Nach Sané-Verletzung:Die Außenbahn-Alternativen des FC Bayern

Leroy Sané fällt monatelang aus, der FC Bayern hat aber immer betont, man bräuchte sofort Verstärkung auf dem Flügel. Was tun? Neun Spieler, die die Lücke füllen könnten.

Von Martin Schneider

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Gareth Bale, Real Madrid

Gareth Bale

Quelle: dpa

Ja, Gareth Bale ist immer noch Spieler bei Real Madrid, dabei hat ihm der Klub eigentlich unmissverständlich signalisiert, dass der Waliser in der spanischen Hauptstadt nicht mehr erwünscht ist. Das Verhältnis zwischen ihm und Trainer Zinedine Zidane gilt schon seit längerer Zeit als belastet. Ein Wechsel des 30-Jährigen nach China zerschlug sich in letzter Sekunde, seit Donnerstag ist auch das Wechselfenster in der englischen Premier League dicht. Ein Transfer zum FC Bayern erschien unwahrscheinlich, weil die Gehaltsvorstellungen des Walisers noch über denen von Leroy Sané liegen sollen. So langsam gehen Gareth Bale aber die Optionen aus - außer, er möchte seinen Mega-Vertrag in Madrid aussitzen.

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Timo Werner, RB Leipzig

Timo Werner

Quelle: dpa

Es war im vergangenen Dezember, RB Leipzig spielte in München und die Sportpresse spekulierte über die Zukunft von Deutschlands bestem Stürmer. Timo Werner trat an die Mikrofone und sagte: "Wenn man in Deutschland bei RB Leipzig spielt und in Deutschland bleiben will, gibt es eigentlich nur einen Verein, zu dem man wechseln kann." Ein Wechsel zum FC Bayern galt seitdem als Formsache. Nun spielt Werner aber immer noch in Leipzig und es ist um ihn sehr ruhig geworden. Selbst die Forderung von RB Leipzig, dass er entweder seinen bis 2020 laufenden Vertrag verlängern soll oder schon in diesem Sommer den Verein verlassen möge, scheint nicht mehr aktuell zu sein. Werner hat bisher nichts davon getan. Der FC Bayern hatte ihn betreffend bisher allerdings auch keinen Zeitdruck, er wäre ja kommendes Jahr ablösefrei. Inwiefern die Sané-Verletzung die Ausgangslage ändert und inwiefern man Werner als Außenbahnspieler sieht - diese Fragen muss Bayern nun beantworten.

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Hakim Ziyech, Ajax Amsterdam

Netherlands Soccer Champions League

Quelle: picture alliance/AP Photo

Hakim Ziyech war einer der wenigen Spieler beim Champions-League-Überraschungs-Team Ajax Amsterdam, die bis vor Kurzem noch nicht den Verein gewechselt oder ihren Vertrag verlängert haben. Frenkie de Jong (zum FC Barcelona) und Matthijs de Ligt (zu Juventus Turin) sind weg, David Neres, der andere Außenbahnflitzer, will bis 2023 bei Ajax bleiben. Es heißt, Bayern habe schon vor der Sané-Verletzung den Marokkaner im Blick gehabt. Sportdirektor Hasan Salihamidzic und Chefscout Marco Neppe tauchten jedenfall bei Ajax-Spielen auf. Die Kontakte zu Ajax sind zudem gut, Ex-Bayern-II-Trainer Erik ten Hag ist der Trainer. Doch nun wurde bekannt: Ziyech verlängerte seinen bis 2021 laufenden Vertrag vorzeitig um ein Jahr. Ein Wechsel nach München ist damit so gut wie ausgeschlossen.

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Steven Bergwijn, PSV Eindhoven

PSV Eindhoven v VfL Wolfsburg - Pre-Season Friendly; Bergwijn

Quelle: Bongarts/Getty Images

Ebenfalls hervorragende Kontakte hat der FC Bayern zum PSV Eindhoven. Dort ist der ehemals vereinseigene "Aggressive Leader" Mark van Bommel Trainer, der die Verbindung nach München nie abreißen ließ. Unter ihm spielt Steven Bergwijn, 21 Jahre alt, Niederländer, 14 Tore in 33 Ligaspielen, und vielleicht der namenloseste in dieser Liste. Jedenfalls noch. Günstig zu haben wäre er wohl trotzdem nicht, sein Marktwert wird auf 35 bis 45 Millionen taxiert und verzweifelte Klubs zahlen ja immer ein bisschen mehr. Dafür gilt Bergwijn, der bevorzugt links spielt, als wenig verletzungsanfällig. Die Saisons 17/18 und 18/19 spielte er fast komplett durch.

