Schach-WM:Remis nach 51 Zügen

Norway's Carlsen writes down move against India's Anand during FIDE World Chess Championship in Chennai

Konzentriert: Magnus Carlsen bei der Schach-WM

(Foto: REUTERS)

Bei der Schach-WM in Indien ist Titelverteidiger Viswanathan Anand im dritten Spiel gegen Herausforderer Magnus Carlsen lange im Vorteil. Nach mehr als vier Stunden einigen sich die beiden einmal mehr auf Remis.

Titelverteidiger Viswanathan Anand aus Indien und sein norwegischer Herausforderer Magnus Carlsen haben sich bei der Schach-WM in Indien auch in der dritten Partie mit einem Remis getrennt. Nach 51 Zügen und mehr als vier Stunden gab es in einem Luxushotel in Chennai erneut keinen Sieger, obwohl Anand lange im Vorteil schien. Die vierte Partie findet am Mittwoch statt.

Der 22-jährige Herausforderer aus Norwegen begann wie in der ersten Partie mit dem Springerzug nach f3 und der Réti-Eröffnung. Anand zeigte sich gut vorbereitet und ging gut gerüstet ins Mittelspiel. Nach 16 Zügen besaß er das starke Läuferpaar und mehr Raum für seine Figuren. Etwas später kam es zu einer seltenen Konstellation, als die weiße Dame eingeklemmt auf dem Eckfeld h1 landete.

Der "Tiger von Madras" besaß eine leichte Initiative und ließ seine Bauern am Damenflügel vorpreschen. Er gewann in der Folge den gegnerischen b-Bauern, doch beging kurz vor der 1. Zeitkontrolle mit einem unbedachten Turmzug einen Fehler. Carlsen gewann den Bauern zurück und lehnte sogar eine Remisofferte des Weltmeisters ab. Damit ließ er aber nur noch kurz seine Muskeln spielen, bevor er in einem völlig ausgeglichenen Endspiel nach 51 Zügen zum Remis einlenkte.

"Ich habe im Mittelspiel einige Fehlentscheidungen getroffen und stand schlecht", sagte Carlsen: "Ich habe den Vormarsch seiner Bauern am Damenflügel unterschätzt." Anand dagegen hatte möglicherweise seine gute Position unterschätzt. "Ich denke, dass Weiß immer genug Spiel für den Minusbauern hatte", sagte der Inder.

Der Wettkampf ist bis zum 28. November auf zwölf Partien angesetzt. Insgesamt beträgt das Preisgeld 2,55 Millionen Dollar (1,89 Millionen Euro). Davon bekommt Carlsen bereits vor dem Start 100.000 Dollar (74.000 Euro), weil er im Heimatland seines Gegners antreten muss. Endet die WM regulär nach höchstens zwölf Partien, bekommt der Sieger 60 Prozent, der Verlierer 40 Prozent der Summe. Sollte es zu einer Verlängerung kommen, ändert sich das Verhältnis auf 55:45.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: