Saison des FC Bayern:Erst holprig, dann verdammt souverän

Testspiel-Niederlagen in Serie, das Fiasko unter Ancelotti in Paris - erst als Jupp Heynckes zurückkehrt, läuft es: Rückblick auf eine ereignisreiche Meister-Saison des FC Bayern.

Von Mario Jonas Ködel

Vorbereitung

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Im Sommer deutet noch wenig bis nichts auf eine erfolgreiche Saison des FC Bayern hin. Die Vorbereitung beginnt holprig, auf der Asienreise setzt es gegen den FC Arsenal, den AC Mailand und Inter Mailand drei Niederlagen, nur gegen Chelsea gelingt ein knapper Sieg. Auch beim anschließenden Audi Cup (im Bild) gibt es zwei Pleiten zu bestaunen - 0:3 gegen Liverpool und 0:2 gegen Neapel.

Supercup

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Als es zum ersten Mal halbwegs ernst wird, sind die Bayern dann aber doch ganz bei sich. Im Supercup retten sich die Münchner durch ein spätes Eigentor von Dortmunds Torwart Roman Bürki ins Elfmeterschießen, dort pariert Ersatztorwart Sven Ulreich (spielte statt des verletzten Manuel Neuer) die Strafstöße von Sebastian Rode und Marc Bartra. Der erste Titel der Saison geht nach München.

Saisonstart

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Wirklich überzeugen kann der FC Bayern in den ersten Wochen der Saison aber nicht. In Hoffenheim verliert die Ancelotti-Elf mit 0:2, zwei Wochen später verspielt die Mannschaft eine 2:0-Führung gegen Wolfsburg. Lewandowski und Robben bringen die Bayern vor der Pause in Führung. Arnold und Didavi gelingt aber noch der überraschende Ausgleich. In der Liga sind die Bayern "nur" Dritter, hinter Dortmund und Hoffenheim. Doch der Tiefpunkt der Saison sollte erst noch kommen.

Der Rauswurf

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(Foto: AFP)

In der Champions League müssen die Münchner in der Gruppenphase nach Paris und kehren mit einer verstörenden 0:3-Niederlage zurück. Dani Alves schießt die Pariser Millionentruppe bereits in der zweiten Minute in Führung. Cavani und Neymar sorgen anschließend für den 3:0-Endstand. Ancelotti steht stärker den je unter Druck, der die Mannschaft mit einer überraschenden Aufstellung sichtlich verunsichert hat. Noch in der Nacht treffen sich die Bayern-Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge - und beschließen den Rauswurf des Italieners.

Das Sagnol-Intermezzo

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(Foto: Odd Andersen/AFP)

Als schnelle Lösung wird der frühere Bayern-Spieler Willy Sagnol als Interimstrainer präsentiert. Auswärts bei Hertha BSC kommt der Franzose mit seiner Mannschaft jedoch nicht über ein 2:2 hinaus. Erneut verspielen die Bayern nach Toren von Hummels und Lewandowski eine 2:0-Führung. In der Tabelle beträgt der Rückstand auf Borussia Dortmund zu diesem Zeitpunkt schon fünf Punkte.

Der Coup mit Heynckes

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(Foto: dpa)

Als mögliche Nachfolger als Cheftrainer werden unter anderem Thomas Tuchel und Julian Nagelsmann gehandelt. Doch Hoeneß und Rummenigge gelingt ein großer Coup: Zur großen Überraschung entschließt sich Jupp Heynckes (in der Bildmitte), der sich eigentlich im Trainer-Ruhestand befindet, bis zum Saisonende nochmal einzuspringen. Auch seinen langjährigen Co-Trainer Peter Herrmann (2.v.l.) bringt er mit, die Bayern zahlen sogar eine Ablösesumme an Fortuna Düsseldorf.

