Wechsel von Huntelaar:Schalke setzt auf Nostalgie

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Vielleicht zum letzten Mal als Ajax-Profi auf der Tribüne von Amsterdam: Klaas Jan Huntelaar am Sonntag während des holländischen Klassikers zwischen Amsterdam und Feyenoord Rotterdam. (Foto: Sander Chamid/Imago/)

Zwei alte Bekannte könnten im Abstiegskampf helfen: Bei Klaas-Jan Huntelaar soll die Tendenz zu einer Rückkehr positiv sein - und Rafinha ist angefragt.

Von Philipp Selldorf, Gelsenkirchen

Nachdem er abends zuvor mit dem Privat-Jet eingeflogen war, fuhr er am Montag im schwarzen Mercedes zum Medizincheck vor - es war die letzte Formalität vor der Ratifizierung des bis Saisonende gültigen Arbeitsvertrags. Zwar ist der vielfach dekorierte Mittelstürmer schon in die Jahre gekommen, vom Publikum aber wurde er herzlich begrüßt: Künftig müssten die gegnerischen Verteidiger schusssichere Westen tragen, schrieb ein Fan des Traditionsvereins und erhielt dafür viel Zustimmung.

Diese Geschichte hätte sich auch in Gelsenkirchen abspielen können, wenn Mario Mandzukic der Anfrage des FC Schalke 04 eine Chance gegeben hätte. Der 34-jährige Kroate, einst Champions-League-Sieger mit dem FC Bayern und ein berüchtigter Zweikampfkrieger, zog jedoch das Angebot des AC Mailand vor. Dort wird er an der Seite von Zlatan Ibrahimovic, Ante Rebic und Rafael Leao eine tatsächlich furchterregende Sturmreihe ergänzen. In Italien hatte er schon für Juventus Turin gespielt, seit dem Ende seines Engagements in Dubai im Sommer hielt sich Mandzukic privat fit.

Während Milan seinen Fang präsentierte, warteten die Schalke-Fans auf Nachrichten eines anderen namhaften Mittelstürmers. Klaas-Jan Huntelaars in den Medien avisierte Rückkehr zog sich jedoch hin. Angeblich hatte er bereits am Sonntag zugesagt, seinem vormaligen Verein im Abstiegskampf beizustehen, und wie zur Bestätigung dieser Meldung stand sein Name dann auch nicht auf der Besetzungsliste für den Klassiker zwischen Ajax Amsterdam und Feyenoord Rotterdam (1:0). Doch bis Montagnachmittag gab es keine Bestätigung , die Tendenz sei, so hieß es erneut, positiv.

Mainz steht kurz davor, den schlagkräftigen Mittelfeldspieler Dominik Kohr auszuleihen

Für die Schalker drängt die Zeit. Bereits am Mittwoch wäre Huntelaar, 37, eine willkommene Hilfe, wenn der Tabellenletzte auf den Tabellennachbarn 1. FC Köln trifft. Schalkes aktueller Mittelstürmer Matthew Hoppe - halb so alt wie Mandzukic' neuer Kollege Ibrahimovic - braucht dringend erfahrene Unterstützung, wie der Auftritt der Königsblauen beim 1:3 in Frankfurt bestätigte. Konkurrent Mainz 05 ist bereits einen Schritt weiter: Der FSV hat von Eintracht Frankfurt den schlagkräftigen Mittelfeldspieler Dominik Kohr, 26, ausgeliehen.

Dass die Schalker kürzlich das Angebot des vormaligen Vereinsoberhauptes Clemens Tönnies ausschlugen, Sofort-Hilfe für den Transfermarkt bereitzustellen, macht die Arbeit für Sportvorstand Jochen Schneider nicht leichter. Die Kasse ist nahezu leer. Mangels Masse versucht es der Manager mit dem Nostalgiefaktor. Für die vakante Stelle des Rechtsverteidigers hat er den Alt-Schalker und Alt-Bayern Rafinha angesprochen. Der 35-Jährige ist nach seinem Abschied in München im Sommer 2019 auf dem Umweg über Rio de Janeiro bei Olympiakos Piräus gelandet, wo er auch in der Champions League regelmäßig zum Einsatz kam. Rafinha versprach, über die Offerte nachzudenken.

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