Ausraster im PokalfinaleVöller rügt Rüdiger: „Das geht nicht“

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In der Nachspielzeit der Verlängerung kann Rüdiger nur mit Mühe zurückgehalten werden. Seine Wut richtete sich gegen den Schiedsrichter. Rüdiger droht eine lange Sperre.
In der Nachspielzeit der Verlängerung kann Rüdiger nur mit Mühe zurückgehalten werden. Seine Wut richtete sich gegen den Schiedsrichter. Rüdiger droht eine lange Sperre. (Foto: DAX Images/NurPhoto/Imago)

Der Sportdirektor des DFB-Teams sagt nach dem Ausraster von Antonio Rüdiger im spanischen Pokalfinale, der Nationalspieler müsse sein Verhalten ändern. Konsequenzen für das Nations-League-Finalturnier wird es aber keine geben.

Rudi Völler hat Antonio Rüdiger für dessen Ausraster im spanischen Pokalfinale eine deutliche Rüge erteilt. „Das geht nicht. Schon gar nicht als deutscher Nationalspieler. Das muss er ändern, und das weiß er auch selbst, das zeigt seine öffentliche Reaktion“, sagte der Sportdirektor der Fußball-Nationalmannschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. „Toni ist ein klasse Spieler – aber Klasse muss er als Nationalspieler auch bei seinem Verhalten zeigen. Er fordert zu Recht Respekt für sich ein, diesen Respekt muss er ohne Ausnahme auch anderen entgegenbringen.“

Aus den Aussagen Völlers darf man ableiten, dass es keine sportlichen Sanktionen seitens des DFB mit Blick auf die Nations League für Rüdiger geben wird. Der Vizekapitän ist für das anstehende Finalturnier in der Nations League vom 4. bis 8. Juni in München und Stuttgart eigentlich nicht verzichtbar. Nach dem spanischen Pokalfinale habe sich Rüdiger am Sonntag bei ihm und Bundestrainer Julian Nagelsmann gemeldet, berichtete Völler. Das Thema wurde auch innerhalb des Deutschen Fußball-Bundes mit Präsident Bernd Neuendorf und Geschäftsführer Andreas Rettig besprochen.

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„Eine Mannschaft lebt auch von ihren unterschiedlichen Charakteren. Toni ist ein herausragender Fußballer und ein sehr emotionaler Typ, ein Kämpfer auf dem Platz. Das soll er auch bleiben“, sagte Völler, ohne konkret auf mögliche Konsequenzen seitens des DFB einzugehen.

Rüdiger hatte kurz vor dem Ende der Verlängerung des Endspiels gegen den FC Barcelona (2:3) den Schiedsrichter wüst beschimpft und mit einem Gegenstand beworfen. Offenbar handelte es sich dabei um einen Eiswürfel. Der einige Minuten zuvor bereits ausgewechselte Abwehrspieler sah dafür die rote Karte. Ihm droht eine lange Sperre in Spanien.

Rüdiger bat in den sozialen Netzwerken um Verzeihung

Rüdiger hatte sich am Morgen nach der Partie in sozialen Netzwerken gemeldet und Reue gezeigt. „Es gibt keine Entschuldigung für mein Verhalten gestern Abend. Es tut mir sehr leid“, schrieb der 32-Jährige.

Der Verteidiger war nicht zum ersten Mal in dieser Saison negativ aufgefallen. Wegen einer Kopf-ab-Geste im Achtelfinale der Champions League gegen Atlético Madrid war er Anfang des Monats erst von der Uefa bestraft worden. Neben einer Sperre für ein Spiel – ausgesetzt zur Bewährung für ein Jahr – erhielt er eine Geldstrafe von 40 000 Euro.

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