Reifenstreit in der Formel 1:Ecclestone will zurück zu den alten Reifen

Lesezeit: 6 min

Alles zurück: Formel-1-Chef Bernie Ecclestone. (Foto: Getty Images)

Formel-1-Chef ist von Reifenlieferant Pirelli enttäuscht. Michael Schade beerbt Wolfgang Holzhäuser als Geschäftsführer bei Bayer Leverkusen. Claus-Dieter Wollitz wird beim VfL Osnabrück entlassen - Grund ist auch ein Youtube-Video.

Sportnachrichten in Kürze

Formel 1, Reifen: Chefvermarkter Bernie Ecclestone hat nach heftiger Kritik Änderungen bei den Formel-1-Reifen angekündigt. "Wir werden zum Reifentyp der vergangenen Saison zurückkehren, der uns enge Rennen beschert hat", zitierte der Daily Express am Dienstag den Briten. Zuvor hatten vor allem Red Bull und Mercedes den hohen Verschleiß der aktuellen Pneus beklagt und Nachbesserungen gefordert. "Die Reifen sind falsch und nicht das, was wir von Pirelli erwartet hatten", sagte Ecclestone. Der italienische Hersteller hatte bereits angekündigt, bis zum Rennen in Silverstone Ende Juni Veränderungen prüfen zu wollen.

Bundesliga, DFL: Die Terminplaner der Deutschen Fußball Liga bekommen mit den Champions-League-Gewinnern Borussia Dortmund oder Bayern München Probleme. Der Sieger des Finalduells am 25. Mai in London trifft nach BVB-Angaben am 30. August in Prag im Endspiel um Europas Supercup auf den Europa-League-Gewinner FC Chelsea oder Benfica Lissabon. Am letzten August-Wochenende steht aber auch der vierte Bundesligaspieltag auf dem Programm. Die DFL verwies darauf, dass der neue Erstligaspielplan Mitte Juni veröffentlicht wird. Dann werde man auch für diese Problematik eine Lösung finden. Zudem nimmt der Königsklassengewinner am 17. oder 18. Dezember als Europa-Vertreter die Spiele bei der Klub-WM in Marokko (11. bis 21. Dezember) auf, teilte der BVB mit. Deshalb würden Dortmund oder Meister München den 17. Erstligaspieltag verpassen. Möglicherweise, so die BVB-Erläuterung weiter, gehe die Liga daher ohne Herbstmeister in die Winterpause. Auch das DFB-Pokalfinale zwischen den Bayern und dem VfB Stuttgart (1. Juni) tangiert den BVB: Gewinnen die Bayern, treten sie am 27. Juli im Dortmunder Signal Iduna Park zum Spiel um den nationalen Supercup an. Dann hieße die Paarung, so der BVB, nicht "Pokalsieger gegen Meister", sondern wie 2012 "Vizemeister gegen Meister".

Tennis, deutsche Niederlagen: Tommy Haas ist in Rom früh gescheitert, auch für Sabine Lisicki (Berlin) war in der WTA-Konkurrenz in der zweiten Runde Schluss. Dagegen erreichte Fed-Cup-Spielerin Julia Görges an gleicher Stelle nach überstandener Magen-Darm-Infektion die zweite Runde. Der an Nummer 13 gesetzte München-Sieger Haas, der sein drittes Turnier in Folge auf Sand bestritt, musste sich in der ersten Runde dem Russen Michail Juschni mit 4:6, 3:6 geschlagen geben. Seinen nächsten Auftritt hat der gebürtige Hamburger in der kommenden Woche als Star des erstmals ausgetragenen Einzel-Turniers um den Power Horse Cup in Düsseldorf.

FC Bayern in der Saison-Einzelkritik
:Übermächtig und magnifique

Manuel Neuer ist meist nur beim Warm-up gefordert, der "Sohn" von Ribéry nimmt den Münchnern die Angst vor dem Elfmeter, Abwehrchef Dante glänzt mit innovativen Tänzen. Nur Holger Badstuber durchleidet ein Seuchenjahr. Der FC Bayern in der Saison-Einzelkritik.

Von Andreas Burkert

Die Berlinerin Lisicki unterlag der Tschechin Petra Kvitova nach 1:43 Stunden mit 4:6, 6:0, 5:7. Damit verlor die 23-Jährige bereits das zweite von drei Duellen gegen die Wimbledon-Siegerin von 2011. Julia Görges (Bad Oldesloe) meldete sich in Rom nach überwundenen gesundheitlichen Problemen erfolgreich zurück. Die 24-Jährige, die in der Vorwoche in Madrid nicht zu ihrem Zweitrunden-Match antreten konnte, bezwang die tschechische Qualifikantin Andrea Hlavackova mit 2:6, 6:4, 6:4. In der zweiten Runde wartet allerdings eine hohe Hürde. Gegnerin ist die ehemalige Weltranglistenerste und Australian-Open-Gewinnerin Wiktoria Asararenka (Weißrussland), die zum Auftakt ein Freilos hatte.

