Regionalliga:Und es wurde dunkel

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"Brutal ärgerlich": Beim TSV 1860 München gehen kurz vor der Partie gegen Buchbach die Lichter aus - waren es Gegner des Grünwalder Stadions?

Von Markus Schäflein

Die gute Nachricht vorneweg: Seine Stromrechnungen hat der Fußball-Regionalligist TSV 1860 München, in den vergangenen Jahren nicht unbedingt für die Erfüllung aller vertraglichen Verpflichtungen bekannt, dem Vernehmen nach bezahlt. Im Gegensatz zum damals kurz vor der Pleite stehenden SSV Jahn Regensburg, der 2009 wegen offener Rechnungen im Dunkeln stand. Und auch ein Betrugsverdacht besteht nicht, im Gegensatz zum Regionalliga-Aufstiegsspiel 1997, als bei den Offenbacher Kickers das Flutlicht in Mannheim beim Stand von 2:3 gegen den FC Memmingen ausfiel und der OFC das Wiederholungsspiel 2:0 gewann. Später wurde berichtet, Übertragungswagen des Hessischen Rundfunks hätten das Stromnetz des Stadions überlastet, eine Hauptsicherung sei durchgebrannt gewesen.

Am Montagabend streikte in München-Giesing im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße die Hauptleitung - aus bislang unbekanntem Grund, wie das Sportreferat der Stadt am Dienstag mitteilte. Sabotage wird ausgeschlossen, wenngleich es sogenannte "GWS-Gegner" gibt, die lieber in der Arena des FC Bayern zu Gast wären. Auch die Buchbacher gerieten nicht in Verdacht, obwohl ihnen zwei wichtige Innenverteidiger gefehlt hätten.

Um 19 Uhr wurde es jedenfalls dunkel, die Eingänge wurden gesperrt, und um 19.55 Uhr wurde die für 20.05 Uhr angesetzte Partie des TSV 1860 gegen den TSV Buchbach abgesagt. Trainer Daniel Bierofka fand es "brutal ärgerlich", schließlich geriet seine Mannschaft aus dem Wettkampfmodus. Brutal geärgert wird sich auch der Fernsehsender Sport 1 haben, der an Montagabenden mit seinen Regionalligaübertragungen stets gute Quoten erzielt und nun eine Wiederholung von Zusammenfassungen der französischen Liga sendete, sowie eine Reportage über Wanda Nara, "die heißeste Spielerberaterin der Welt". Es war ein trauriger Abend, aber Daniel Bierofka gab zu bedenken: "Über das, was man nicht ändern kann, braucht man sich nicht zu ärgern."

© SZ vom 22.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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