Rückkehr der Zuschauer in Regensburg:Stolzes 1:1

Jahn Regensburg - 1. FC Nürnberg

Ausgleich per Elfmeter: Die Spieler von Jahn Regensburg feiern das 1:1 durch Max Besuschkow.

(Foto: Armin Weigel/dpa)

Regensburg und Nürnberg bieten 3011 Zuschauern eine ansprechende Show. Der Jahn kommt erst nach dem Rückstand ins Rollen - und profitiert von einem strittigen Handelfmeter.

Von Johannes Kirchmeier

Flutlicht, Derby - und dann noch bis zum Ende eine spannende Partie: Die Spieltagsplaner boten den Fußballfans einen ganz guten Rahmen für ihre Rückkehr in ein bayerisches Profistadion beim Zweitliga-Auftakt des SSV Jahn Regensburg gegen den 1. FC Nürnberg am Freitagabend. Im Duell zwischen den stolzesten Vereinen der Oberpfalz und Mittelfrankens durften immerhin wieder 3011 Zuschauer dabei sein, unter die sich auch (eigentlich unerlaubterweise) ein paar Gästeschals, -fahnen und -Anhänger geschlichen hatten. Regensburg ist eben noch Glubberer-Einzugsgebiet, am Ende mussten sich beide Fanlager mit einem 1:1 (0:1) arrangieren.

So vorsichtig, wie sich die Fans im schon ungewohnten Terrain zur Toilette und zu den Getränkeständen bewegten, so zurückhaltend agierten auch die Teams. Das überraschte besonders bei den Nürnbergern, deren neuer Trainer Robert Klauß sie äußerst defensiv einstellte, der forsche Mittelfeldspieler Hanno Behrens saß beispielsweise nur auf der Bank. Klauß machte es seinem Team anfangs dagegen nur zur Aufgabe, die ligaweit gefürchteten Jahn-Konter zu verhindern, was auch gelang. So kontrollierten die Franken das lange gemächliche Derby und gingen durch einen Weitschuss des Linksverteidigers Tim Handwerker in Führung (43. Minute). Handwerker drosch den Ball ins kurze Eck, eigentlich haltbar für Jahn-Keeper Alexander Meyer.

Schwung gab der Treffer allerdings nicht den Nürnbergern, sondern dem SSV Jahn, der durch einen Kopfball von Kapitän Benedikt Gimber beinahe flott zum Ausgleich gekommen wäre (45.+3). Den ersten Torjubel mit Fans seit Ende Februar holten die Regensburger dann nach der Halbzeit nach - mit Hilfe der Videoschiedsrichterin Bibiana Steinhaus: Die wies den Referee Matthias Jöllenbeck auf ein Handspiel des FCN-Kapitäns Enrico Valentini hin an der Strafraumkante hin (55.). Nach mehreren Minuten Videostudium entschied der auf Elfmeter - Max Besuschkow traf sicher (58.) zum 1:1. Es wurde fortan lauter im Stadion, die Jahn-Kicker tauchten durch Angreifer Andreas Albers und Besuschkow immer wieder gefährlich in der fränkischen Gefahrenzone auf. Das Spiel ganz zu drehen, vermochten sie jedoch nicht mehr. Trotzdem klatschten die Fans nach der Partie ab und schickten ihr Team mit Jahn-Gesängen in die Kabine. In Regensburg scheint dieses erste von vielen deutschen Profisport-Experimenten mit einer 20-prozentigen Auslastung schon einmal gelungen zu sein.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: