Süddeutsche Zeitung

FC Bayern:Rummenigge: "Müller ist kein Notnagel"

  • Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, glaubt nicht an einen Abschied von Thomas Müller.
  • Müller hatte in einem Interview gesagt, dass er sich Gedanken um seine Zukunft machen werde, sollte er weiterhin nicht zum Einsatz kommen.
  • Rummenigge spricht sich zudem für eine Beförderung von Sportdirektor Hasan Salihamidzic aus.

Nach den jüngsten Zukunftsdebatten um Thomas Müller ist Bayern München um eine Beruhigung der Situation bemüht. "Das Verhältnis zwischen Thomas und dem FC Bayern ist total intakt. Er wird ein wichtiger Bestandteil unseres Clubs bleiben", sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge der Welt am Sonntag. Trainer Niko Kovac hatte für Aufsehen gesorgt mit der Aussage, der Fußball-Weltmeister von 2014 werde Einsätze in der Startelf bekommen, wenn "Not am Mann" sei. Müller hatte zuletzt bei fünf Spielen in der Bundesliga und der Champions League zu Beginn auf der Bank gesessen. "Niko und Thomas haben sich am vergangenen Sonntag ausgesprochen", sagte Rummenigge. "Seine Aussage war nicht glücklich. Ich glaube, Thomas ist nicht nachtragend, und natürlich ist er kein Notnagel."

Für Müller ist die Geschichte "ausgeräumt", er sei "bei so etwas nicht empfindlich", wie er in der Vorwoche dem Kicker gesagt hatte. Allerdings unterstrich der 30-Jährige, dass ihn die jüngste Entwicklung nicht glücklich mache und er sich "Gedanken machen" werde, sollte ihn der Coach weiterhin nur als Ersatzspieler sehen. Dass Müller den Rekordmeister im Winter um einen Wechsel bitten würde, das könne sich Rummenigge "beim besten Willen nicht vorstellen." Müllers Ärger um die aktuelle Situation aber kann Rummenigge verstehen und begrüßt das sogar. "Wenn Thomas zufrieden auf der Bank sitzen würde, wäre er im falschen Verein", unterstrich er. "Das ist die Reaktion, die wir sogar wollen. Er muss aber trotzdem mit der Situation seriös umgehen. Das tut er vorbildlich."

Müller hatte seinen Stammplatz an den aus Barcelona geholten Philippe Coutinho verloren. "Was ist etwas absurd, finde ich: Im Sommer wurden wir phasenweise für bis dahin ausbleibende Transfers kritisiert. Jetzt haben wir einen tollen Kader, und unser Trainer wird kritisiert, weil zwangsläufig auch mal der eine oder andere prominente Spieler nicht von Anfang an zum Einsatz kommt", sagte Rummenigge.

Für Transfers ist Sportdirektor Hasan Salihamidzic verantwortlich - der nach dem Willen von Rummenigge ebenso wie Müller in München bleiben soll. "Hasan macht seinen Job gut, und ich wünsche mir, dass sein im nächsten Sommer auslaufender Vertrag verlängert wird", sagte der Vorstandschef. Auch eine Beförderung in der Vorstand - wie von Salihamidzic gewünscht - würde Rummenigge "begrüßen", wie er sagte.

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Sz.de/dpa/schm
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