Rugby-WM:Südafrika kommt spektakulär zurück

Fourie du Preez of South Africa celebrates his winning try with team mate Schalk Burger on the final whistle of their Rugby World Cup Quarter Final match against Wales at Twickenham in London

Südafrikas Rugby-Spieler stehen im WM-Halbfinale.

(Foto: REUTERS)

Die Springboks erreichen in einer dramatischen Partie gegen Wales das Halbfinale. Boxer Vincent Feigenbutz gewinnt nach einem umstrittenen Urteil. Mercedes-Pilot Pascal Wehrlein holt sich die DTM-Trophäe.

Rugby, WM: Der zweimalige Weltmeister Südafrika hat sich als erstes Team für das WM-Halbfinale der Titelkämpfe in England und Cardiff qualifiziert. Die Springboks gewannen am Samstag in London das erste Viertelfinale gegen Wales mit 23:19 (12:13). In einer engen Partie führten die Waliser bis fünf Minuten vor dem Ende mit 19:18. Erst dann gelang dem Südafrikaner Fourie du Preez der einzige Versuch für seine Mannschaft. Die fünf Punkte reichten, um das Match zu drehen und zum vierten Mal in ein WM-Halbfinale einzuziehen.

Boxen, Vincent Feigenbutz: Vincent Feigenbutz bleibt Interims-Weltmeister des Verbands WBA. Der 20 Jahre alte Super-Mittelgewichtler aus Karlsruhe gewann in seiner Heimatstadt gegen den Italiener Giovanni De Carolis einstimmig nach Punkten. Feigenbutz (21 Siege, 1 Niederlage) darf damit weiter davon träumen, jüngster deutscher Weltmeister aller Zeiten zu werden. Die Rekordmarke hält nach wie vor Graciano Rocchigiani (mit 24 Weltmeister). "Ich war letzte Woche noch krank, hatte eine Grippe. Aber ich hab' ihm tausend Jabs in die Fresse geballert, daher habe ich klar gewonnen. Für mich hat der Typ klar verloren, wenn ich gesund bin, mache ich ihn richtig platt", sagte Feigenbutz bei Sat.1 über das zumindest umstrittene Urteil. Wenn alles nach Plan läuft, boxt Feigenbutz bis April 2016 gegen den WBA-Champion. Wer den Gürtel trägt, wird sich im Kampf zwischen dem russischen Titelverteidiger Fedor Tschudinow und dem Kölner Felix Sturm entscheiden.

Volleyball: Slowenien hat bei der Volleyball-EM in Bulgarien und Italien als erste Mannschaft völlig überraschend das Finale erreicht. Die Nummer 39 der Weltrangliste gewann im Halbfinale am Samstag in Sofia gegen Vize-Europameister Italien 3:1 (25:13, 23:25, 25:20, 25:20). Damit haben die Slowenen, die im Viertelfinale schon Weltmeister Polen ausgeschaltet hatten, die erste EM-Medaille der Verbandsgeschichte sicher. Sloweniens Gegner ermitteln am Abend (19.30 Uhr) Co-Gastgeber Bulgarien und Frankreich. Die Bulgaren hatten im Viertelfinale Deutschlands Traum vom EM-Titel beendet und den WM-Dritten klar mit 3:0 geschlagen.

DTM, Pascal Wehrlein: Mercedes-Pilot Pascal Wehrlein ist der jüngste Meister der DTM. Der 20 Jahre alte Worndorfer sicherte sich den Titel am Samstag durch den achten Platz beim 17. und vorletzten Saisonlauf der Tourenwagenserie auf dem Hockenheimring. Formel-1-Ersatzfahrer Wehrlein, der am Sonntag seinen 21. Geburtstag feiert, löste seinen Markenkollegen Gary Paffett als jüngsten Champion ab. Der Brite war im Jahr 2005 bei seinem Gesamtsieg 24 Jahre alt.

