Regionalliga Bayern:Ohne klaren Ausgang

Efkan Bekiroglu FC Augsburg II jubelt nach seinem Treffer gegen Philipp Beigl Torwart FC Memminge; Efkan Bekiroglu (FC Augsburg II) gegen Philipp Beigl (FC Memmingen) Fußball Regionalliga Bayern Krieger/Imago

Sieben auf einen Streich: Efkan Bekiroglu (links) dreht nach einem Treffer beim 7:2 über Memmingen ab, er und der FCA II spielen nun in der Relegation.

(Foto: imago/Krieger)

Vom Regensburger Relegationserfolg hängt ab, wie viele Teams absteigen - Ambergs Präsident wirft hin.

Von Christoph Leischwitz

Ein einziger Punkt trennte den FC Augsburg II und den FC Amberg vor dem letzten Spieltag der Regionalliga, doch am späten Samstagnachmittag lagen Welten zwischen ihnen. Der FC Amberg, in dessen Stadion am Abend vor dem letzten Heimspiel Randalierer die neue digitale Anzeigentafel demoliert hatten, verlor 1:4 gegen den FC Bayern II, die Augsburger dagegen schossen sich gegen den FC Memmingen zu einem befreienden 7:2-Erfolg, und das weitgehend ohne namhafte Hilfe aus dem Profikader. Damit hatten die Schwaben am entscheidenden Spieltag genauso viele Treffer erzielt wie Amberg in der gesamten Rückrunde. Die Oberpfälzer steigen damit nach nur einem Jahr in der Regionalliga wieder in die Bayernliga ab. Augsburg II wiederum darf jetzt weiter hoffen und tritt am Dienstag zum ersten Relegationsspiel gegen 1860 Rosenheim an. Beim Tabellenletzten TSV Rain hatte man von Beginn gewusst: Der Klassenverbleib wird schwer.

Bei Augsburgs Reserve waren in der Winterpause Maßnahmen ergriffen und der Trainer gewechselt worden. In Amberg war man lange ruhig geblieben, doch dafür gerät jetzt offenbar einiges in Bewegung. "Wer dann alles noch da ist, wird sich zeigen. Ob der Trainer noch da ist, weiß ich auch noch nicht", sagte Mittelfeldspieler Kai Hempel nach dem 1:4. Obwohl der Vertrag von Timo Rost noch für ein weiteres Jahr gilt, ist die Zukunft des Trainers im Verein offen. "Ich bin bereit, diese Schande auszumerzen", sagte der 37-Jährige am Samstag nach dem Spiel. Ziel sei es in der kommenden Spielzeit auf jeden Fall, "wieder oben mitzuspielen, ist ja klar", sagt Rost, der in der neuen Saison die DFB-Ausbildung zum Fußballlehrer machen darf. Doch der Verein ist im Umbruch.

Am Sonntag gab Ambergs Präsident Helmut Schweiger seinen Rücktritt bekannt, auch wenn er das Wort in seiner zwei Seiten langen Erklärung vermied. Er habe mit der neu gegründeten Fußball-GmbH seine "Visionen umgesetzt", nun müssten andere das Ruder übernehmen. Einen Seitenhieb in Richtung der Sportlichen Leitung gab es auch noch: "Natürlich muss man sich seitens der sportlichen Verantwortlichen hinterfragen, ob es richtig war, der Aufstiegsmannschaft das Vertrauen in der Regionalliga zu schenken und nicht eher gehandelt zu haben in Sachen Verstärkungen", wird Schweiger zitiert. Er selbst würde im Übrigen, "wenn gewünscht", als Präsident des Verwaltungsrates der GmbH zur Verfügung stehen.

Sollte beim FC Amberg noch ein Stein auf dem anderen bleiben, dann ist der direkte Wiederaufstieg auch gar nicht so unwahrscheinlich. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass es nur sehr wenige Mannschaften im bayerischen Amateur-Unterbau gibt, die sportlich und finanziell an die Regionalliga hereinreichen. Mit dem SV Seligenporten aus dem Norden und dem VfR Garching aus dem Süden steigen nun auch zwei Mannschaften direkt wieder auf. Und die Releganten 1860 Rosenheim und SpVgg Bayern Hof sind ebenfalls alte Regionalliga-Bekannte.

Wie viele Mannschaften am Ende absteigen, ist allerdings auch am kommenden Freitag noch nicht endgültig entschieden, wenn die Rückspiele der Relegations-Partien Aschaffenburg-Hof und Augsburg II-Rosenheim gespielt sind. Denn erst am kommenden Sonntag spielt Meister Jahn Regensburg sein Rückspiel gegen den VfL Wolfsburg II. Sollte das Team von Heiko Herrlich den Sprung in die dritte Liga schaffen, wäre in der Regionalliga Bayern ein zusätzlicher Platz frei. Und die beiden bayerischen Relegations-Verlierer bekämen im direkten Duell doch noch eine Chance.

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