Erfolge unter Heynckes

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(Foto: AFP)

Mit Heynckes kehrt der Erfolg zurück und so gibt es innerhalb von drei Tagen zwei Siege gegen RB Leipzig. Im DFB-Pokal gewinnt der FC Bayern das vielleicht verrückteste Saisonspiel im Elfmeterschießen. Forsberg bringt Leipzig in Führung doch Thiago antwortet fünf Minuten später und so geht das Spiel die volle Distanz. In der Liga haben es die Bayern nach einer frühen Roten Karte von Orban leichter und gewinnen nach Toren von James und Lewandowski 2:0. Nach dem Spiel gegen Leipzig ziehen die Bayern in der Tabelle wieder am Rivalen aus Dortmund vorbei.

Zwei Siege gegen Dortmund

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(Foto: AFP)

Auch gegen Borussia Dortmund gibt es binnen weniger Wochen zwei Duelle in Bundesliga und im DFB-Pokal. In Dortmund gewinnt der FC Bayern verdient mit 3:1, kurz vor Weihnachten sind die Bayern abermals erfolgreich und werfen den Konkurrenten mit 2:1 aus dem Pokal. Während Robben sehenswert zum 1:0 trifft, kehren in der Liga wieder "normale" Verhältnisse ein. Leipzig ist mit vier Punkten Rückstand Zweiter, die schwächelnden Dortmunder liegen bereits sechs Punkte hinter den Bayern zurück.

Neuer Spieler

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(Foto: REUTERS)

Um im Angriff nicht komplett von Robert Lewandowski abhängig zu sein, wird in der Winterpause Sandro Wagner als Backup verpflichtet. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Hoffenheim erzielt der gebürtige Münchner sein erstes Tor für die Bayern. Im Spiel gegen Istanbul kommt der gebürtige Münchner zu seinem ersten Champions-League-Treffer - im Alter von 30 Jahren.

Die Zukunft

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Seit Heynckes zurück auf der Trainerbank ist, ist der Rekordmeister der Konkurrenz enteilt. In der Champions League zieht der Klub in die K.o-Phase ein, in der Bundesliga wächst der Vorsprung auf mehr als 15 Punkte an. Klar, dass da die Spekulationen um die Zukunft des Trainers nicht abreißen. Hört Heynckes wirklich nach der Saison wieder auf? Oder kann Hoeneß seinen Freund zum Weitermachen überreden? Heynckes heizt die Spekulationen persönlich an, in dem er kund tut: "Ich habe nie gesagt, dass ich im Sommer aufhöre."

Doch noch eine Niederlage

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

In Leipzig kommt es dann doch mal wieder zu einer Niederlage des FC Bayern. Es ist der erste Sieg von Leipzig gegen die Münchner, die erst zweite Niederlage unter Heynckes. Durch einen Kopfballtreffer von Sandro Wagner gehen die Münchner zwar früh in Führung, doch Keita erzielt noch vor der Halbzeit den Ausgleich. Nach Wiederanpfif besorgt Timo Werner den 2:1-Endstand zugunsten der Sachsen. Die vorzeitige Meisterschaft ist also vorerst verschoben, kann aber nächstes Wochenende mit einem Sieg gegen Dortmund gesichert werden.

Watschen für Dortmund, Titel für Jupp

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Doch der Rekordmeister lässt diesen kurzen Durchhänger schnell hinter sich. In der Liga gibt die Mannschaft beim 6:0 gegen verblüffend chancenlose Dortmunder ein letztes Statement ab - der Meister kann nur Bayern heißen. Robert Lewandowski ist längst in Richtung Torjägerkrone unterwegs, Thomas Müller spielt wieder wie der Müllerthomas aus seinen besten Zeiten und Heynckes moderiert selbst die latente Unzufriedenheit von Robben und Ribery, die immer noch auf einen neuen Vertrag spielen. In der Champions League gelingt nach dem Weiterkommen gegen Besiktas im Viertelfinal-Hinspiel ein 2:1 in Sevilla und wenige Tage darauf ist es auch in der Bundesliga so weit: Mit einem 4:1 in Augsburg feiern die Münchner ihre sechste Meisterschaft hintereinander. Der Jubel konzentriert sich auf Meistermacher Heynckes und die alternden Rib&Rob (im Bild).

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