Tennis, Linz: Anna-Lena Friedsam aus Neuwied hat zum ersten Mal in ihrer Karriere ein WTA-Finale erreicht. Beim Tennisturnier im österreichischen Linz gewann die 21-Jährige am Samstag mit 6:3, 4:6 und 7:5 gegen die Schwedin Johanna Larsson, die in der ersten Runde die Deutsche Andrea Petkovic bezwungen hatte. Im Endspiel trifft Friedsam, aktuell die Nummer 118 der Welt, entweder auf die Russin Anastasia Pawljutschenko oder auf die Belgierin Kirsten Flipkens. Das Hartplatzturnier ist mit 226 728 US-Dollar dotiert.

Tennis, Hongkong: Angelique Kerber trennt nur noch ein Sieg von der Teilnahme am WTA-Saisonfinale der acht weltbesten Tennisspielerinnen des Jahres 2015 in Singapur (25. Oktober bis 1. November). Beim WTA-Turnier in Hongkong zog die an Nummer zwei gesetzte Kielerin durch ein 6:2, 6:2 gegen die ehemalige US-Open-Siegerin Samantha Stosur (Australien/Nr. 5) ins Finale ein. Dort trifft sie auf die topgesetzte Venus Williams (USA) oder Jelena Jankovic (Serbien/Nr. 4). Mit dem Turniersieg in Hongkong könnte Kerber aus eigener Kraft ihr Ticket für Singapur buchen. Sollte dies nicht gelingen, hätte sie in der kommenden Woche in Moskau noch die Möglichkeit, sich für die mit sieben Millionen Dollar dotierte Abschluss-Veranstaltung zu qualifizieren. Derzeit liegt die Fed-Cup-Spielerin in der Wertung "Road to Singapore" auf Rang fünf. Für Kerber wäre es die dritte Teilnahme nach 2012 und 2013 (jeweils Istanbul). Damals war sie jeweils in der Gruppenphase ausgeschieden. Acht Spielerinnen streiten um die noch zu vergebenden vier Singapur-Plätze. Simona Halep (Rumänien), Maria Scharapowa (Russland), Garbine Muguruza (Spanien) und Petra Kvitova (Tschechien) ist der Start rein rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Allerdings sind Halep (Knöchel) und Scharapowa (Handgelenk) angeschlagen. Branchenführerin Serena Williams (USA) hat ihre Saison nach dem enttäuschenden Halbfinal-Aus bei den US Open vorzeitig beendet und ist in Singapur nicht dabei.

Tennis, Shanghai: Der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic hat beim Tennisturnier in Shanghai das Finale erreicht. Der Serbe setzte sich am Samstag in nur etwas mehr als einer Stunde mit 6:1 und 6:3 gegen den Schotten Andy Murray durch. Im Endspiel trifft Djokovic auf den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga, der den früheren Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal mit 6:4, 0:6 und 7:5 bezwang. Nadal muss damit weiter auf seinen ersten Hartplatz-Titel seit Anfang 2014 warten. Djokovic gewann das Masters in Shanghai bereits in den Jahren 2012 und 2013. Das Turnier ist mit sieben Millionen Dollar dotiert.

