So langsam verdichten sich die Anzeichen, dass der FSV Mainz 05 problematischen Zeiten entgegen steuert. Die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel kann nicht mehr gewinnen - und hängt in der Bundesliga irgendwie fest. Fünf Tage nach dem frustrierenden Aus im Pokal-Viertelfinale kamen die Mainzer bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und sind nun schon seit fünf Spielen ohne Sieg.
Zwar rettete Ivan Klasnic den Gästen vor 40.226 Zuschauern mit seinem ersten Ligator für die Mainzer in der 41. Minute das Remis, dennoch verpasste der FSV die Chance auf die Rückkehr in die Europapokalplätze.
Die Düsseldorfer waren durch ein Eigentor von Bo Svensson (6.) früh in Führung gegangen und feierten zumindest einen Teilerfolg im 50. Bundesliga-Spiel von Coach Norbert Meier als Trainer. Es war der erste Punktgewinn der Hausherren bei einem Sonntags-Auftritt in dieser Saison. Die Rheinländer verbesserten sich damit auf Platz zwölf, Mainz ist Achter.
Nach dem kräftezehrenden Pokal-Fight mit der 2:3-Niederlage in der Verlängerung gegen Freiburg schonte der Mainzer Coach Thomas Tuchel unter anderem seinen ausgepumpten Top-Torjäger Adam Szalai. Schon nach fünf Minuten setzte es für sein Team den nächsten Dämpfer.
Stimmen zur Bundesliga:Elfmeter "gegen Sinn und Geist"
Rekordschiedsrichter Markus Merk kritisiert den Hand-Elfmeter für Nürnberg, Robert Lewandowski hat Respekt vor Donezk und Julian Draxler hätte gern noch ein drittes Tor geschossen. Fürth-Trainer Ludwig Preis hat den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben.
Eine harmlose Flanke von Fortuna-Kapitän Andreas Lambertz berührte Dani Schahin noch leicht mit den Haarspitzen, der unbedrängte Svensson aber überraschte seinen Keeper Christian Wetklo mit seiner Kopfball-Rückgabe auf dem falschen Fuß und der Ball trudelte ins Tor.
50 Jahre Bundesliga:SZ wählt die Elf der kuriosesten Tore
Platz eins geht an Tomislav Piplica, Platz zwei an Jürgen Pahl, es folgt Uwe Reinders und sein Einwurf-Tor. Die SZ-Sportredaktion hat ihre elf kuriosesten Tore aus 50 Jahren Bundesliga-Geschichte gewählt. Stimmen Sie ab.
Auch danach waren den Mainzern die Anstrengungen der Woche anzumerken. Die Düsseldorfer wirkten frischer, die Gäste kamen nicht wie gewohnt in die Zweikämpfe und konnten ihr intensives Spiel nicht aufziehen. Düsseldorfs Abwehrhüne Martin Latka hätte in der 25. Minute beinah erhöht, doch Wetklo war bei seinem Kopfball zur Stelle. Auch Axel Bellingausen verpasste bei einem Konter drei Minuten später das 2:0, als sein Flachschuss den Außenpfosten touchierte.
Einen unangenehmen Moment gab es dann in der 34. Minute: Lambertz und der Mainzer Radoslav Zabavnik krachten im Luftduell mit den Köpfen zusammen. Zabavnik blieb benommen liegen und musste ausgewechselt werden, der blutende Lambertz spielte mit einem Kopfverband weiter.
Ausgerechnet der für Zabavnik ins Spiel gekommene Marco Caliguiri bereitete dann den Ausgleich vor. Seine Flanke ließ Fortuna-Torwart Fabian Giefer durch die Hände gleiten, Klasnic stand goldrichtig auf der Torlinie. Aber auch der Ausgleich und die Pause machten das Spiel der favorisierten Mainzer nicht viel besser. Zumindest Caligiuri sammelte weiter Pluspunkte, als Giefer seinen schönen Schlenzer von der Strafraumgrenze gerade noch über die Latte lenken konnte (57.).
Auf der Gegenseite vergaben Adam Bodzek (54.), Robbie Kruse (60./74.) und der eingewechselte Nando Rafael (63.) gute Gelegenheiten. Trainer Meier zeigte mit seinen offensiven Wechseln, dass er sich nicht mit dem Punkt begnügen wollte. Im Abschluss aber fehlte es den Hausherren an der Präzision. Auch die Mainzer ließen es zu oft an Konzentration vermissen, so war das Remis am Ende gerecht.