FC Portos Danilo:Keiner für Pep

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Sehr spektakulär, aber auch sehr, sehr teuer: Portos Brasilianer Danilo. (Foto: imago)
  • Rechtsverteidiger Danilo wird für 31,5 Millionen von Bayerns Champions-League-Gegner FC Porto zu Real Madrid wechseln.
  • Die Münchner haben seine Verpflichtung ebenfalls geprüft - und verworfen. Er passt nichts ins Schema von Trainer Pep Guardiola und ist zu teuer.
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Von Javier Cáceres und Christof Kneer

In der Nacht zum 1. April hat der FC Porto seinen Ruf als mächtiger Katalysator von Fußballerkarrieren noch einmal vergrößert. Denn da informierte das börsennotierte Fußballunternehmen "FC Porto SAD", streng nach den Vorgaben der portugiesischen Wertpapierbörse, den Finanzmarkt darüber, dass es die Rechte an seinem brasilianischen Rechtsverteidiger Danilo, 23, an den spanischen Erstligisten Real Madrid veräußert habe.

Für 31,5 Millionen Euro - was bedeutet, dass dieser junge Abwehrspieler den sechsthöchsten Transfererlös in der mehr als 120-jährigen Geschichte des Klubs sowie eine ansehnliche Gewinnmarge abgeworfen hat. Den "neuen Maicon", wie Danilo in Brasilien genannt wird, hatte Porto im Juli 2011 für 13 Millionen Euro beim FC Santos geholt.

In der brasilianischen Nationalelf hat Danilo zuletzt sieben von acht Spielen bestritten, er zählt zum Stamm des neuen Trainers Carlos Dunga, der mit Danilos Vorbild Cafú noch zusammengespielt hat. Es heißt, Neymar habe Danilo überzeugen wollen, in Barcelona als Nachfolger von Dani Alves anzuheuern, allein deshalb war Danilos Verpflichtung für den Rivalen Real ein Triumph. In Madrid sind die Fachblätter aber nicht so sicher, ob der Brasilianer so viele Millionen wert ist.

Er fühle sich "für jede Herausforderung gewappnet", sagt Danilo, er kann sich solche offensiven Sätze leisten. Er zählt ja zu einer raren Spezies in der Branche: Er ist Rechtsverteidiger. Von denen existieren weltweit so wenige hochkarätige Exemplare, dass diejenigen, die es gibt, über die Maßen teuer sind. Auch der FC Bayern hat sich intensiv mit Danilo befasst, in München suchen sie ja perspektivisch einen Nachfolger für den guten, alten Rafinha.

Sie haben Danilo mehreren Sichtungsrunden unterzogen, aber am Ende haben sie dem FC Porto kein Angebot unterbreitet. In Porto heißt es, die Spanne zwischen Danilos Marktwert und dem tatsächlichen Wert des Spielers sei den Bayern zu groß gewesen. Die Münchner haben offenbar ein Preis-Leistungs-Unverhältnis diagnostiziert.

Ins Beuteschema der Bayern zu passen, ist schwerer denn je, es reicht nicht mehr, einfach nur sehr gut und sehr teuer zu sein. Inzwischen müssen Kandidaten auch Pep-kompatibel sein, und Danilo ist - neben dem zu hohen Preis - auch an diesem Kriterium gescheitert. Der Brasilianer ist ein athletischer, spektakulärer Offensivverteidiger, aber manche seiner Aktionen wirken zu wild und zu ungestüm fürs penibel austarierte Guardiola-Spiel. Auch im Defensivverhalten haben die Münchner Scouts offenbar Defizite geortet, die sich der FC Bayern keineswegs leisten will.

Die Münchner wissen also: Danilo ist es nicht. Was sie nicht wissen: Welchen Rechtsverteidiger sie stattdessen holen sollen? Der beste, den sie kennen, ist nicht mehr auf dem Markt, denn Philipp Lahm spielt inzwischen lieber im Mittelfeld.

© SZ vom 15.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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