mariinsky in Sankt Petersburg, hatten ihren Auftritt, ...

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... genauso wie die großen Literaten des Landes: Tolstoi, Dostojewski, Puschkin und endlich auch Solschenizyn, der bei der Eröffnung noch gefehlt hatte.

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Und dann kamen die in Russland sehr geschätzten Zirkusartisten zu ihrem Auftritt. Binnen Sekunden stellten sie mitten im Stadion ein ganzes Zelt auf - und bauten es wieder ab.

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(Foto: Jim Young/Reuters)

1447 Tage noch, dann steigt im südkoreanischen Pyeongchang die Eröffnungsfeier der nächsten Winterspiele. Sotschis Bürgermeister Anatolij Pachomow übergab die Olympische Fahne an seinen Amtskollegen Lee Seak-rae.

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(Foto: dpa)

IOC-Präsident Thomas Bach beschloss diese Winterspiele mit einer durchaus politischen Rede. Er bedanke sich ausdrücklich bei Putin "für seine persönlichen Bemühungen". Ihm und allen Russen gebühre Dank. "Was anderswo in der Welt Jahrzehnte dauerte, wurde hier in gerade mal sieben Jahren erreicht", sagte Bach in Anspielung auf die schnelle Errichtung der Sportstätten. Was dabei alles schief gelaufen ist, von Umweltzerstörung über Gastarbeiter-Ausbeutung bis Zwangsumsiedlungen, das erwähnte er nicht. Es seien "Spiele der Athleten" gewesen.

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Anschließend fuhren die drei Maskottchen der Spiele herein, ein Schneehase, ein Polarbär und ein Schneeleopard - natürlich ziemlich überdimensioniert. Und dem Bären war es dann vorbehalten, ...

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(Foto: AFP)

... das olympische Feuer auszublasen. Olympia in Sotschi ist beendet.

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