Regionalliga:Enttäuschung statt Einspruch

Lesezeit: 1 min

Per Quotientenregelung als Meister der Regionalliga Nordost gekürt: Lok Leipzig. (Foto: imago images/opokupix)

Der Nordostdeutsche Fußball-Verband kürt den Tabellenzweiten Lok Leipzig als Meister per Quotienten-Regel. Die Konkurrenz akzeptiert das - wenn auch nicht gerade begeistert.

Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) hofft nach dem Abbruch der Saison in allen Spielklassen auf die Einsicht der betroffenen Klubs. "Ich habe Verständnis für die Vereine, die ihre eigenen Interessen gerne durchgesetzt hätten und das zwischenzeitlich ja auch versucht hatten. Aber ich hoffe auf Einverständnis", sagte NOFV-Geschäftsführer Holger Fuchs der Deutschen Presse-Agentur. Am Freitag hatte der Verband den Abbruch der aktuellen Spielzeit entschieden und Lok Leipzig per Quotientenregelung als Meister der Regionalliga Nordost gekürt.

Fuchs bedauert dabei, dass es zu dieser Entscheidung kommen musste: "Es ist eine ganz ungewöhnliche Saison mit einer ungewöhnlichen Situation, über Fußball zu entscheiden, wo gar kein Fußball gespielt wird." Zugleich betonte der Geschäftsführer die Nachhaltigkeit der Entscheidung: "Wir haben im Zuge der Mitgliederbeteiligung ein überwältigendes Votum mit über 80 Prozent für diese Entscheidungen erhalten, die wir nun getroffen haben."

Von den Vereinen der Regionalliga, aus der es wie in allen anderen Klassen keine Absteiger geben wird, wird Fuchs keine juristische Nachspiele mehr erwarten. Der drittplatzierte FC Energie Cottbus wird ebenso keinen Einspruch gegen die Wertung der Meisterschaft einlegen wie die VSG Altglienicke. "Nach reiflicher Überlegung und Abstimmung mit den Gremien unseres Vereins sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass wir keine weiteren Schritte unternehmen werden", sagte Energie-Präsident Matthias Auth dem RBB.

"Wir müssen es so akzeptieren, auch wenn es für uns keine gerechte Meisterschaftsentscheidung ist", sagte Energie-Pressesprecher Stefan Scharfenberg-Hecht am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Cottbus hatte sich für ein Viererturnier eingesetzt, um den Meister auf dem Rasen zu ermitteln. Der beim Abbruch aktuelle Tabellenführer hatte ein Spiel mehr als Leipzig aufzuweisen und wurde durch die Quotientenregelung einen Platz tiefer eingestuft.

"Wir sind traurig. Es ist nicht schön, aber wir müssen das jetzt so hinnehmen, wie es ist", sagte Geschäftsführer Marco Schröder dem RBB. Die Südberliner werden aber ebenso wie Cottbus trotzdem die Lizenz für die dritte Liga beantragen, falls den Leipzigern das Spielrecht im Falle des Aufstiegs nach erfolgreich verlaufenden Relegationsspielen gegen den Meister der Regionalliga West, vermutlich der SC Verl, verwehrt bliebe.

© SZ vom 07.06.2020 / DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: