Schach:"Ich glaube, sie würden mich hinrichten"

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Trägt seit drei Jahren keinen Hidschab mehr: Die iranische Schiedsrichterin Shohreh Bayat (Mitte) bei einer Schachpartie im Januar 2020.
Trägt seit drei Jahren keinen Hidschab mehr: Die iranische Schiedsrichterin Shohreh Bayat (Mitte) bei einer Schachpartie im Januar 2020. (Foto: Yuri Smityuk /Imago)

Seitdem sich die iranische Schiedsrichterin Shohreh Bayat mit der Protestbewegung solidarisierte, setzt sie der Schach-Weltverband nicht mehr ein. Ein Gespräch über die Proteste in ihrer Heimat, den Einfluss Putins auf den Schachsport - und was bei einer Rückkehr nach Teheran passieren könnte.

Interview von David Kulessa

Es begann mit einem Missverständnis. Als die iranische Schiedsrichterin Shohreh Bayat, 35, im Januar 2020 die Schach-WM der Frauen in Shanghai verantwortete, tauchten Bilder von ihr auf, auf denen es so aussah, als trage sie keinen Hidschab, das in Iran vorgeschriebene Kopftuch. In ihrer Heimat gab es dafür viel Kritik, gesteuert von regimetreuen Medien. "Der iranische Schachverband wollte, dass ich mich schriftlich entschuldige, und zwang meinen Vater vor die Kamera, wo er alles sagte, was sie hören wollen", erzählt Bayat: "Aus Protest trug ich anschließend wirklich kein Kopftuch."

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