SC Paderborn:Proschwitz über Eklat: "Nur eine Art Jungenstreich"

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Wird in Zukunft keine Jungenstreiche mehr spielen: Stürmer Nick Proschwitz. (Foto: dpa)
  • Nick Proschwitz meldet sich nach dem Eklat im Trainingslager des SC Paderborn zu Wort.
  • Der Stürmer kritisiert die Medien für den Umgang mit dem Vorfall, gesteht aber einen Fehler seinerseits ein.
  • Proschwitz wechselte in die erste belgische Liga, nachdem sein Vertrag in Paderborn wegen des Vorfalls aufgelöst worden war.

Fußball-Profi Nick Proschwitz hat die seiner Meinung nach verzerrten Darstellungen des Eklats im Trainingslager des Zweitligisten SC Paderborn in den Medien kritisiert. "Es wurde vieles übertrieben und auch Unwahrheiten verbreitet. Ich bin mir bewusst, dass ich einen Fehler gemacht habe, dass ich aber zu keiner Zeit jemanden belästigt habe", sagte der Stürmer am Dienstag in einem Interview bei Sport1. Proschwitz war nach seiner Vertragsauflösung in Paderborn zum belgischen Erstliga-Aufsteiger VV St. Truiden gewechselt.

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Im türkischen Belek soll er sich in einem öffentlichen Hotelbereich vor Teammitgliedern und einer Mitarbeiterin der Agentur, die das Trainingslager der Paderborner organisierte, entblößt haben. "Ich habe mich nicht vor ihr entblößt, sondern vor einem Kollegen. Das war wirklich nur eine Art Jungenstreich", sagte er und betonte: "Die Mitarbeiterin hatte von meiner Seite aus nichts zu befürchten. Auch für sie war das eine Katastrophe, dass sie in diese Geschichte mit reingezogen wurde." Die Frau hatte nach dem Vorfall mitgeteilt, dass sie nicht belästigt worden sei. Trotzdem suspendierte Clubchef Wilfried Finke den Angreifer.

Neuer Klub nimmt Proschwitz "super" auf

Das Gespräch mit Finke "war so, wie wenn man früher als Schuljunge vor dem Rektor antreten musste", berichtet Proschwitz: "Ich will nicht nachtreten, aber in meinen Augen hat Herr Finke leider zu schnell geurteilt." Wie der Clubchef ihn behandelte, sei schmerzhaft für Proschwitz gewesen: "Ich habe ihm versucht zu erklären, wie es wirklich war. Aber die Meinung des Präsidenten war sehr schnell so, dass ich gehen sollte. Das tat weh."

Immerhin gab der ehemalige England-Legionär zu, dass er "einen Fehler gemacht" habe. "Es war nichts Heldenhaftes, was ich getan habe." Sein neuer Arbeitgeber sei über den Vorfall informiert gewesen, dennoch sei er "super aufgenommen worden". Den Eklat und seine Folgen wertete der Stürmer als "Warnschuss, um aufzuwachen und die letzten Jahre meiner Karriere noch zu genießen".

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