Reformpläne:"Nicht so cool"

Der einstige Nationalspieler Christoph Kramer kritisiert die Inflation der Turniere: Es werde zu sehr darauf geschaut, ob ein Wettbewerb noch vernünftig vermarktet wird. Auch auf die Weltmeisterschaft 2022 in Katar blickt der Mittelfeldspieler skeptisch.

Der einstige Nationalspieler Christoph Kramer von Bundesliga-Tabellenführer Borussia Mönchengladbach warnt vor einer Übersättigung durch ausufernde Wettbewerbe. "Immer wenn in Gladbach das Licht angeht, wird das Ding voll sein. Und wenn das jeden Tag ist, wird das immer noch so sein. Aber wenn jetzt die Europa League 2 kommt und all so ein Quatsch, dann wird es irgendwann unübersichtlich und zu viel", erklärt der Weltmeister von 2014 in Brasilien.

Der Weltverband Fifa und die Europäische Fußball-Union (Uefa) seien "in erster Linie Wirtschaftsunternehmen, bei denen es um Vermarktung und Geld" gehe: "Ob das jetzt jemand guckt oder nicht: Hauptsache, man hat es vernünftig vermarktet. Irgendwer hat schon Zeit und fährt da hin."

Kramer sieht auch die Weltmeisterschaft 2022 in Katar kritisch. "Ich finde das nicht so cool. Mir persönlich gefällt das nicht. Aber wir werden es nicht ändern können", sagte er: "Ich finde, dass es weniger Fußballromantik ist, dass es nichts Besonderes mehr ist. Dass dann eine WM erst ab dem Viertelfinale so richtig anfängt, das ist nicht so cool in meinen Augen." Geändert werden könne dies nur von oben, aber da hat der Mittelfeldspieler wenig Hoffnung. "Diejenigen, die das können, werden dieses Interview nicht hören. Die werden auch nicht auf mich und auf keinen hören - sonst hätten sie es schon geändert", erklärte der zwölfmalige Nationalspieler.

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