Schalke gewinnt in Berlin:Plötzlich Bayern-Jäger

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Mit dem 2:1 bei Hertha BSC springt Schalke 04 zumindest vorübergehend auf Platz zwei und schließt nach Punkten zu Spitzenreiter Bayern München auf. Zwei Angreifer treffen und geben eine deutliche Antwort auf Spekulationen um eine mögliche Verpflichtung von Lukas Podolski. S04-Manager Heldt bestätigt aber das Interesse des Klubs am Nationalstürmer.

Schalke 04 bleibt in der Fußball-Bundesliga Bayern München auf den Fersen. Der Pokalsieger gewann zum Auftakt des 16. Spieltages bei Hertha BSC Berlin mit 2:1 (2:1) und kletterte zumindest für einen Tag auf den zweiten Platz hinter dem punktgleichen Rekordmeister aus München. Für die Mannschaft von Trainer Huub Stevens war es bereits der dritte Sieg in Folge.

Auf dem Weg nach oben: Schalkes Jan-Klaas Huntelaar (links) bejubelt mit seinen Mannschaftskameraden den Treffer zur 2:1-Führung gegen Berlin. (Foto: dpa)

Vor knapp 52.382 Zuschauern erzielten Torjäger Jan Klaas Huntelaar (20.) mit seinem 14. Saisontor und der Finne Teemu Pukki (43.) mit seinem Tor Nummer drei in der laufenden Spielzeit die Tore für die Gäste. Der Kolumbianer Adrian Ramos (25.) hatte mit seinem vierten Saisontreffer für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt.

"Wenn man auswärts gewinnt, muss man zufrieden sein", sagte Stevens und fügte an: "Wir haben das dritte Tor nicht gemacht, dann bleibt man unter Druck. Aber damit sind wir gut umgegangen."

Hertha BSC bot über weite Strecken eine enttäuschende Leistung, blieb nach dem fünften Spiel in Folge ohne Sieg zunächst weiter auf Rang neun. Das Spiel der Hauptstädter wirkte nach der anhaltenden Debatte um den möglichen Weggang von Trainer Markus Babbel lange Zeit gehemmt. Vor allem in der Innenverteidigung offenarte der Aufsteiger Schwächen. Roman Hubnik patzte bei beiden Gegentoren, auch Kapitän Andre Mijatovic sah jeweils schlecht aus. Babbel nahm sein Team nach dem Spiel allerdings in Schutz: "Die Mannschaft hat bis zum Schluss alles gegeben, aber es hat auch das Quäntchen Glück gefehlt, das man braucht", erklärte er. "Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Ballkontakte, Zweikämpfe, das war alles ok. Es fehlte halt der finale Pass."

Beide Teams begannen sehr vorsichtig und waren zunächst auf Ballsicherung aus. Schalke wagte sich erst nach 20 Minuten in den gegnerischen Strafraum. Dann aber gleich mit Power. Nach einer Flanke von Christian Fuchs verlängerte Roman Hubnik den Ball per Kopf unglücklich auf Jan Klaas Huntelaar. Der niederländsiche Top-Torjäger ließ sich die Chance nicht nehmen und schoss aus kurzer Distanz zum 1:0 ein.

Hertha erholte sich rasch vom Rückstand und traf seinerseits mit der ersten Chance. Nach einem Eckball von Raffael schraubte sich der Kolumbianer Adrian Ramos in der 25. Minute am höchsten und wuchtete den Ball per Kopf zum 1:1-Ausgleich ins Netz. Kurz vor der Pause erhöhten die Gäste dann wieder den Druck. Erst scheiterte Huntelaar per Distanzschuss (41.) an Keeper Thomas Kraft. Zwei Minuten später ließ Pukki Hubnik aber erneut schlecht aussehen und schoss mit einem platzierten Schuss zum 2:1 ein.

Die Fußballgötter
:Minutiös

Stürmer haben es nicht leicht. Kaum haben sie getroffen, beginnen Journalisten schon wieder, die torlosen Minuten zu zählen. Vor dem Südgipfel sind der Münchner Gomez und der Stuttgarter Cacau jeweils über 300 Minuten ohne Treffer. Nur der Schiedsrichter bleibt da ganz entspannt.

Guido Schröter

Damit gaben Schalkes Stürmer ihre Antwort auf die jüngste Diskussion um die mögliche Verpflichtung von Nationalspieler Lukas Podolski vom 1. FC Köln. Schalkes Sportlicher Leiter Horst Heldt bestätigte in der Pause an seinem 42. Geburtstag derlei Gedankenspiele des Klubs, beteuerte aber, bislang keinen Kontakt zu Podolski und dessen Klub Köln gehabt zu haben. Raul, den Podolski in erster Linie ersetzen soll, blieb hingegen schwach.

Im zweiten Durchgang plätscherte das Spiel lange vor sich hin. Hertha konnte nicht so richtig, Schalke wollte nicht mehr als nötig tun. Die besseren Chancen hatten weiter die Gäste. Nach erneuter Hereingabe von Fuchs kam Mijatovic wieder einen Schritt zu spät, doch Huntelaar scheiterte aus wenigen Metern an Kraft. Herthas Sturmspitze Pierre-Michel Lasogga sorgte in der 64. Minute mit einem Fernschuss zumindest wieder für etwas Gefahr, doch Schalkes Keeper Lars Unnerstall war rechtzeitig zur Stelle.

Bei den Schalkern verdienten sich Fuchs und Huntelaar die Bestnoten, auf Seiten der Berliner konnten Peter Niemeyer und phasenweise Raffael noch einigermaßen gefallen.

© sueddeutsche.de/sid/dpa/segi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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