Schalke 04:Asamoah ist geschockt wegen Tönnies

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Der ewige Schalker äußert sich zum Rassismus des S04-Bosses. Toni Kroos äußert Rücktrittsgedanken aus DFB-Elf. Bayern-Basketballer holen Ex-NBA-Mann.

Meldungen im Überblick

Schalke, Clemens Tönnies: Gerald Asamoah hat Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies nach dessen umstrittenen Aussagen scharf kritisiert. "Seine Äußerung hat mich sehr überrascht, geschockt und auch verletzt. Er beleidigt mich und alle anderen Betroffenen", schrieb der 40-Jährige am Sonntagabend auf Twitter. Zugleich forderte Asamoah, der bei den Gelsenkirchenern Teammanager der U23 ist, Konsequenzen: "Das können wir nicht dulden." Tönnies hatte beim Tag des Handwerks in Paderborn als Festredner Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert. Stattdessen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren. "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren", sagte Tönnies. Für diese Aussagen hatte er sich später entschuldigt.

"Ich bin ehrlich gesagt etwas sprachlos. Ich arbeite schon lange mit Clemens Tönnies zusammen und wir sind auch schon lange eng befreundet", sagte der in Ghana geborene Asamoah und stellte klar: "Mir gegenüber hat er sich nie rassistisch verhalten." Tönnies habe sich bei ihm persönlich gemeldet und sich für sein Verhalten entschuldigt. "Nichtsdestotrotz werden wir uns zeitnah zusammensetzen, denn so etwas darf nicht passieren (!!) und es ist traurig, dass wir 2019 immer noch über so etwas sprechen müssen." Asamoah, Vize-Weltmeister von 2002, spielte von 1999 bis 2010 für die Königsblauen und gewann mit dem FC Schalke zweimal den DFB-Pokal. Der Publikumsliebling ist seit 2013 auch Vereinsbotschafter der Schalker.

Fußball, Toni Kroos: Toni Kroos will nach der Fußball-Europameisterschaft 2020 über seine Zukunft in der deutschen Nationalmannschaft nachdenken. "Nach dem Turnier ist ein guter Zeitpunkt, mir das zu überlegen", sagte der Mittelfeldspieler des spanischen Rekordmeisters Real Madrid dem Fachmagazin "Kicker" (Montag-Ausgabe). Falls er zurücktreten sollte, dann möglichst mit dem EM-Titel. Es wäre schön, "den EM-Titel noch in der Sammlung zu haben", meinte der Weltmeister von 2014, "aber es wird definitiv nicht einfach." Schon nach der missglückten WM 2018 in Russland war über einen möglichen Rückzug von Kroos aus dem Team von Bundestrainer Joachim Löw spekuliert worden. Der 29-Jährige gilt nun aber als wichtige Konstante beim Umbruch der DFB-Auswahl. "Wir werden bei dem Turnier keine Mannschaft sein, die seit fünf, sechs Jahren eingespielt ist, sondern erst seit anderthalb. Wir werden eine junge Mannschaft haben", meinte er über die mögliche deutsche EM-Mannschaft. Kroos hat bislang 92 Länderspiele absolviert.

FC Bayern, Basketball: Gut drei Jahre nach seinem Abschied kommt Paul Zipser tatsächlich zum Deutschen Meister zurück, die Bayern-Basketballer haben ihn für zwei Jahre bis Sommer 2021 unter Vertrag genommen. Der Flügelspieler war beim FCBB zum Bundesliga- und Nationalspieler gereift, ehe er im NBA-Draft 2016 an Position 48 von den Chicago Bulls gezogen wurde. Vergangene Saison lief Zipser nach einer Verletzungspause ab Januar in der spanischen ACB für Burgos auf. "Ich bin sehr froh, wieder in der Stadt zu sein, bei meinem Verein, in dem ich ja noch so viele Leute kenne, auch Spieler", sagt Paul Zipser zu seiner Rückkehr. "Es wird für mich ein kleiner Neuanfang, ein zweiter Neustart sein nach fast zwei Jahren mit der Fußverletzung, aber jetzt bin ich fit und gesund. Wir haben ein starkes Team und große Ziele. Es ist lustig, dass ich dabei nach dem einen Jahr damals in der ProA in Heidelberg endlich wieder mit Danilo (Barthel) spiele." Zunächst aber wird Zipser wohl mit dem Nationalteam an der WM in China teilnehmen.

