Schalke-Zugang Rabbi Matondo:Ein Spieler mit Guardiola-Gütesiegel

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Walisischer Nationalspieler ohne Liga-Einsatz: Rabbi Matondo, 18. (Foto: Mike Egerton/imago)
  • Schalke 04 verpflichtet den 18 Jahre alten Rabbi Matondo von Manchester City.
  • Er sei "ein unglaublich schneller Flügelspieler", sagt ManCity-Trainer Pep Guardiola über Matondo.
  • Matondo soll bei Schalke nicht nur den Kader vergrößern, sondern auch das Tempo-Defizit beheben.

Von Philipp Selldorf, Gelsenkirchen

Treffpunkt war der Kentucky Fried Chicken-Imbiss am Düsseldorfer Flughafen, und sollte die Absicht zu einer verschwiegenen Zusammenkunft bestanden haben, so ist dieser Plan von einem gegnerischen Agenten erfolgreich durchkreuzt worden. Ein Reporter der Bild war am Montagabend um halb elf zur Stelle, um den Moment der Begegnung von Christian Heidel und Rabbi Matondo im Video festzuhalten.

Das Gebot höchster Geheimhaltung hatte sich allerdings ohnehin erledigt, weil erstens seit Tagen handfeste Gerüchte über Matondos bevorstehenden Wechsel nach Schalke kursierten, und weil zweitens am Montag Matondos Trainer in England die Anbahnung bestätigt hatte. Er wisse von den Verhandlungen, sagte Manchester Citys Coach Pep Guardiola und lieferte seine Meinung zu dem 18 Jahre alten Juniorprofi gleich nach: "Ein unglaublich schneller Flügelspieler" sei das, "ein Talent". Matondo sei ein weiterer Beweis für die exzellente Jugendarbeit bei Manchester City.

Ein Spieler mit Guardiola-Gütesiegel, das ist nicht die schlechteste Empfehlung, aber auch noch keine Garantie fürs Gelingen. Auch den spanischen Verteidiger Pablo Maffeo begleiteten Guardiolas Komplimente, als er im Sommer zum VfB Stuttgart kam - am Wochenende bezeichnete VfB-Präsident Wolfgang Dietrich den Transfer als "Flop", der 21-Jährige stehe "komplett quer im Stall".

Nationaltrainer Ryan Giggs hat Matondo in die walisische Auswahl berufen

Domenico Tedesco wird allerdings erst mal froh und dankbar sein, dass Manager Heidel Anstalten trifft, seinen Stall ein bisschen aufzufüllen. Schon vor vier Wochen hatte der Schalker Trainer öffentlich für Verstärkungen des Kaders geworben, stattdessen ist der Kader zuletzt immer kleiner geworden. Erst flüchtete der Vize-Kapitän Naldo nach Monaco, dann häuften sich die Verletzungen, am Freitagabend in Berlin erwischte es gleich drei Spieler auf einmal: Mittelfeldspieler Alessandro Schöpf wird wenigstens acht Wochen fehlen, Verteidiger Benjamin Stambouli fällt vier Wochen, Angreifer Steven Skrzybski vermutlich zwei Wochen aus.

Matondo soll nicht nur den Bestand erweitern, sondern auch Schalkes Tempo-Defizit beheben. Bei einem internen Kurzstrecken-Wettrennen in Manchester hat Matondo angeblich sogar Leroy Sané hinter sich gelassen. Seine fußballerischen Fähigkeiten hat er aber noch nicht unter Ernstfallbedingungen zeigen können, Guardiola hatte ihn im Sommer in den Profikader eingereiht, aber in der Premier League nicht eingesetzt. Trotzdem hat ihn Nationaltrainer Ryan Giggs in die walisische Auswahl berufen.

In Manchester sah Matondo wegen der starken Konkurrenz wenig Perspektive, so folgt er nun seinem früheren City-Mitspieler Jadon Sancho (Dortmund) in den Ruhrpott, Guardiola legte kein Veto ein. Über die Transferbedingungen schweigen die Schalker, die Angaben an der Gerüchtebörse schwanken. In England ist von 13 Millionen Euro die Rede, in deutschen Medien von einem halb so hohen Betrag und einer Rückkauf-Klausel von Manchester. Alles in der Hoffnung, dass Matondo dem Vorbild Sancho entspricht und nicht dem Beispiel Maffeo.

© SZ vom 30.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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