Zweitligastürmer Glatzel und Kleindienst:Glückliche zweite Liga

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Zweitligastürmer Glatzel und Kleindienst: Heidenheims Tim Kleindienst ist überaus erfolgreich in der 2. Liga: Zuletzt traf er gleich dreimal in einer Partie.

Heidenheims Tim Kleindienst ist überaus erfolgreich in der 2. Liga: Zuletzt traf er gleich dreimal in einer Partie.

(Foto: Tom Weller/dpa)

Das Fußball-Unterhaus wird von vielen Fans als attraktiver eingeschätzt als die Bundesliga. Dafür gibt es sogar stichhaltige, statistisch unwiderlegbare Argumente.

Glosse von Markus Schäflein

Die Torjäger der vergangenen Bundesliga-Spielzeiten: 2021/22 Robert Lewandowski (35 Tore), 2020/21 Robert Lewandowski (41), 2019/20 Robert Lewandowski (34), 2018/19 Robert Lewandowski (22), 2017/18 Robert Lewandowski (29), 2016/17 (Achtung!) Pierre-Emerick Aubameyang (31), 2015/16 Robert Lewandowski (30), 2014/15 Alexander Meier (19), 2013/14 Robert Lewandowski (20).

Dazu lässt sich festhalten, dass Robert Lewandowski, der hiermit, Ehrenwort, zum letzten Mal in diesem bislang relativ gleichförmigen Text auftaucht, mittlerweile beim FC Barcelona spielt, was es ihm erschwert, Bundesliga-Torjäger zu werden. Und dass der damalige Frankfurter Meier nicht der Bundesliga-Torjäger mit den wenigsten Toren war, sondern Fredi Bobic (VfB Stuttgart, 1995/1996, 17 Treffer).

Und damit zur Gegenwart: Nach dem Abschied von Robert... ähm, also, des langjährigen Bayern-Stürmers, steht die Bundesliga ohne einen adäquaten Nachfolger da. Nationalspieler Niclas Füllkrug von Werder Bremen führt in der Rangliste mit derzeit 15 Treffern, darunter sind allerdings fünf Elfmeter. In der strafstoßbereinigten Tabelle steht der Gladbacher Marcus Thuram mit gerade mal 12 Toren auf Platz eins.

Wie viel glücklicher ist da die zweite Liga: Heidenheims Stürmer Tim Kleindienst steht bei 19 Toren aus 23 Einsätzen ohne einen einzigen Elfmeter. Auf Platz zwei folgt Robert..., ähm, Glatzel vom Hamburger SV, der 16 Tore erzielt und dabei sogar einen Strafstoß verschossen hat. Der dritte Klub aus dem Spitzentrio, Darmstadt 98, wollte dem nicht nachstehen und hat im Winter einen gewissen Filip Stojilkovic vom FC Sion aus der Schweiz verpflichtet, der am Samstag beim 2:0 gegen Kaiserslautern gleich zwei Mal getroffen hat.

Die zweite Liga wird von vielen Fans ja ohnehin als attraktiver eingeschätzt als die erste, weil dort der 1. FC Nürnberg, der 1. FC Kaiserslautern und der FC St. Pauli spielen und nicht RB Leipzig, die TSG Hoffenheim und der FC Augsburg. Nun hat sie also auch noch die spannenderen Stürmer. Die einzige Hoffnung fürs Oberhaus: Kleindienst und Stojilkovic werden bald da sein, und vielleicht ja sogar Glatzel.

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