Am Wochenende ging es also dort zu Ende, wo vor 30 Jahren alles begann. Der sehr junge Schiedsrichter Felix Brych hat in Augsburg schon in den Neunzigerjahren Fußballspiele geleitet, im alten Rosenaustadion, vor 500 Zuschauern in der Bayernliga. Für seinen Abschied hat er sich nun wieder Augsburg ausgesucht. Zwar werden Schiedsrichter offiziell von zuständiger Stelle für die Spiele eingeteilt, aber in diesem außergewöhnlichen Fall hat der Schiedsrichter eine kleine Tatsachenentscheidung in eigener Sache treffen dürfen. Felix Brych wollte zum Abschluss seiner Karriere ein Spiel haben, in dem alles passt – eines, das er genießen kann, weil es für die beteiligten Mannschaften um nicht mehr viel geht; eines, das nah an seiner Heimatstadt München liegt, damit er viele Freunde und auch seinen 87-jährigen Vater ins Stadion bekommt. Und eben eines, das Erinnerungen weckt, Erinnerungen an die Zeit, als er in Augsburg neben dem FCA noch zwei weitere Vereine pfeifen konnte, Schwaben Augsburg und den FC Enikon, der sich später wieder auflöste (nicht wegen Felix Brych, vermutlich).
Karriereende von Felix BrychUnd zum Abschluss verbeugt sich Chiellini
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Nachtschwärmer, Phantomtorschiri, Weltschiedsrichter: Die Karriere des Münchner Unparteiischen Felix Brych, 49, erzählt in zehn Kapiteln – und mit vielen alten Bekannten.
Von Christof Kneer

Interview mit Schiedsrichter Felix Brych:„Cucurellas Augen verraten ihn“
Wann ist ein Handspiel ein Handspiel? Rekordschiedsrichter Felix Brych analysiert im Interview die umstrittenste Szene des Fußball-Jahres. Er spricht über ertappte Sünder, Kritik am Videoschiedsrichter – und sein Comeback an der Pfeife mit knapp 50 Jahren.
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