Schalke 04: Einzelkritik:Überforderte Underdogs

Manuel Neuer agiert in Weltklasseform, Joel Matip geht alles viel zu schnell geht und Kyriakos Papadopoulos staunt über die buddhistische Gelassenheit seines Gegenspielers. Schalke 04 in der Einzelkritik.

Philipp Kreutzer, Gelsenkirchen

Schalke 04: Einzelkritik

Manuel Neuer

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(Foto: AFP)

Manuel Neuer agiert in Weltklasseform, Joel Matip geht alles viel zu schnell geht und Kyriakos Papadopoulos staunt über die buddhistische Gelassenheit seines Gegenspielers. Schalke 04 in der Einzelkritik. Manuel Neuer Es gibt auf Youtube ein Video, in dem kurzen Streifen wehrt Manuel Neuer im Champions-League-Viertelfinale 2008 in Porto auf fast schon irrwitzige Weise einen Schuss nach dem nächsten ab. Am Ende pariert er auch noch zwei Elfmeter und gewinnt seiner Mannschaft damit das Spiel. Gegen Manchester empfahl sich der scheidende, von den Fans aber erneut freundlich empfangene Keeper zunächst für das nächste Video dieser Art. Ob Rooney-Schlenzer, Schüsse von Park und dreimal Hernandez oder ein Kopfball von Giggs: Neuer ließ den Ball nicht rein. Auch wenn er später zwei Bälle passieren lassen musste: Der aller Voraussicht nach künftige Müncher spielte Weltklasse.

Schalke 04: Einzelkritik

Atsuto Uchida

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(Foto: Getty Images)

Als erster Japaner in einem Champions-League-Halbfinale dürfte ihm der nächste Youtube-Clip sicher sein. Gut für ihn, denn viel mehr Anlässe bot er nicht. Ob nun Park, Evra oder beide zugleich auf seiner Seite auftauchten: Schalkes Rechtsverteidiger hatte seine liebe Mühe. Für seine sonst clever dosierten Offensivausflüge blieb wenig Zeit.

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Joel Matip

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(Foto: REUTERS)

In Mailand noch mit einer beeindruckenden Vorstellung, diesmal nicht auf der Höhe. Zu oft unaufmerksam, gelegentlich ungestüm. Für Schalkes erst 19-jährigen Innenverteidiger, der anstelle des verletzten Benedikt Höwedes zum Einsatz kam, ging es meistens einfach noch zu schnell.

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Christoph Metzelder

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(Foto: AP)

Mit der Maske, die er wegen eines Nasenbeinbruchs trägt, wäre er sicher die Idealbesetzung in einem Horrorfilm. Angst und Schrecken verbreitete der Innenverteidiger bei den United-Stürmern allerdings nicht. Von gelegentlichen Fouls ließ sich Rooney jedenfalls ebenso wenig beeindrucken wie von verlorenen Kopfballduellen. Meistens ließ United den Ball ohnehin flach laufen - und damit auch Metzelder.

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Hans Sarpei

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(Foto: AFP)

Gegen Antonio Valencia hatte Schalkes Ältester mehrfach erhebliche Mühe, das Tempo mitzugehen. Das ist zugegebenermaßen nicht sonderlich erstaunlich, denn der Ecuadorianer ist, nun ja, wirklich ganz gut zu Fuß. Vor allem Sarpeis Spieleröffnungen verdeutlichten einmal mehr, dass seine Nominierung auf der Linksverteidigerposition nicht mehr als ein Provisorium ist. Wird sich kein persönliches Youtube-Video von dieser Partie wünschen. Nach 72 Minuten erlöst.

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Kyriakos Papadopoulos

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(Foto: dpa)

Schalkes Abfangjäger war noch gar nicht auf der Welt, als Ryan Giggs seine ersten Spiele für United machte. Der große Unterschied an Jahren und Routine trat in den häufigen Duellen des 19- mit dem 37-Jährigen offen zu Tage: Wo Papadopoulos hektisch und unsauber holperte, agierte Giggs - der vom Alter her tatsächlich Papadopoulos' Vater sein könnte - mit bisweilen buddhistisch anmutender Gelassenheit. Dieses Duell konnte der Schalker nicht gewinnen.

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Jefferson Farfán

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(Foto: dpa)

Der einzige Schalker, der für gelegentliche Entlastung sorgte. Anschauungsmaterial lieferte er dennoch nicht, weil Farfán bei seinen Versuchen vom rechten Flügel keine Abnehmer fand. Dafür stand Manchester im Zentrum viel zu sicher. Bemüht, aber eben nicht effektiv.

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José Manuel Jurado

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(Foto: dpa)

Anfangs engagiert und mit vielen Ballkontakten, dann nur noch blass. Das Verteidigen ist eben nicht wirklich seine Stärke - und um sein Offensivpotenzial zu zeigen, hatte der Mittelfeldspieler einfach viel zu selten den Ball. Aber damit befand er sich in bester Gesellschaft, denn seinen Mitspielern ging es ja nicht anders. Machte nach 83 Minuten Platz für Draxler.

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Alexander Baumjohann

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(Foto: dpa)

Gerade 30 Sekunden waren gespielt, da testete der Mittelfeldspieler Uniteds Keeper Edwin van der Sar zum ersten Mal. Glänzte während des guten Schalker Beginns zudem mit beherztem Einsteigen und einem Ballgewinn. Ging in der Folge aber völlig unter - und deshalb in der 53. Minute auf Anordnung seines Trainers zurecht für Peer Kluge vom Platz.

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Raúl

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(Foto: AP)

2000 und 2003 hatte Raúl United im Trikot von Real Madrid mit seinen Toren aus dem Wettbewerb befördert. Dafür, dass ihm das auch als Schalker gelingen würde, gab es keinerlei Hinweise. Zwischen Vidic und Ferdinand gab es selbst für den immer wieder anlaufenden Raúl kein Durchkommen. Für den Spanier bleibt es somit vorerst bei sagenhaften 71 Champions-League-Treffern. Entsprechend umfangreich ist die Anzahl der huldigenden Youtube-Videos. Dass diesmal keines dazugekommen ist, wird Raúl mit etwas Abstand sicher verschmerzen können.

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Edu

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(Foto: AP)

Hinsichtlich der körperlichen Robustheit sicher in derselben Liga wie Manchesters Innenverteidiger. Im Tempo seinen Gegenspielern aber nicht gewachsen - weder läuferisch, noch in der Schnelligkeit seiner Gedanken. Hatte seine erste notierenswerte (aber nicht wirklich videotaugliche) Offensivaktion nach 65 Minuten, als er van der Sar aus 30 Metern prüfte.

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(Foto: AP)

Kam nach 53 Minuten für Baumjohann. Bemühte sich um Ordnung, wurde aber wie die anderen überrollt.

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Sergio Escudero

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(Foto: ddp)

Nach 72 Minuten für Sarpei als Linksverteidiger eingewechselt. Sorgte immerhin dafür, dass van der Sar nicht völlig langweilig wurde, als er Manchesters Torhüter kurz vor Schluss aus 30 Metern testete.

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Julian Draxler

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Kam nach 83 Minuten für Jurado. Filmreifes war vom Youngster nicht mehr zu erwarten.

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