Reiten:Premiere für Benjamin Werndl

Der Perspektivkader-Reiter aus Aubenhausen rückt ins Dressur-Weltcup-Finale nach, weil das Pferd Sammy Davis jr. von Dorothee Schneider noch nicht fit ist.

Von Sabine Neumann

Nicht Dorothee Schneider, sondern Benjamin Werndl wird am Dressur-Weltcup-Finale am 3. und 4. April in Göteborg teilnehmen. Die Team-Weltmeisterin musste ihren Start absagen, weil ihr Pferd Sammy Davis jr. noch nicht wieder voll belastbar ist. "Entgegen ersten Erwartungen musste Sammy doch etwas länger gegen seinen Infekt behandelt werden als gedacht", teilte die 50-jährige mit. Nachrücker Werndl erfuhr durch Bundestrainerin Monica Theodorescu von seiner Nominierung. "Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ich war völlig euphorisch", sagt der 34-jährige Perspektivkader-Reiter aus Aubenhausen im Landkreis Rosenheim.

Bei der vergangenen Weltcup-Station in 's-Hertogenbosch hatte Werndl mit dem 15-jährigen Rappen Daily Mirror zwar seine persönliche Bestleistung in der Grand Prix-Kür auf 81,630 Prozent gesteigert. Dennoch verpasste er um fünf Tausendstel den vierten Platz - und zugleich den Startplatz für die Endrunde. Als Dritter der Westeuropa-Liga hinter Helen Langehanenberg und Dorothee Schneider ging er leer aus. Neun Startplätze waren zu vergeben, maximal drei pro Nation. Isabell Werth, die den Titel mit Weihegold OLD 2017 und 2018 gewann, war gesetzt. Um die zwei übrigen deutschen Startplätze wurde heftig konkurriert. Fünf Deutsche, außer den Genannten auch Frederic Wandres und Fabienne Müller-Lütkemeier, sind unter den Top Ten der Westeuropa-Liga.

Werndl gehört zu den aufstrebenden Reitern. Wie seine Schwester, Team-Weltmeisterin Jessica von Bredow-Werndl, gewann der Oberbayer bereits als Jugendlicher zahlreiche Medaillen. Die erste Weltcup-Saison, die er konsequent durchritt, hätte kaum besser laufen können. Siege bei den Qualifikationen in Budapest und Salzburg sowie vordere Platzierungen in Herning, Stuttgart, Neumünster und zuletzt s'-Hertogenbosch brachten ihn in der Weltrangliste nach vorne. Mit großen Erwartungen belastet er sich bei seiner Premiere im Weltcup-Finale aber nicht, er sagt: "Ich freue mich über die Möglichkeit, mich reiterlich weiter zu entwickeln und versuche umzusetzen, was ich mir vorgenommen habe."

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