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Philippe Coutinho, FC Barcelona

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Quelle: Lluis Gene/AFP

Er ging vom FC Liverpool zum FC Barcelona, um die Champions League zu gewinnen und musste dann zuschauen, wie der FC Liverpool ohne ihn die Champions League gewann: Philippe Coutinho, 27 Jahre, für 145 Millionen Euro in die katalanische Hauptstadt gewechselt, hat dennoch eine ungewisse Zukunft vor sich. Der Grund: Neymar. Sollte sein Nationalmannschaftskollege noch kommen, wäre die Barca-Offensive mit Lionel Messi. Luis Suarez und Antoine Griezmann ziemlich belegt. Was einen Wechsel nach München im Moment aber doch sehr unwahrscheinlich macht: Das Transfervolumen (Gehalt und Ablöse). Außerdem gab es nie auch nur ein Gerücht, dass der FC Bayern an ihm interessiert sein soll. Allerdings gilt wie bei Gareth Bale: Wenn er den Konkurrenzkampf zu den anderen Ballartisten nicht aufnehmen will, muss er irgendwo hin, wenn er seinen Vertrag nicht aussitzen will.

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Ousmane Dembélé, FC Barcelona

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Quelle: AFP

Ebenso wie Philippe Coutinho hängt auch Ousmane Dembélé in der Neymar-Schleife fest. In der von Karl-Heinz Rummnigge als "Transfer-Domino" bezeichnete Situation, sollte, so vermutlich die Annahme, Neymar wechseln und Dembélé dann günstiger zu haben sein - weil ihn Barcelona von der Gehaltsliste haben möchte. Bevor Leroy Sané das Signal nach München gab, dass er kommen wollen würde, geisterte der Name "Dembélé" jedenfalls recht hartnäckig durch die Säbener Straße (im Gegensatz zum Namen "Coutinho"). Nach dem Sané-Signal allerdings gar nicht mehr. Ebenso hartnäckig hält sich ja die Annahme, Barcelona wolle Dembélé mit Neymar "verrechnen". Was dafür spricht: PSG-Trainer Thomas Tuchel trainierte Dembélé schon in Dortmund und kam recht gut mit dem Franzosen klar, obwohl man ihm (Dembélé, nicht Tuchel) manche Undiszipliniertheit nachsagte.

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Ivan Perisic, Inter Mailand

Italy Soccer Serie A

Quelle: Luca Bruno/AP Photo

Ivan Perisic glänzte bei der WM 2018 zusammen mit Ante Rebic auf den Außenbahnen der kroatischen Nationalmannschaft und flitzte, gefüttert von den Pässen von Luka Modric bis ins Finale. Es ist kein Geheimnis, dass der ehemalige kroatische Nationaltrainer und jetzige Bayern-Trainer Niko Kovac Rebic gern beim FC Bayern gesehen haben soll - dafür verpflichteten die Bayern nun Landsmann Perisic. Der Flügelspieler kommt für ein Jahr auf Leihbasis von Inter Mailand. Danach verfügen die Bayern über eine Kaufoption.

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Leon Bailey, Bayer 04 Leverkusen

Bayer 04 Leverkusen v SV Werder Bremen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Während eines Vorbereitungsturniers meldete das Portal transfermarkt.de den Wechsel von Leon Bailey zum FC Bayern bereits als fix und sorgte damit für Empörung in der Bayern-Chefetage. Sportdirektor Hasan Salihamidzic reagierte giftig, Trainer Niko Kovac, der eigentlich nichts mehr zu Transfers sagen wollte, sagte dann doch was und nannte die Meldung schlicht "falsch". Offensichtlich hatte da Kovac recht und das Portal unrecht, denn Bailey ist immer noch Spieler in Leverkusen. Er wäre wohl nicht so absurd teuer wie alle anderen in dieser Liste - allerdings waren seine Leistungen in der vergangenen Saison auch nicht auf einem Niveau, als dass er dem FC Bayern direkt weiterhelfen würde. Und das ist nach der Sané-Verletzung ja die Anforderung.

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Franck Ribéry, vereinslos

FC Bayern Muenchen v Eintracht Frankfurt - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Nein, wirklich gar nichts - kein Gerücht, kein Geraune, keine Info - deutet aktuell darauf hin, dass die Bayern ihren alten Fahrensmann wieder reaktivieren. Aber man weiß ja nie. Einen neuen Verein hat Ribéry noch nicht. Und wer hätte gedacht, dass die Bayern nach dem Ancelotti-Aus wirklich nochmal Jupp Heynckes als Trainer ...

© Sz.de/jbe
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