2. Liga, Stuttgart: Trotz einer 2:0-Führung hat der VfB Stuttgart in der 2. Fußball-Bundesliga den ersten kleinen Dämpfer hinnehmen müssen. Im schwäbischen Duell beim 1. FC Heidenheim kam der Aufstiegsfavorit am Sonntag nicht über ein 2:2 (0:0) hinaus. Vor 15 000 Zuschauern erzielten Neuzugang Hamadi Al Ghaddioui (52. Minute) und der frühere Nationalspieler Holger Badstuber (57.) die Treffer für die Stuttgarter. Doch dann glichen Robert Leipertz (78.) und VfB-Kapitän Marc Oliver Kempf per Eigentor (84.) für die Gastgeber aus. Nach dem vielversprechenden Auftakt gegen Hannover 96 konnte die VfB-Elf von Trainer Tim Walter damit nicht wie gewünscht nachlegen. Wie Stuttgart hat auch Heidenheim aus den ersten beiden Spielen der neuen Saison vier Punkte gesammelt.

Fußball, Lionel Messi: Nach seinen Korruptionsvorwürfen gegen den südamerikanischen Fußballverband Conmebol nach dem Spiel um Platz drei bei der Copa América ist der argentinische Weltstar Lionel Messi für die kommenden drei Monate gesperrt worden. Der Stürmer darf in diesem Zeitraum keine Partien für die Nationalmannschaft bestreiten, wie die Conmebol am Freitag mitteilte. Zudem wurde Messi zur Zahlung von einer Strafe in Höhe von 50 000 US-Dollar (45 000 Euro) verurteilt. Messi hatte nach dem kleinen Finale der Copa América gegen Chile am 6. Juli in São Paulo den südamerikanischen Fußballverband Conmebol kritisiert: "Wir sollten an dieser Korruption nicht teilnehmen." Zur Siegerehrung erschien er erst gar nicht. Wegen eines Gerangels mit dem chilenischen Verteidiger Gary Medel an der Außenlinie war Messi zuvor mit Rot vom Platz gestellt worden. Deshalb ist er bereits für das erste Qualifikationsspiel für die WM 2022 im kommenden März gesperrt. Wegen der neuen Sperre wird Messi nun vier Freundschaftsspiele verpassen, darunter auch die Partie gegen die deutsche Nationalmannschaft am 9. Oktober in Dortmund. Auch bei den Spielen gegen Chile und Mexiko im September in den USA und einer weiteren Partie im Oktober voraussichtlich gegen Portugal darf er nicht für Argentinien auflaufen.

Tennis, Washington: Tennisprofi Peter Gojowczyk hat seine beeindruckende Form beim ATP-Turnier in Washington erneut bestätigt und das Halbfinale erreicht. Der 30 Jahre alte Münchner setzte sich nach exakt zwei Stunden gegen Kyle Edmund (Großbritannien/Nr. 13) mit 6:3, 4:6, 6:3 durch. Im Halbfinale trifft Gojowczyk auf den an Nummer drei gesetzten Russen Daniil Medwedew. Für den Weltranglisten-122. Gojowczyk, der 2017 in Metz seinen bisher einzigen Turniersieg auf der ATP-Tour gefeiert hatte, war es in Washington der dritte Sieg gegen einen gesetzten Spieler nacheinander. Vor Edmund hatte der als Lucky Loser in das mit gut zwei Millionen Dollar dotierte Hartplatzturnier gestartete Gojowczyk Milos Raonic (Kanada/Nr. 8) und Australiens Top-Talent und Vorjahresfinalist Alex De Minaur (Nr. 12) bezwungen. Für Gojowczyk ist es der erste Einzug in ein Halbfinale bei einem ATP-500-Turnier, er wird wieder in die Top 100 der Weltrangliste zurückkehren.

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