Süddeutsche Zeitung

Rudern:Olympiasieger Reinelt gestorben

"Im Moment fällt es unheimlich schwer, die angemessenen Worte zu finden": Die deutschen Rudersportler trauern um Maximilian Reinelt, der beim Skilanglaufen in der Schweiz zusammenbrach.

Von Joachim Mölter

Die deutschen Rudersportler trauern um Maximilian Reinelt: Der Olympiasieger ist am Wochenende beim Skilanglaufen in St. Moritz im Alter von 30 Jahren verstorben. Unter Berufung auf die Kantonspolizei Graubünden berichtete die Schweizer Zeitung Blick, Reinelt sei in der Loipe zusammengebrochen und von Ersthelfern am Unglücksort nicht mehr zu retten gewesen.

"Im Moment fällt es unheimlich schwer, die angemessenen Worte zu finden", hieß es in der Mitteilung des Deutschland-Achters, der vor allem den Menschen Reinelt würdigte: "Er war in erster Linie ein Freund, jemand auf den wir uns nicht nur im Training und Wettkampf, sondern im gesamten Leben verlassen konnten." Siegfried Kaidel, Präsident des Deutschen Ruderverbandes, war ebenfalls bestürzt: "Sein viel zu früher Tod macht mich unendlich traurig. Jeder, der ihn kennenlernen durfte, war eingenommen von seiner freundlichen Art."

Der in Ulm geborene Reinelt gehörte zwischen 2010 und 2016 zur Besatzung des Deutschland-Achters. In dieser Zeit wurde er zweimal Welt- (2010 und 2011) und fünfmal Europameister (2010, 2013 bis 2016), zudem dreimal WM-Zweiter (2013 bis 2015). Höhepunkt seiner Karriere war zweifellos der Olympiasieg in London 2012. Dabei saß der 1,94 Meter große Athlet im sogenannten Maschinenraum, an der Nahtstelle zwischen vorderer und hinterer Bootshälfte - er war also im Wortsinn Mittelpunkt der Mannschaft. Vier Jahre später in Rio holte er noch Silber.

Parallel zur Sport-Karriere hatte Reinelt Medizin studiert. Nächste Woche wollte er die U23-Auswahl als Teamarzt ins Trainingslager nach Spanien begleiten. Seine früheren Bootskollegen schrieben: "Dass er nicht mehr Teil unserer Gemeinschaft sein kann, übersteigt unsere Vorstellungskraft."

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Quelle:
SZ vom 12.02.2019
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