Basketball, Euroleague: Basketball-Vizemeister Bayern München hat zum Start in die Euroleague ein große Überraschung nur knapp verpasst. Beim türkischen Starensemble von Fenerbahce Istanbul unterlag die Mannschaft von Trainer Svetislav Pesic am Freitagabend unglücklich mit 67:74 (39:30) und musste in der stark besetzten Gruppe A damit den ersten Rückschlag hinnehmen. Fünf Tage nach der ersten Liga-Niederlage der Saison gegen die Telekom Baskets Bonn (84:91) präsentierten sich die Bayern nach einem schwierigen Start auf Augenhöhe mit Istanbul. Nach fünf Minuten gingen die Gäste erstmals in Führung (8:6), angeführt vom treffsicheren Alex Renfroe bauten die Bayern ihren Vorsprung bis zum Ende des ersten Viertels sogar auf zehn Zähler aus (20:10). Bis zum Ende des dritten Abschnitts hielt München den Gegner auf Distanz, obwohl Kapitän Bryce Taylor nach einer Muskelverletzung weiter auf sein Comeback warten musste. Erst im Schlussviertel drehte Istanbul vor 9368 Zuschauern auf und sorgte für den erfolgreichen Auftakt. Renfroe und Nihad Djedovic erzielten jeweils 14 Punkte für die Münchner, Istanbuls Luigi Datome war mit 15 Zählern bester Werfer auf dem Parkett. Neben Istanbul bekommen es die Münchner in der Vorrundengruppe A mit Titelverteidiger Real Madrid, Eurocup-Gewinner Khimki Moskau, Adria-Liga-Meister Roter Stern Belgrad und SIG Straßburg zu tun.

FC Barcelona, Neymar: Der Fußball-Weltverband untersucht nach einem entsprechenden Antrag des FC Santos den Wechsel von Brasiliens Neymar zum FC Barcelona. Das teilte die FIFA am Freitag mit. Santos hat eine sechsmonatige Sperre für den Stürmer beantragt. Wie die Zeitung O Globo am Donnerstag berichtet hatte, legt der Klub dem Stürmer mehrere Verstöße gegen die FIFA-Regularien für internationale Transfers zur Last. Neymar und sein Vater als Vermittler sollen demnach gegen einen Paragrafen der Disziplinar-Regeln verstoßen haben. Dieser sieht für korruptes Verhalten Spielsperren oder Geldstrafen vor. Neymar hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und nach spanischen Medienberichten betont, er habe vom damaligen Klubchef des FC Santos schriftlich die Erlaubnis erhalten, mit Barça über einen Transfer zu verhandeln. Für den Wechsel des Nationalspielers 2013 hatten die Katalanen nach ursprünglichen Angaben rund 55 Millionen Euro gezahlt. Später räumten die Vereinsverantwortlichen aber ein, deutlich mehr Geld gezahlt zu haben. Der brasilianische Klub vermutet, bei dem Transfer hintergangen worden zu sein. Die brasilianische Justiz ermittelt gegen Neymar auch wegen möglicher Steuerhinterziehung. In Spanien wird wegen des Neymar-Transfers gegen Verantwortliche des FC Barcelona ermittelt. Nach einer Kalkulation, die bei den Ermittlungen erstellt worden war, soll die Verpflichtung Neymars den Club rund 95 Millionen Euro gekostet haben.

FC Schalke 04, Ralf Fährmann: Ungeachtet seiner eigenen Zukunft treibt Sportvorstand Horst Heldt bei Fußball-Bundesligist Schalke 04 die Planungen voran. Am Freitag verlängerten die Königsblauen den Vertrag mit Stammtorwart Ralf Fährmann vorzeitig bis 2020. Der alte Kontrakt des 27-Jährigen lief bis 2019. "Mit diesem neu geschlossenen Vertrag honorieren wir seine glänzenden Leistungen auf permanent hohem Niveau", sagte Heldt und fügte an: "Ich freue mich sehr, dass sich damit eine Identifikationsfigur unseres Teams zu unserem eingeschlagenen sportlichen Weg bekennt." Fährmann sagte: "Mein größter Wunsch ist es, mit Schalke 04 in den kommenden Jahren möglichst weit oben mitzuspielen. Die positive Entwicklung der vergangenen Monate auf allen Ebenen - Mannschaft, Trainerteam, Management - stimmt mich dafür sehr zuversichtlich." Dass auch Heldt Schalke noch länger erhalten beibt, wird dagegen immer unwahrscheinlicher. Christian Heidel vom Ligarivalen FSV Mainz 05 wird als sein Nachfolger gehandelt, der bereits im Sommer die Amtsgeschäfte bei Schalke übernehmen soll.

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