Süddeutsche Zeitung

Karl-Heinz Rummenigge:"Es geht am Ende des Tages auch im Profifußball um Finanzen"

Lesezeit: 1 Min.

Bayern Münchens Vorstandchef Karl-Heinz Rummenigge hat im Zuge der Corona-Krise den Beschluss der Deutschen Fußball Liga (DFL) begrüßt, zunächst den kommenden Spieltag in der 1. und 2. Bundesliga auszutragen. "So wie das von der DFL gehandhabt wurde, ist das der richtige Weg", sagte er am Freitag in München. Er halte das Vorgehen für "sinnvoll", ergänzte er.

Die DFL hatte am Vormittag vorgeschlagen, nach dem kommenden Spieltag eine Pause bis zum 2. April einzulegen mit dem Ziel, danach die Saison auf jeden Fall zu Ende zu bringen. Über den Vorschlag stimmt am Montag die DFL-Mitgliederversammlung ab. Es sei allerdings laut Rummenigge "heute nicht seriös vorauszusagen", wie die Bundesliga oder auch die einstweilen ausgesetzte Saison der Champions League zu Ende gespielt werden könne.

Grundsätzlich ergänzte Rummenigge, es sei "extrem wichtig, dass wir erstmal den Vorgaben und Empfehlungen der Politik Folge leisten", es sei "wichtig, dass der Fußball seiner gesamtgesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird". Ob die Pause der Bundesliga bis zum 2. April ausreiche, wollte der Münchner Klubchef nicht vorhersagen: "Da bin ich sehr skeptisch, aber ich bin auch kein Hellseher."

Kritik an der Entscheidung der DFL konterte Rummenigge mit dem Verweis auf wirtschaftliche Zwänge. "Es geht am Ende des Tages auch im Profifußball um Finanzen." Wenn die ausstehende Zahlung der TV-Broadcaster ausbleibe, bekämen viele kleinere und mittlere Klubs Liquiditätsprobleme, betonte Rummenigge: "Es steht ein größerer dreistelliger Millionenbetrag für die 1. und 2. Liga im Feuer."

Der "große Unterschied" zu den anderen Ligen in Europa sei, "dass wir keinen Fall haben, dass ein Spieler positiv getestet wurde", sagte Rummenigge weiter. Sollte doch ein Profi oder eine Person aus dem Betreuerstab betroffen sein, "ist der Spielbetrieb nicht mehr aufrechtzuerhalten".

Rummenigge regte zugleich an, die Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft am 26. März in Spanien (Madrid) und am 31. März gegen Italien in Nürnberg abzusagen. "Ich werde dringend empfehlen, dass die Fifa und Uefa diese Abstellungsperiode ausfallen lassen. Dies würde sonst bedeuten, dass Spieler in die ganze Welt reisen. Das ist mit gewissen Risiken verbunden."

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen für 0,99 € zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4843914
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Sz.de/sid
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.