SC Freiburg - RB Leipzig 2:1:Mehr Druck für den Mann im schwarzen Hoddie

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Klassische Siegerpose eines klassischen Neuners: Nils Petersen bejubelt sein Tor zum 2:0. (Foto: Patrick Seeger/dpa)

Leipzig muss Freiburg in der Tabelle vorbeiziehen lassen. Der SC profitiert erneut von Nils Petersens Joker-Qualitäten.

Julian Nagelsmann war sich seiner schwierigen Situation nach der Niederlage beim Überraschungsteam SC Freiburg und vier sieglosen Spielen in der Fußball-Bundesliga bewusst. "Der Druck, der eh schon ein bisschen da war, ist heute auf den Mann im schwarzen Hoodie noch ein bisschen größer geworden", sprach der Trainer von RB Leipzig in seinem schwarzen Kapuzenpulli von sich in der dritten Person. Mit 1:2 (0:1) hatte der Champions-League-Teilnehmer im Breisgau verloren. Leipzig blieb trotz klarer Überlegenheit in der ersten Halbzeit vor dem Tor zu inkonsequent und mussten die Freiburger in der Tabelle vorbeiziehen lassen. Seit dem fünften Spieltag am 21. September und dem 3:0 in Bremen wartet RB auf einen Sieg.

Freiburg dagegen verdiente sich den Erfolg in der zweiten Halbzeit und setzte sich vorerst als Tabellenzweiter hinter Bayern München in der Spitzengruppe fest. "Das ist ein Samstagnachmittag, wie man es sich wünscht. Es ist glaube ich gerade sehr unangenehm gegen uns zu spielen", sagte SC-Stürmer Nils Petersen. Mittelfeldspieler Nicolas Höfler (45.+3 Minute) und Rekord-Joker Petersen (90.) mit seinem 22. Tor als Einwechselspieler bescherten den Badenern den Erfolg. Lukas Klostermann konnte in der furiosen und spannenden Schlussphase nur noch verkürzen (90.+2).

Timo Werner konnte spielen - allerdings ohne erfolgreichen Abschluss

Die erste Hälfte hatte ein überraschendes Ende genommen. Mit der letzten Aktion in einer von den Gästen überlegen geführten ersten Halbzeit ging Freiburg in Führung: Lucas Höler setzte nach seinem abgeblockten Schuss nach und leistete die Vorarbeit für Höfler, der nur noch einschieben musste. "Ab der 39. Minute haben wir die Halbzeitglocke gehört und das Spielen eingestellt. In den Minuten haben wir das Spiel verloren", sagte Nagelsmann. "Nach der Pause war es sehr schlecht, wenig Chancen."

An der erneuten Enttäuschung für Leipzig konnte auch Timo Werner nichts ändern. Anders als befürchtet war der Nationalstürmer trotz seiner Hüftprobleme fit geworden. Dem 23-Jährigen liegen die Partien gegen die Freiburger eigentlich besonders - gegen keinen anderen Verein hat er in der Bundesliga so viele Tore geschossen (zehn). Am Samstag war die Partie für ihn nach 70 Minuten allerdings ohne erfolgreichen Abschluss beendet. Vor 24 000 Zuschauern im Schwarzwald-Stadion hatte Werner die erste große Möglichkeit der Gäste vorbereitet. Sein Pass auf Kapitän Willi Orban wurde von Neu-Nationalspieler Robin Koch gerade noch geklärt (10). Die Sachsen waren drei Tage nach dem 2:1 gegen Zenit St. Petersburg in der ersten Hälfte klar die bessere Mannschaft.

Den Schuss von Amadou Haidara aus der Distanz in der 14. Minute lenkte Freiburgs Ersatztorwart Mark Flekken, der für den verletzten Alexander Schwolow ins Team aufrückte, über die Latte. Auch Werner vergab (25.). In der zweiten Halbzeit verloren dann die Leipziger ihre Struktur. "Wir waren zu ungeduldig. Wir wollten es zu schnell drehen", meinte Leipzigs Kapitän Willi Orban. So konnte sich SC-Trainer Streich über den Sieg seiner Mannschaft freuen, auch wenn ihm zwei verletzte Spieler vor dem DFB-Pokalspiel am Dienstag gegen Union Berlin Sorgen bereiten. Nationalstürmer Luca Waldschmidt musste mit einer Fußverletzung schon nach einer halben Stunde raus. Torschütze Höfler kam mit dem Verdacht einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus.

© SZ vom 27.10.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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