Sabitzer beim FC Bayern:Noch ein Neuer

Sabitzer beim FC Bayern: Am Samstag Konkurrenten - und bald auch im Mittelfeld des FC Bayern? Konrad Laimer (links) von RB Leipzig und der Münchner Marcel Sabitzer.

Am Samstag Konkurrenten - und bald auch im Mittelfeld des FC Bayern? Konrad Laimer (links) von RB Leipzig und der Münchner Marcel Sabitzer.

(Foto: Imago)

Marcel Sabitzer tritt in der Saisonvorbereitung anders auf als in seinem enttäuschenden ersten Jahr in München. Für seine Rolle dürfte allerdings wichtig sein, ob Konrad Laimer von RB Leipzig noch kommt.

Von Sebastian Fischer, Leipzig

Marcel Sabitzer spielte, als wäre dem FC Bayern ein Fehler unterlaufen. Der deutsche Rekordmeister hat bisher über alle seine Zugänge dieses Sommers informiert, es gab Mitteilungen, Pressekonferenzen und lobende Worte vom Vorstand, die Neuen sind das große Thema. Doch wenn man das 5:3 der Münchner im Supercup in Leipzig sah, konnte man auf die Idee kommen, dass sie die Vorstellung eines Neuen versäumt hatten. Zwar lief der Spieler mit der Nummer 18 mit verblüffend ähnlichem Aussehen auch in der vergangenen Saison schon gelegentlich durchs Münchner Mittelfeld. Aber konnte es sich dabei wirklich um den selben Sabitzer handeln?

Der Österreicher, 28, ist schon im vergangenen Sommer von RB Leipzig nach München gewechselt, er folgte seinem Trainer Julian Nagelsmann, kostete angeblich 15 Millionen Euro Ablöse und sollte die etablierten Profis herausfordern. Bei seiner Vorstellung als Zugang im September 2021 versicherte er, sich vorerst seiner Rolle in der zweiten Reihe bewusst zu sein. Er unternahm dann wenig, um daran etwas zu ändern.

Sabitzer, in Leipzig noch einer der auffälligeren Fußballer der Bundesliga, wirkte bei seinen Auftritten im Münchner Trikot manchmal wie ein Gastspieler, ihm unterliefen ein paar kuriose Fehler, vor allem schien er sich aber kaum zuzutrauen, das Spiel beeinflussen zu können.

Am Samstagabend lief er von Beginn an auf, schoss zweimal aufs Tor. Er spielte zwar zehn Fehlpässe, aber das hatte auch damit zu tun, dass er nicht nur einfache Pässe probierte. Der Auftritt passte zur Saisonvorbereitung.

Im Sommer galt Sabitzer als Verkaufskandidat. Nun nennt Nagelmann ihn "einen Gewinner der Vorbereitung"

Der Sommer begann für Sabitzer zunächst mit Gerüchten über seinen Abschied nach nur einem Jahr. So wie die Mittelfeldspieler Corentin Tolisso und Marc Roca den Klub verließen, so galt auch Sabitzer als Verkaufskandidat. Die Bayern hatten frühzeitig den Transfer von Mittelfeldspieler Ryan Gravenberch von Ajax Amsterdam geplant, allein dank seiner Physis schon ein geeigneter Ersatz für Leon Goretzka neben Joshua Kimmich.

Doch dann sagte sein Berater der Bild, Sabitzer plane in München einen "Neustart". Und danach musste Goretzka am Knie operiert werden. Und auf der Tour durch die USA sagte Nagelsmann nach den Eindrücken aus dem Training und zwei Testspielen über Sabitzer: "Wenn man will, kann man ihn einen der Gewinner der Vorbereitung nennen."

Auch Gravenberch, 20, wird von Kollegen und Vorgesetzten auffällig gelobt. "Der Ryan, von dem bin ich am meisten begeistert, wie der das macht, der ist technisch top, verliert kaum den Ball, der wird uns noch Freude bereiten", sagte Kimmich am Samstag. Doch noch etwas ausführlicher sprach er über Sabitzer: "In dieser Saison hat man von Anfang an gemerkt, dass er hungrig ist im Training", da sei er "eigentlich immer einer der Besten". Und weiter: "Er ist ein Spieler, der uns sehr viel gibt, gerade auch in Abwesenheit von Leon. Er gibt uns ein gewisses körperliches Spiel, er ist ein intelligenter Spieler, er ist torgefährlich."

Sabitzers Rolle und seine Zukunft beim FC Bayern sind allerdings auch aus einem anderen Grund weiterhin nicht ganz klar: Auf der Münchner Wunschliste steht bekanntlich noch der Leipziger Mittelfeldspieler Konrad Laimer, 25, der am Samstag fußballerisch nicht auffällig positiv in Erscheinung trat, aber Gesprächsthema war. "Wir wollen natürlich zeitnah eine Entscheidung", sagte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff.

Sabitzer und Laimer kennen sich aus Leipzig und aus Österreichs Nationalmannschaft, nach dem Schlusspfiff redeten sie auf dem Rasen miteinander. Dass sie nur über das Spiel sprachen, ist eher unwahrscheinlich. Laimer hielt sich jedenfalls vorsorglich, zum Schutz vor Lippenlesern, die Hand vor den Mund.

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