Bundesliga, Leverkusen: Wolfgang Holzhäuser scheidet als Geschäftsführer des Bundesligisten Bayer Leverkusen zum 30. September 2013 aus. Die Nachfolge tritt Michael Schade an. Dies gab der Werksklub am Dienstag bekannt. Der 60-Jährige ist derzeit Leiter der weltweiten Konzern-Kommunikation der Bayer AG und seit März 2007 Mitglied des Gesellschafterausschusses. Schade wird zum 1. Juli 2013 vom Mutter-Konzern zur Fußball-Tochter wechseln. Der 63-jährige Holzhäuser führte seit 1. Juli 2004 alleine als Geschäftsführer die Geschicke der Bayer 04 Fußball GmbH. Der ehemalige Ligasekretär des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), zwischenzeitlich auch Interims-Liga-Präsident, steht seit 1998 in Diensten von Bayer.

Lionel Messi, Verletzung: Weltfußballer Lionel Messi wird dem spanischen Meister FC Barcelona in den kommenden zwei bis drei Wochen fehlen. Das teilte der Club am Dienstag mit. Damit dürfte die Saison für den argentinischen Nationalspieler beendet sein. Beim 2:1-Erfolg Barças bei Atlético Madrid war am Sonntag die Oberschenkelverletzung neu aufgebrochen, die sich Messi im Champions-League-Spiel bei Paris Saint-Germain Anfang April zugezogen hatte. Nun müsse er "zwei bis drei Wochen pausieren", hieß es in einer Mitteilung des Vereins. Der Heilungsprozess werde "den Zeitpunkt der Rückkehr" bestimmen. Die Saison in Spanien endet am 1. Juni.

Tennis: Tennisprofi Philipp Kohlschreiber ist beim Masters-Series-Turnier in Rom in die zweite Runde eingezogen. Der 29 Jahre alte Augsburger setzte sich am Montag etwas überraschend gegen den an Nummer 14 gesetzten Kanadier Milos Raonic mit 7:6 (7:2), 6:4 durch. Im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale trifft der Weltranglisten-22. nun auf Albert Ramos. Gegen den im Ranking auf Position 65 notierten Spanier hat Kohlschreiber noch nie gespielt. Die Sandplatz-Veranstaltung ist mit 3,205 Millionen Euro dotiert. Nach seiner Final-Teilnahme in München hatte Kohlschreiber das Masters-Series-Turnier in Madrid in der vergangenen Woche ausgelassen und wegen leichter Beschwerden an der Schulter drei Tage mit dem Training ausgesetzt. Gegen Raonic zeigte der Davis-Cup-Spieler eine starke Leistung und verwandelte nach 1:17 Stunden den Matchball zum Erstrunden-Erfolg.

Titel-Entscheidungen in Europas Fußball-Ligen
:Hier herrschen deutsche Verhältnisse

In der Bundesliga sind die Bayern längst Meister. Ähnlich klar sieht es auch in England, Spanien oder Italien aus. In einigen Ligen ist jedoch alles offen, sie garantieren Spannung bis zum Schluss. Ein Überblick.

Von Christopher Köster

3. Liga, VfL Osnabrück: Mit einer lautstarken Wutrede im Stile seines berühmten Münchner Trainerkollegen Giovanni Trapattoni hat Claus-Dieter Wollitz seine sofortige Kündigung durch den Fußball-Drittligisten VfL Osnabrück förmlich provoziert. Auf einem Handy-Video bei Youtube ist im Internet mehr als drei Minuten lang zu sehen, wie der 47-Jährige in Jeans und roter Jacke vor dem Stadiontor an der Bremer Brücke hochemotional mit wartenden Fans diskutiert. Er sei ein Gerechtigkeitsfanatiker und habe einige Dinge einfach nicht mehr auf sich beruhen lassen können, äußerte Wollitz und fügte mit Blick auf den VfL-Vorstand hinzu: "Das muss ich mir nicht mehr antun." Als offizielle Begründung für den Schritt nannte die Klubführung in einer Pressemitteilung am Dienstagmorgen allerdings zunächst nur "die öffentliche Bekanntgabe seines bevorstehenden Rücktritts und die geäußerte Kritik an Teilen der Vereinsführung auf der Pressekonferenz nach dem Spiel bei Arminia Bielefeld am vergangenen Samstag". Als Interimscoach bis zum Saisonende wird Alexander Ukrow fungieren, der bisherige Co-Trainer leitete am Nachmittag bereits das Mannschaftstraining.

