Schach:Die Frau ohne Kopftuch

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Schachzug mit Folgen: Dieses Foto wurde in Iran zum Politikum. (Foto: PAVEL MIKHEYEV/REUTERS)

Sara Khadem ist die beste Schachspielerin Irans. Bei einem Turnier in Kasachstan trat sie ohne Kopftuch auf - und kehrte nicht mehr in die Heimat zurück. War es ein Akt des Protests?

Von Miriam Dahlinger

Konzentriert blickt Sara Khadem auf das Schachbrett vor ihr, streicht sich die schulterlangen braunen Haare hinters Ohr. In einer Turnhalle im kasachischen Almaty sind mehr als hundert Spieltische aufgereiht, von grünen Tribünensitzen beobachten Zuschauer mit Ferngläsern die Partien der Weltmeisterschaften im Schnell- und Blitzschach, von der Decke hängen Länderflaggen. Ihren entscheidenden Zug hat Irans beste Schachspielerin da bereits gemacht: Sie spielt ohne den Hidschab. Obwohl sie wissen muss: keine iranische Sportlerin darf ohne Kopftuch antreten, auch nicht im Ausland.

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