Golfer Scottie SchefflerUnglaublich viele Pokale

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Hat mal wieder einen Pott geholt: Golfer Scottie Scheffler in Quail Hollow.
Hat mal wieder einen Pott geholt: Golfer Scottie Scheffler in Quail Hollow. (Foto: Jim Dedmon/Reuters)

Die PGA Championship in Charlotte gewinnt Scottie Scheffler – der weiterhin die überragendsten Statistiken im Golfsport hat.

Von Felix Haselsteiner

Am Ende sah alles wieder eindeutig aus, man hat sich daran bei Scottie Scheffler längst gewöhnt. Dominieren kann der Texaner Golfturniere besser als vielleicht jeder andere in den vergangenen Jahren: Es werden dann Veranstaltungen, bei denen man das Ende schon kommen sieht, weit vor Loch 18. So wie man etwa beim Weltranglistenzweiten Rory McIlroy nie weiß, was man bekommt – außer: Drama –, so kann man bei Scheffler stets von verlässlichem, fehlerfreiem Golf ausgehen. Keine Einladungen an die Konkurrenz – und eine nahezu unglaubliche Menge an Pokalen.

Das dritte Major-Turnier seiner Karriere hat Scheffler, 28, am Sonntag in Charlotte, North Carolina, gewonnen. Eine ähnliche Konstanz hat er damit bei den großen Turnieren, wie bei den vielen normalen Turnieren, wo er eine höchst beachtenswerte Quote hat. In den vergangenen vier Jahren ist Scheffler bei 82 Golfturnieren angetreten und hat jedes fünfte davon gewonnen – was in einer Sportart, in der viele im gesamten Karriereverlauf nur ein oder zwei Turniere gewinnen, noch einmal mehr herausragt. Die Gesamtabrechnung bei Scheffler: 75 Millionen US-Dollar Preisgeld, einen unangefochtenen Status als Nummer eins im Golfsport und eine Rolle, die davon erzählt, dass vor ihm nur Tiger Woods derlei Statistiken präsentieren konnte.

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Es hätte durchaus Konkurrenten gegeben bei dieser PGA Championship in Quail Hollow, große Namen, auch wenn sie am Ende alle mindestens fünf Schläge Rückstand hatten. Der Spanier Jon Rahm etwa lag in aussichtsreicher Position, bevor er auf den finalen drei Löchern begann, gleich mehrmals Bälle in Wasserhindernisse zu schlagen. Der Amerikaner Bryson DeChambeau wurde erneut Zweiter, in den vergangenen eineinhalb Jahren ist er bei fast jedem Major-Turnier auf den Spitzenplätzen zu finden.

Wie schwierig es ist, so konstant auf höchstem Niveau zu spielen, auch wenn es bei den Besten der Welt so leicht aussieht, zeigten die deutschen Teilnehmer: Martin Kaymer, im Jahr 2014 zuletzt ein deutscher Major-Sieger, schaffte die Qualifikation für das Wochenende nicht. Dem Eichenrieder Stephan Jäger blieb nach einem guten Start nur der 70. Platz.

Bei Scheffler hingegen sah einmal mehr alles leichtfüßig und entspannt aus, auch wenn die PGA Championship eine belastende Geschichte für ihn hat: Im vergangenen Jahr noch wurde er bei demselben Turnier aufgrund eines Verkehrsvergehens auf dem Weg zum Turnier verhaftet und landete für einige Stunden in einer Zelle, bis er freigelassen wurde und gerade noch rechtzeitig an den Start gehen konnte. Seitdem heißt es, man müsse schon die Polizei einschalten, wenn man seine vielen Siege verhindern möchte, was eigentlich nur ein witziger Spruch sein soll. Auch wenn manche seiner Konkurrenten darin inzwischen eine gewisse Wahrheit erkennen.

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