Boxen, WM: Der für 29. Juni geplante Kampf des in Köln lebenden Box-Schwergewichtlers Manuel Charr gegen WBA-Ex-Weltmeister David Haye ist geplatzt. Der Brite, der den WM-Titel am 2. Juli 2011 an den Ukrainer Wladimir Klitschko verlor, hatte sich am Sonntag im Training eine Verletzung an der linken Hand zugezogen. Die Genesung dauere rund vier Wochen, gab Haye am Dienstag laut der Nachrichtenagentur AP bekannt. Der Kampf sollte in Manchester stattfinden. Dem Sieger hätte ein WM-Kampf gewunken. Der im Libanon geborene Charr hat von seinen bisherigen 24 Profikämpfen nur einen verloren. Am 8. September vorigen Jahres war er Wladimir Klitschkos Bruder Vitali unterlegen.

Eishockey, NHL: Dennis Seidenberg und die Boston Bruins haben nach einem Krimi der Extraklasse doch noch das Halbfinale der Eastern Conference erreicht. Der Meister von 2011 lag im siebten und entscheidenden Duell gegen die Toronto Maple Leafs nach 5:29 Minuten des Schlussdrittels bereits 1:4 zurück, schaffte aber mit einem unglaublichen Kraftakt noch die Wende zum 5:4 nach Verlängerung. Patrice Bergeron erzwang 51 Sekunden vor der Schlusssirene mit dem umjubelten Ausgleich die Overtime, in der er nach 6:05 Minuten auch für die Entscheidung sorgte. Für Seidenberg lief das Spiel allerdings wenig erfreulich: Nach nur 37 Sekunden Eiszeit verletzte sich der Verteidiger am Bein. Wie lange der ehemalige Mannheimer ausfallen wird, ist noch unklar. Der Stimmung im ausverkauften TD Garden litt nach dem Siegtreffer nicht darunter.

"Alle in der Halle und auch zu Hause vor den Fernsehern sind aufgestanden. Es war unglaublich, auf dem Eis zu stehen und das zu sehen. So etwas kann man nicht beschreiben", sagte Bostons Verteidiger Johnny Boychuk. Boston hatte in der Serie best of seven bereits 3:1 geführt, ehe der sechsmalige Stanley-Cup-Gewinner zwei Niederlagen kassierte. Boston setzte sich damit gegen die Kanadier ebenso mit 4:3 durch wie der kommende Gegner New York Rangers im Duell mit den Washington Capitals. Die Rangers feierten dabei in Spiel sieben einen 5:0-Triumph in der US-Bundeshauptstadt.

Basketball, NBA: Die Miami Heat und die Memphis Grizzlies liegen im Conference-Halbfinale klar in Führung. Miami feierte bei den völlig indisponierten Chicago Bulls einen 88:65-Erfolg und gingen in der Serie best of seven 3:1 in Führung. Spiel fünf findet am Mittwoch in Miami statt. Ebenfalls 3:1 steht es zwischen den Memphis Grizzlies und Vizemeister Oklahoma City Thunder. Spiel vier entschied Memphis in eigener Halle mit 103:97 nach Verlängerung für sich. Oklahoma, das erneut auf seinen verletzten Allstar Russell Westbrook verzichten musste, hat am Mittwoch in der fünften Begegnung die Chance, den Anschluss herzustellen. Herausragender Akteur beim Sieg von Titelverteidiger Miami war einmal mehr LeBron James mit 27 Punkten. Der sechsmalige Meister Chicago scheiterte an seiner Wurfschwäche aus dem Feld. Nur 25,9 Prozent der Würfe landeten im Korb. Dabei hatte Chicago bei Halbzeit noch 44:33 in Führung gelegen, doch ab dem dritten Viertel verlor die Mannschaft von Coach Tom Thibodeau den Faden. In Memphis machten die Gastgeber ihrerseits einen 17-Punkte-Rückstand nach zwei Vierteln noch wett. Mike Conley (24), Zach Randolph und Marc Gasol (beide 23) waren die Stützen der Grizzlies. Bei Oklahoma reichten auch 27 Punkte von Kevin Durant nicht zum Erfolg.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: