Süddeutsche Zeitung

SC Paderborn:"Die Symbiose Effenberg-Paderborn ist nicht gelungen"

  • Der SC Paderborn macht René Müller zum Nachfolger von Trainer Stefan Effenberg.
  • "Ich habe das Fass überlaufen gespürt", sagt Vereinspräsident Finke zum Rauswurf Effenbergs.

Fußball-Zweitligist SC Paderborn hat sich mit sofortiger Wirkung von Stefan Effenberg (47) getrennt. Neuer Trainer wird René Müller, bislang Leiter des Paderborner Nachwuchs-Leistungszentrums. Anders als 2013, als der als der ehemalige Zweitliga-Profi bei den Ostwestfalen für kurze Zeit eingesprungen war, soll der 41 Jahre alte Müller diesmal keine Interimslösung sein. In einer ersten Amtshandlung holte Müller den von Effenberg suspendierten Mahir Saglik in den Kader zurück.

"Die Situation war unerträglich", sagte Präsident Wilfried Finke zur Trennung von Effenberg: "Ich habe das Fass überlaufen gespürt." Effenberg, der das Amt Mitte Oktober übernommen hatte, war am Mittwochabend in einem Gespräch mit Finke über die Entscheidung informiert worden. "Die Symbiose Effenberg-Paderborn ist nicht gelungen", sagte der Klub-Präsident, "die Ergebnisse, die wir erwartet haben, sind nicht gekommen."

Nach einem positiven Start mit Siegen gegen Eintracht Braunschweig und bei Union Berlin (beide 2:0) blieben unter Effenberg die Ergebnisse allerdings aus, dem Scheitern in der zweiten Runde des DFB-Pokals bei Borussia Dortmund (1:7) folgten zwölf Ligaspiele ohne Sieg. Am Dienstag war der SCP nicht über ein 0:0 beim Karlsruher SC hinausgekommen. Dem früheren Bundesligisten Paderborn droht damit mehr denn je der Absturz in die 3. Liga. Nach 24 Spieltagen belegt der Klub als Tabellen-17. (19 Punkte) einen direkten Abstiegsplatz.

Finke hatte Effenberg noch im Februar den Rücken gestärkt und dem früheren Nationalspieler eine Jobgarantie sogar für den Abstiegsfall ausgesprochen. "Wir halten an ihm fest. Dafür nehmen wir notfalls auch den Abstieg in Kauf", hatte Finke nach dem 1:1 im Ostwestfalenderby bei Arminia Bielefeld am 21. Februar gesagt.

Effenbergs Amtszeit war neben der sportlichen Erfolglosigkeit auch von Negativ-Schlagzeilen abseits des Rasens begleitet. Im Januar hatte die "Penis-Affäre" um Stürmer Nick Proschwitz im Trainingslager im türkischen Belek für Wirbel gesorgt. Erst Anfang der Woche wurde bekannt, dass Effenberg aktuell nicht über die gültige Trainerlizenz verfügt.

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