Die Braunschweiger würden sagen: Na wir, wer sonst. Schließlich sind wir der Traditionsverein, Wolfsburg nur ein aufgemöbelter Retortenklub. Die Eintracht hingegen, gegründet 1895, hat sich durch alle Niederungen gekämpft, spielte aber auch 21 Jahre Bundesliga. Die einzige Meisterschaft 1967 ist legendär, da das Team um Lothar Ulsaß häufig 1:0 gewann und nur 27 Gegentore kassierte. Anschließend schwere Zeiten in der Amateur-Oberliga, Regionalliga und 3. Liga. Wer Braunschweig-Fan ist, der weiß, was Leiden bedeutet - und wäre allein deshalb eine Bereicherung für die erste Liga.
Die Wolfsburger würden sagen: Klar haben Braunschweig oder Hannover in Niedersachsen eine lange Tradition - aber wir auch. Von Kritikern wird es so dargestellt, als hätte VW die Mannschaft ab 2001 aus dem Nichts im Profifußball etabliert, dabei wird häufig verschwiegen, dass der VfL bereits 1945 gegründet wurde. Wolfsburg spielte lange unterklassig, ab 1992 gelang es dem Klub, die zweite Liga zu halten. Seit 20 Jahren nun spielt der VfL in der Bundesliga - einmal gelang die Meisterschaft: 2009, mit dem Wolfsburger Wundersturm Grafite/Dzeko. Noch immer gilt Wolfsburg, wenn es denn sportlich endlich wieder laufen würde, von der Struktur her als potentieller Bayern-Herausforderer. Allein deshalb sollte der VfL in der Liga bleiben.
Trotzdem, Punkt für Braunschweig.