Süddeutsche Zeitung

Schalke-Manager:Horst Heldt deutet Rücktritt an

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Auf ein unwürdiges Possenspiel hat Horst Heldt offenbar keine Lust. Eine Woche lang beobachtete der Manager von Schalke 04 die Diskussionen um seine Person und die bevorstehende Ablösung am Saisonende geduldig, dann ging er in die Offensive. "Ich habe für mich entschieden, wie es weitergeht", sagte Heldt am Tag nach dem 2:1 (1:0) gegen Hertha BSC im Doppelpass bei Sport1.

Ein Abschied spätestens am Saisonende ist damit wohl beschlossen, sogar ein vorzeitiger Abgang möglich. "Ich werde mich noch in dieser Woche mit Clemens Tönnies (Anm. d. Red.: Aufsichtsratsvorsitzender bei Schalke) zusammensetzen. Diese Woche wird eine Entscheidung verkündet."

Heldt ärgert sich über die Schalke-Bosse

Wie diese ausfallen wird, ist klar. Seine Vertragsverlängerung kann der Ex-Profi nicht eigenmächtig verkünden und seinen Unmut über die Indiskretion seiner Bosse ließ er deutlich durchblicken. "Natürlich ist es legitim und wichtig für den Verein, sich Gedanken zu machen", meinte Heldt: "Die Art und Weise sind das Entscheidende. Die Art und Weise haben dazu geführt, dass bei mir ein Denkprozess stattgefunden hat." Abgezeichnet hatte sich ein solcher Schritt schon am Samstag direkt nach dem Sieg gegen Berlin. Heldt hatte den Jubel in in der Schalker Arena von seinem neuen Platz in der Loge statt wie bisher auf der Tribüne verfolgt und war - sobald die Jubeltraube vom Feld verschwunden war - auf den Rasen geschritten und hatte Telefongespräche geführt.

So manch einer munkelte bereits da, der 45-Jährige werde gleich seinen Rückzug verkünden. Doch als er mehr als eine Stunde nach dem Abpfiff mit einem lockeren "Tach" vor die Mikrofone schritt, erklärte er mit einem Schmunzeln, er habe sich "auf den Doppelpass vorbereitet". Über Nacht reifte seine Entschedidung dann offenbar weiter. "Sonst bin ich vor Spielen immer aufgeregt. Heute war ich es kurioserweise nicht. Warum, das habe ich noch nicht hinterfragt", hatte der Schalker Sportchef am Samstag erklärt und damit Gerüchte geschürt, er wisse bereits von seiner bevorstehenden Ablösung durch den Mainzer Christian Heidel. Und dann versicherte er schon relativ eindeutig: "Ich bin hier aufrecht reingegangen, und ich gehe auch aufrecht wieder hier raus. Wann das sein wird, werden wir sehen."

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