Rummenigge zu Juve gegen Bayern:"Ich mag das Wort Krieg beim Fußball gar nicht"

Karl-Heinz Rummenigge

"Das war sehr unglücklich": Karl-Heinz Rummenigge hat Juve-Stürmer Vucinic kritisiert. (Archivfoto)

(Foto: dpa)

Es herrscht hitzige Stimmung vor dem Champions-League-Spiel in Turin: Bayerns Vorstandschef Rummenigge kritisiert die Kriegsrhetorik von Juve-Stürmer Vucinic - und tadelt sogar Franz Beckenbauer. Turins Trainer Conte fordert von seinen Spielern "ein wirkliches Höllen-Spektakel".

Juve werde "bis zum letzten Atemzug rennen" und "das Heimspiel in einen Krieg verwandeln. Der FC Bayern wird bei uns kein schönes Klima vorfinden." Das sagte Juventus-Turin-Stürmer Mirko Vucinic vor dem Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League zwischen Juve und dem FC Bayern. Nun hat Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die Kriegsrhetorik von Vucinic heftig kritisiert. "Ich mag das Wort Krieg im Zusammenhang mit Fußball gar nicht - und erst recht nicht, wenn es von einem Spieler aus Montenegro kommt. Das war sehr unglücklich", sagte Rummenigge kurz vor dem Abflug des deutschen Fußballmeisters am Dienstagvormittag nach Italien.

Überhaupt herrscht vor dem Duell am Mittwoch (20:45 Uhr, Liveticker auf SZ.de) nach dem 0:2 der "alten Dame" im Hinspiel in München eine hitzige Atmosphäre. Die Zeitung Tuttosport schrieb: "Wütendes Juve - die Blutrache in den Augen." Auch Turins Trainer Antonio Conte will, "dass meine Mannschaft böse ist. Ich will ein Höllen-Spektakel, ein wirkliches Höllen-Spektakel." Die Wortwahl lasse darauf schließen, meinte Rummenigge, "dass sie sich noch nicht aufgegeben haben".

Nicht einverstanden war Rummenigge auch mit der Häme von Münchens Ehrenpräsident Franz Beckenbauer über Juve-Torwart Gianluigi Buffon, der den viermaligen Welttorhüter nach dem Hinspiel vor einer Woche als "Rentner" bezeichnet hatte. Er habe Beckenbauer am Sonntag getroffen, sagte Rummenigge, "da hat er selbst gesagt, dass die Wortwahl nicht sehr glücklich gewesen ist. Wir sprechen über einen Torwart, der Weltmeister und mehrmals italienischer Meister gewesen war. Da ist ein gewisser Respekt angebracht."

Die Bayern bereiteten sich mit einem trainingsfreien Tag am Montag auf das Spiel gegen Juve vor. Man müsse jetzt versuchen, "alles zu gewinnen", sagte Präsident Uli Hoeneß. Noch mal den Kopf frei kriegen vor dem Spiel am Mittwoch, das kann nicht schaden. Doch nicht jeder Spieler akzeptierte, dass am Montag nicht trainiert wurde. Arjen Robben und Franck Ribéry wurden an der Säbener Straße auf dem Rasen gesichtet. Sie übten Sprints.

An diesem Dienstag um 13 Uhr werden Jupp Heynckes, Manuel Neuer und Arjen Robben im Festsaal des Principi-di-Piemonti-Hotels eine Uefa-Pressekonferenz geben und wohl betonen, dass es noch ein langer Weg bis ins Halbfinale der Champions League ist, kein Spaziergang.

Der ehemalige Bayern-Trainer Giovanni Trapattoni, 74, glaubt gar, dass die Bayern "nur zu 51 Prozent Favorit sind". Denn: "Wenn Juve zur Halbzeit 1:0 führt, haben auch die Bayern Angst."

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