Der Mann, der gern davon erzählt, dass er erst in Deutschland zum Stürmer geworden ist, lag am Mittwoch bäuchlings auf dem Rasen und weinte, weil er einen deutschen Gegner zur Strecke gebracht hatte. Immer mehr Spieler von Real Madrid stürzten sich auf ihn, jubelten ihm ins Ohr, rüttelten an ihm. Doch José Luís Mato Sanmartín, genannt Joselu, blieb wie reglos liegen und weinte, nach einer knappen Viertelstunde der Trance. Einwechslung: 81. Minute, beim Stand von 0:1. Tor zum 1:1, 88. Minute. Tor zum 2:1, erste Minute der dann nicht enden wollenden Nachspielzeit. Dass dieser Film bis an sein Lebensende vor seinem inneren Auge ablaufen wird, das kann man jetzt schon sagen. Denn es waren Minuten, in denen der frühere Bundesligastürmer (Hoffenheim, Frankfurt und Hannover) dem Klub seines Herzens, Real Madrid, gegen den FC Bayern zu einem ungeheuerlichen Comeback und zum sechsten Champions-League-Finaleinzug seit 2014 verhalf.
Reals Doppeltorschütze Joselu:Geboren in Stuttgart, gereift in der Bundesliga
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Als Real Madrid Anfang der Saison den ehemaligen Bundesligastürmer Joselu auslieh, klang das nach einem Witz. Nun schießt er seinen Herzensverein ins Finale der Champions League - das er vor zwei Jahren noch auf der Tribüne im Fantrikot verfolgte.
Von Javier Cáceres, Madrid
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